Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
hinzu.
Er sprang auf und zog sie mit sich hoch. »Lass uns fahren!« Lance raste buchstäblich wie ein Wilder zurück nach Hause. Amber saß neben ihm auf dem Beifahrersitz und hatte den Kopf zurückgelegt. Ihre Beine waren leicht gespreizt, und der halblange Rock spannte an ihren Knien über den glatten, festen Beinen. Er konnte kaum seine Hände am Steuer behalten. Das unverhohlene Versprechen in ihren Augen verzauberte ihn.
In seiner Wohnung wandte Amber sich ihm etwas unschlüssig zu. Er hätte sie gern in seine Arme gezogen, doch sein Verstand hielt ihn davon ab, den gleichen Fehler wie auf dem College zu begehen. Dieses Mal musste er ehrlich zu ihr sein, bevor sie sich liebten.
Entschlossen legte er einen Arm um ihre Schultern und zog sie mit sich in Richtung Wohnzimmer. Sie setzten sich nebeneinander auf die Couch, und in diesem Moment konnte er Ambers verführerischem Mund nicht länger widerstehen. Ein Kuss konnte nicht schaden, und sie erwiderte ihn mit einer Hingabe, die ihm seine Zurückhaltung nahezu unmöglich machte.
Ein kleiner Laut entrang sich Ambers Kehle, und sie schob ihre Hände in seine Haare, um ihn dichter zu sich heranzuziehen. Völlig unerwartet hatte ein bisher unbekannter, wild erotischer Teil von ihr Besitz über ihre Persönlichkeit ergriffen. Lance unterdrückte ein Stöhnen.
»Amber«, murmelte er und drückte sich von ihr weg. »Ich muss dir eine Geschichte erzählen.«
Sie sah ihn ungläubig an. »Jetzt?«
»Jetzt.« Er lachte über ihr entsetztes Gesicht. »Wenn du mich dann immer noch willst, werde ich dir nur zu gern zu Diensten sein.«
Kurz entschlossen legte Amber einen Arm um seinen Nacken und küsste ihn, bis er keine andere Wahl mehr hatte, als sie an sich zu ziehen. »Wir sparen uns die Gesichte für nachher auf«, flüsterte sie und knöpfte sein Hemd auf. Zärtlich fuhr sie mit ihren Lippen an seinem Hals hinunter.
»Amber«, raunte Lance. »Du machst es mir extrem schwer.« Energisch sammelte er jeden kleinen Funken Kontrolle, den er aufbringen konnte, zusammen. »Noch nicht. Ich muss es jetzt hinter mich bringen.«
Ergeben lehnte sich Amber zurück in die Couch und sah ihn an. »Okay, okay.«
Lance räusperte sich umständlich und lächelte. »Es ist ein Märchen von den Edwards, indem es eine Prinzessin gibt, die glaubt, ihr Prinz sei in Wirklichkeit ein Frosch.«
»Ich verstehe«, entgegnete Amber betont. »Nimmst du eigentlich starke Medikamente ein?«
»Gib mir nur fünf Minuten! Ich will es dir erklären. Wenn du dann noch immer an meinem Verstand zweifelst, kannst du mich persönlich im Krankenhaus einliefern.«
Ungeduldig suchte er in seinem Kopf nach dem Plan, den er während der letzten Woche ausgearbeitet hatte. Er wollte seine Erklärung als Fabel getarnt beginnen, sie darauf einsteigen lassen, so dass sie emotional werden und ihm vergeben würde. »Vor langer, langer Zeit gab es da einen wohlmeinenden, aber manchmal etwas feigen Prinzen.«
»Das wärst dann wohl du?«
Er nickte. »Dieser Prinz begegnete einer wunderschönen und noblen Prinzessin.«
»Wunderschön? Das wäre dann wohl Sarah.«
»Nein, eigentlich nicht.« Verstand sie ihn wirklich nicht, oder stellte sie sich absichtlich so begriffsstutzig an?
»Ach.«
In diesem Moment jaulte Lucky in der Küche laut auf. Amber drehte sich um. »Ist sie das? Klingt eher wie ein Hund.«
»Lass mich zu Ende erzählen, dann werde ich dich vorstellen! Die wunderschöne Prinzessin rettete den Prinzen aus dem fürchterlichen Gefängnis seiner Existenz. Sie zeigte ihm ein Leben, in dem Träume wahr werden konnten und alles möglich war.« Ambers Miene wirkte eisig. Dabei hatte Lance sich vorgestellt, wie sie ihm an dieser Stelle schon in die Arme fallen würde. »Aber der Prinz, durch seine eigene Feigheit und die Einmischung eines bestimmten bösen Zauberers, behandelte sie nicht, wie sie es verdiente, und schließlich verlor er sie.«
»Kann ich hier unterbrechen?«
Er seufzte, und Amber stand auf und sagte vorwurfsvoll:
»Vielleicht bin ich schief gewickelt, aber ich finde es unmöglich, einer Frau, die sich gerade dir hingeben wollte, sein Leid über eine Verflossene vorzuheulen.«
Verwunderte starrte er sie an. Wie konnte sie bloß glauben, dass er jemand anderen meinte? Hatte sie wirklich keine Vorstellung davon, was er für sie empfunden hatte?
Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte plötzlich aus der Küche, gefolgt von einem fürchterlichen Schmerzensschrei. Lance rannte zur
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