Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
wichtig, dass jeder, der für mich arbeitet, das Projekt nicht einfach nur als lukrativen Auftrag betrachtet.«
Wie betäubt griff Amber nach ihrem Wein und trank einige Schlucke daraus. Vielleicht konnte der Alkohol sie aus ihrer Verwirrung holen und an die unabwendbare Realität denken lassen. Irgendetwas musste jetzt diesen Zweck erfüllen.
»So, bei dem Spiel weiß ich noch nicht, wie ich es nennen soll. Aber das muss so bald wie möglich entschieden werden, damit wir weiterkommen.« Lance öffnete ein flaches Paket, das ein Standardbrettspiel enthielt, auf dem bunte Quadrate von einem Startfeld bis zu Zielboxen führten. Dann stellte er ein grauenhaftes, fettes Monster darauf, das genau in ein Loch am Spielfeldrand passte. »Darf ich vorstellen, das Schleimmonster. Jeder Spieler bekommt einen kleinen, farbigen Eimer, mit dem er auf dem Brett umherwandern kann. Wenn er eine Frage falsch beantwortet, muss er den Eimer hierher stellen«, erklärte Lance und zeigte auf eine Vertiefung unter dem verzerrten Gesicht des Monsters. »Aus dem Kopf des Monsters wird ein Klecks grüner Schleim in den Eimer befördert. Wenn dein Eimer voll ist, verlierst du automatisch und scheidest aus.«
Amber verzog das Gesicht. »Mir wird langsam klar, warum du dafür keinen Namen findest. Alle, die mir einfallen würden, lassen das Spiel nicht gerade reizvoll erscheinen.«
»Es soll auch nicht reizvoll erscheinen. Der Name muss richtig abschreckend wirken. Die Kinder werden sich darum schlagen und gar nicht merken, dass sie beim Spielen lernen. Ich habe mir das Hirn zermartert, aber meine Ideen sind einfach zu kindisch oder nicht kindisch genug. Die ganze Sache bringt mich noch um den Verstand.«
»Dir wird sicher noch etwas einfallen«, beruhigte sie ihn. »Es wird viel Spaß machen, an diesen Spielzeugen zu arbeiten, Lance.«
Er wandte sich ihr zu und lächelte. Seine unverhohlene Freude ließ seine Augen regelrecht leuchten. »Danke, A.J. Das bedeutet mir sehr viel.«
Für einige endlose Sekunden sahen sie sich schweigend in die Augen. Amber fühlte sich, als würde sie unter seinem Blick langsam schmelzen. Zum ersten Mal, seit sie ihn wieder getroffen hatte, gab es keine künstlichen Barrieren zwischen ihnen. Ihr Gespräch war offen, ehrlich und kam von Herzen, genau wie damals auf dem College.
Sie blinzelte und sah auf ihr Weinglas hinunter. Großartig, dachte sie verächtlich. Der gute Lance weiß zu geben, aber der gute Lance weiß auch sehr gut, es wieder zu nehmen, ohne einen zweiten Gedanken an die Konsequenzen für andere Menschen zu verschwenden. Sie konnte einfach nicht vergessen, was er ihr und möglicherweise unzähligen anderen Frauen angetan hatte.
Mit einem Ruck stand sie auf. »Ich gehe eben und mache das Essen fertig.«
»Kann ich irgendwie helfen?«
»Nein, danke.« Du hast schon genug getan, fügte sie in Gedanken hinzu.
8. KAPITEL
Während des Essens lobte Lance Ambers Kochkünste in den höchsten Tönen. Die erotische Atmosphäre, die am Anfang des Abends entstanden war, war inzwischen etwas abgekühlt. Stattdessen hatten sie sich angeregt über das neue Schleimspiel unterhalten, und Amber war schließlich auf den perfekten Namen gekommen, woraufhin Lance begeistert aufsprang und sie an den Händen vom Stuhl hochzog.
»Du, Amber Jade Daniels, bist meine Königin Midas. Alles, was du berührst, wird zu Gold. Wenn ich dir auch nur ansatzweise begreiflich machen könnte, wie viel Gutes du in mein Leben gebracht hast.« Atemlos stand er da, hielt ihre Hände, und sein ganzes Gesicht sprühte vor Energie.
In diesem Moment beschloss Amber, dass sie ihn hassen musste. Mit Leib und Seele, stärker als jemals zuvor. Seine Königin Midas? dachte sie spöttisch. Nach all den Anstrengungen, ihm Unglück zu bringen? Das ist der Gipfel. Er wird schon sehen, dass ich Dinge genauso gut in Blei verwandeln kann.
»Lance, es freut mich zu hören, dass ich dir geholfen habe. Aber ich muss dir etwas sagen.« Sie senkte ihren Blick und schob die Unterlippe etwas nach vorn.
»Was ist denn?« Behutsam legte er einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. Er sah besorgt aus.
»Beim Mittagessen mit Sarah habe ich…« Sie brach ab, damit es so aussah, als könne sie die Worte nur schwer über die Lippen bringen. »Ich habe mich wegen Braintoys verplappert. Ich weiß, dass du es ihr noch nicht sagen wolltest. Ich fühle mich einfach schrecklich.«
»Ist schon gut, Amber. Ich hätte es ihr doch ohnehin
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