Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Küchentür und riss sie auf. Lucky hatte einige dekorative Flaschen umgeworfen, die Sarah unter dem Küchentisch gehortet hatte. Besorgt hockte Lance sich hin und untersuchte den Hund nach Wunden. Er hatte glücklicherweise nicht einen Kratzer, und als Lance wieder zurück ins Wohnzimmer lief, um nach Amber zu sehen, folgte Lucky ihm dicht auf den Fersen. »Ist er in Ordnung?« fragte Amber. Lucky sprang sie zur Begrüßung an und hätte sie beinahe umgeworfen. Sie lachte trocken. »Offenbar hat er keine ernste Verletzung.«
Lance wurde vor Erleichterung beinahe ohnmächtig. Amber war geblieben, und sie lachte sogar. »Er ist ein robuster Kerl. Sein Name ist Lucky.«
»Ich wusste nicht, dass du einen Hund hast«, bemerkte sie mit belegter Stimme und kraulte Lucky, der erwartungsvoll neben ihr stand, hinter den Ohren.
Ein Schlüssel bewegte sich im Schloss der Haustür, und Lance rutschte buchstäblich sein Lächeln aus dem Gesicht. Er bemerkte, wie Amber feindselig die Tür anstarrte und hoffte inständig, dass es nun keine unangenehme Szene geben würde.
»Oh, Mr. Edwards, ich wusste nicht, dass Sie zu Hause sind.« Edith, das Mädchen, dass mit Lucky regelmäßig Gassi gehen sollte, stand scheu auf der Türschwelle.
Lance wäre ihr fast um den Hals gefallen. Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen, dass sie einige Zeit mit Lucky wegblieb, damit er sich mit Amber aussprechen konnte. Und was sonst noch so passieren würde.
Nachdem Edith gegangen war, standen Amber und Lance sich im Flur gegenüber. Er wollte so schnell wie möglich das Missverständnis aufklären, das durch sein kleines Märchen entstanden war.
»Amber, ich liebe dich.« Er konnte nichts anderes sagen. Die Worte lösten eine zehn Jahre alte Anspannung in seinem Inneren. Es fühlte sich an, als wäre damit der Damm gebrochen, der das Wasser aus einem verdörrenden Tal fortgehalten hatte.
»Wie bitte?« Schock und Verwirrung zeichneten sich auf Ambers Gesicht ab.
»Ich liebe dich. Darauf sollte diese kleine Geschichte hinauslaufen«, erklärte er und gab ihr einen kurzen, innigen Kuss.
»Ich kann es nicht glauben«, sagte sie überwältigt. Doch bevor sie fortfahren konnte, küsste er sie wieder, und diesmal gab er sie nicht so schnell frei.
Endlich war die Chance da, von der er geglaubt hatte, er hätte sie zehn Jahre zuvor verpasst.
»Ach, Amber, wir haben so viel Zeit verschwendet. Wie konnte ich nur so dumm sein?«
Sie lächelte gequält. »Unsere Leben sind ja nicht gerade vorüber.«
»Dank dir beginnt meines gerade neu«, flüsterte er und schob seine Hände hinunter auf ihre Hüften. Mit sanfter Gewalt presste er sie an sich, denn er wollte, dass sie den Effekt spürte, den sie auf seinen Körper hatte. Voll ungeduldiger Erwartung hob er sie dann auf seine Arme und trug sie in sein Schlafzimmer. »Wir müssen noch viel mehr besprechen, aber das hat Zeit bis später. Ich habe auf diesen Moment so lange gewartet. Ich kann mich nicht länger zurückhalten.«
10. KAPITEL
Er liebt mich, dachte Amber verträumt. Lance Edwards liebt mich! Sie fühlte sich wohl in seinen Armen, obwohl in ihrem Kopf ein Chaos aus Gedanken und Gefühlen tobte. Sie war sich so sicher gewesen, dass die Geschichte über die wunderschöne Prinzessin zu einem typischen Schlusssatz führen würde: So eine Frau werde ich nie wieder finden, also erwarte von mir nicht mehr als meinen Körper! Aber er platzt mit einem Liebesgeständnis heraus, dachte sie überglücklich.
Lance legte sie vorsichtig auf sein Bett und streckte sich neben ihr aus. Noch war Amber etwas verkrampft und unentschlossen. Sex hatte sie als nächsten logischen Schritt in ihrer Beziehung akzeptiert, aber diese rücksichtsvolle Zärtlichkeit und seine unverhohlene Liebe hatte ihre ganze Abwehr niedergebügelt, die weit über das Körperliche hinausgegangen war. Dabei brauchte sie noch mehr Zeit, um sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden und auch, um ihm wieder vertrauen zu können. Außerdem hatte sie ihre Rachepläne noch nicht gestanden.
»Lance, ich muss dir etwas sagen.«
Sanft legte er einen Finger auf ihre Lippen. »Nichts, was du sagen könntest, kann dies ändern.« Er küsste sie zärtlich und zeichnete dann mit seiner Zunge die weiche Form ihrer Lippen nach. Die Erinnerung an ihr erstes intimes Zusammensein nahm Amber buchstäblich gefangen. Auch damals war er unendlich geduldig gewesen und hatte jeden Kuss und jede Berührung ausgekostet, als dürfe es nur diese
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