Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
da.
»Fabiano ist der Richtige, Marisa«, sagte ihre Mutter. »Er hat dich bei Sonnenuntergang auf dem Platz nur nicht gesehen, weil Barrie dich da schon umgeworfen hatte. Er stammt aus einer guten Familie, ist anständig…«
»Und ein Italiener«, ergänzte ihr Vater.
Barrie wartete auf Marisas Protest, aber nach einem kurzen Moment fragte sie: »Ist er normal? Und kein Frauenheld?«
»Wir kennen seine Familie. Er ist ein guter Mann. Und du wirst ihn morgen kennen lernen.«
»Na ja…«
»Wir wollen das Beste für dich«, sagte ihr Vater. »Und denk nur daran, wie glücklich du in deiner neuen Stellung sein wirst, mit einem Mann, den alle mögen und der deiner Mutter nicht das Herz bricht.«
Barrie hasste das Gefühl, das in ihm aufstieg, als Marisa »Gut, dann treffe ich mich mit ihm« sagte.
Er war nicht der Richtige für sie. Er reiste bald ab und konnte nicht sesshaft werden. Warum war er dann so niedergeschlagen? Er ging im Raum hin und her, wollte nichts mehr hören.
Am Fußende von Marisas breitem Bett stand eine alte Truhe. Barrie kniete sich davor und musterte sie.
»Das ist meine Aussteuertruhe«, erklärte Marisa.
Er wirbelte herum und stellte fest, dass sie in der Tür stand.
»Es scheint, dass deine Familie die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat.«
»Du hast alles gehört?«
»Ja. Ich sollte jetzt gehen. Womöglich kommt noch mehr Verwandtschaft vorbei.« Und vielleicht würde er sonst etwas sagen, das er bereuen würde. Und Marisa würde es ebenfalls bereuen. Sie musste den Weg gehen, der für sie bestimmt war, und er war kein Teil davon.
Aber er konnte nicht an ihr vorbei, ohne sie noch mal zu küssen.
Als er danach die Tür öffnete, fragte sie: »Sehen wir uns morgen? Bringst du mich ins Cafe?«
»Wenn du willst.«
Sie einigten sich auf eine Zeit, und er trat in die Nachtluft hinaus und dachte daran, dass er sich eigentlich hätte frei fühlen müssen.
Stattdessen kam es ihm vor, als hätte er Liebeskummer. Fabiano war eindeutig der Richtige. Er war gewandt, attraktiv, höflich und zeigte auch kein Interesse an einer anderen Frau oder an einem Mann. Was Marisa selbst anging, sie war nicht verlegen, und ihr Mund stand auch nie offen.
Fabiano war an ihr interessiert und liebte ihre Familie. Tatsächlich war er sogar ein entfernter Teil davon. Sie hatte den perfekten Mann gefunden.
Und sie war todunglücklich.
Das war auch richtig so, denn schließlich hatte sie sich dem falschen Mann hingegeben statt zu warten. Aber dummerweise war das nicht der Grund, warum sie unglücklich war.
Barrie machte gerade Fotos von den Gewinnern des Wettbewerbs, bei dem es um die beste Spaghettisoße ging. Gelegentlich blickte er zu ihr herüber, und gewöhnlich erwischte er sie dann dabei, wie sie ihn beobachtete. Als sie diesmal hinübersah, fotografierte er sie gerade.
»Als meine Cousine Rosa nach Hause kam«, erzählte Fabiano, »waren die Arbeitsfläche und alle Wände mit Soße bedeckt.«
Fabiano war witzig, und Marisas Lachen war echt. Aber es fehlte etwas im Vergleich zu dem Lachen, das sie mit Barrie geteilt hatte.
»Es war sehr nett, dich zu treffen, Fabiano.« Sie sah auf die Uhr. »Aber ich muss jetzt zu unserem Keksstand, um dort ein paar Stunden auszuhelfen.«
»Ein reiches Leben ist gefüllt mit gutem Essen und Liebe.« Als Marisa ihn überrascht ansah, erklärte Fabiane: »Das war der Spruch in der Packung, die ich gestern gekauft habe. Ihr müsst Spaß haben, wenn ihr euch so was ausdenkt. Ich habe auch ein paar Sprüche erfunden, aber sie sind nicht annähernd so gut wie eure. Hey, könnte ich nicht eine Weile am Keksstand helfen?« .
Jetzt stand Marisas Mund doch offen. Dieser Mann war einfach zu perfekt. »Sicher.«
Er nahm ihre Krücken und half ihr beim Aufstehen. »Du kannst dich an meine Schulter lehnen.«
Sie war froh, dass er nicht anbot, sie zu tragen. Wahrscheinlich hätte er dabei auch gestöhnt, denn er war nicht annähernd so kräftig wie Barrie. Sie versuchte, Barrie mit einem Blick zu verstehen zu geben, wohin sie gingen. Er sah, dass Fabiane ihr half, und nickte. Dann war er plötzlich verschwunden.
Sie fühlte sich leer. Sie musste ihn unbedingt noch mal sehen, bevor er abreiste. Am liebsten hätte sie ihn gebeten, bei ihr zu bleiben und sie zu lieben, aber da bestand keine Hoffnung. Trotzdem war sie sicher, dass sie sterben würde, wenn er abreiste, ohne sie noch ein letztes Mal zu küssen.
Barrie ging zum Keksstand und stellte fest, dass Fabiano noch da
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