Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Baumwollhose mit Bindebatikmuster. »Scheint, dass sich seit den Sechzigern nichts geändert hat.«
»Es ist irgendwie schön zu wissen, dass sich auch weitere vierzig Jahre nichts ändern wird«, meinte Marisa. »Um den Küstenstreifen zu schützen, dürfen hier keine Hochhäuser gebaut werden. Sieh mal. Dort ist ein Tisch.«
Barrie parkte neben zwei Surfern, die sich gerade auf einen Wellenritt vorbereiteten. Dann griffen er und Marisa gleichzeitig in die Sandwichtüte, und ihre Finger verschränkten sich.
»Oh«, sagte er.
»Tut mir Leid«, sagte sie.
Aber keiner von ihnen zog seine Hand zurück. Schließlich meinte Marisa: »Ich sollte die Sandwiches mitnehmen, weil du mir ja beim Aussteigen helfen musst.«
»Richtig.«
Es war ein sonniger, heißer Tag. Die Surfer kletterten jetzt zu dem felsigen Strand hinunter. Barrie dachte, dass er ein paar Fotos machen musste, bevor sie weiterfuhren.
Marisa hatte schon die Tür geöffnet und schob nun ihre Beinschiene hinaus. Ihr kurzer roter Rock wehte in der Brise vom Ozean, und Barrie konnte ein Stück von ihrem Oberschenkel sehen.
»Das Problem ist«, begann er, nachdem er sich geräuspert hatte, »dass wir einander viel zu viel berühren.«
»Oh ja, das ist eins.«
Er griff nach ihrem Arm. »Aber ich weiß nicht, was wir dagegen tun können.« Er hob sie aus dem Wagen, und ihr Rock rutschte weiter an ihren Schenkeln hoch. »Und was hast du dir dabei gedacht, etwas so Kurzes anzuziehen, wenn ich dich herumtragen muss?«
»Von einer Hose müsste ich eins der Beine abschneiden.«
Er schob die Tür mit dem Po zu. »Aber musste es ein so kurzer Rock sein? Der sieht nicht wie etwas aus, das ein anständiges Mädchen anziehen würde.«
Sie hatte die Arme um seinen Hals gelegt, und dadurch war ihr Gesicht viel zu dicht an seinem. »Ich habe noch nie gehört, dass ein Mann sich über den zu kurzen Rock einer Frau beschwert hat.«
»Na ja, ich…« Worüber beklagte er sich eigentlich? Es war ja nicht so, als könnte er sich nicht beherrschen. In ein paar Tagen würde er Marisas hübsche Beine nie wieder sehen. »Vielleicht bin ich einfach altmodisch.«
»Ja?« Sie zog ihren Rock ein Stück runter. »Der gehört zu meiner Nicht-Familien-Garderobe.«
»Sag nicht, dass du zwei verschiedene Arten von Sachen hast.« Er setzte sie auf die Bank und versuchte, nicht darauf zu achten, wie sein Arm dabei ihre Haut streifte.
»Doch. So was hier trage ich, wenn ich tanzen gehe. Nicht in Cortina natürlich. Aber ich habe Freunde aus dem College, die nichts von unserer Tradition wissen. Für sie bin ich eine moderne Frau.« Sie legte die Sandwiches auf den Picknicktisch.
»Ich kann mir nicht vorstellen, was die von der Familienversion von mir halten würden.«
Barrie wollte sich neben sie setzen, entschied sich dann aber für den Platz gegenüber. »Weißt du, dass es eine Bezeichnung dafür gibt?«
»Will ich das hören?«
»Multiple Persönlichkeiten.«
»Ich will es nicht hören.«
»Wie ist die richtige Marisa? Bist du wirklich eine hoffnungslose Romantikerin?«
»Klar.« Sie holte einen Liebesroman aus ihrer Tasche. »Ich habe immer einen dabei. Und in meiner Wohnung habe ich alle, die je erschienen sind.«
Er schnappte sich das Buch, bevor sie es in die Tasche zurückstecken konnte.
»Gib mir das!«
Er hielt es außer Reichweite, bis sie aufgab, dann öffnete er es in der Mitte. Er drückte sie gegen die Wand und murmelte immer wieder ihren Namen. Sie legte den Kopf zurück, als er ihre Schulter küsste. Dann nahm er sein Messer heraus und schlitzte ihr die Kehle auf. Barrie betrachtete das Cover des Buches, auf dem eine schöne Frau mit langem Haar und ein attraktiver Pirat zu sehen waren. Dann schlug er das Buch vorn bei der Titelseite auf. Dort stand der echte Titel: »Blutdurstig«.
Marisa wurde rot. »Sie müssen das falsche Bild drauf gedruckt haben.«
Bei näherer Betrachtung erkannte Barrie, dass das romantische Cover aufgeklebt war. »Verstecken Frauen nicht gewöhnlich ihre Liebesromane?«
»Wieso sollten sie? Ich bin stolz darauf, Liebesromane zu lesen.«
»Aber dies ist keiner!«
Sie nahm ihm das Buch weg und steckte es in die Tasche. »In Ordnung, ich mag Krimis. Und da Morde nicht romantisch sind, verkleide ich sie.«
»Für deine Familie.«
Sie wollte es abstreiten, gab dann aber auf. »Es ist nichts falsch daran, ihnen zu geben, was sie wollen. Und ich bin romantisch. Ich liebe kitschige Filme und Spitze, und ich will eine große
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