Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Italiener.«
»Und er hat dich überallhin getragen«, fügte Marisas Vater hinzu. »Das schien ihm gar nichts auszumachen.«
»Und er hat in der Küche geholfen«, erinnerte sich Marisas Mutter. »Es schien ihm sogar Spaß zu machen.«
»Nicht dass etwas daran falsch wäre«, sagte Marisa, da Tino gerade nicht da war.
»Aber er kann nicht der Richtige sein«, meinte ihr Vater. »Der da muss es sein.«
Marisa folgte seinem Blick. »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Sie erinnerte sich, dass Barrie meinte, ihre Unentschlossenheit könnte auf der Angst beruhen, andere zu enttäuschen. Vor drei Tagen hätte sie Fabiano auch noch für den Richtigen gehalten und nie erfahren, was sie mit Barrie versäumt hätte. Barrie ermutigte sie, sie selbst zu sein, für das zu kämpfen, was sie wollte. Und sie wollte ihn.
»Fabiano ist nicht der Richtige«, erklärte sie. »Am Anfang war Barrie der Falsche. Er hat mich aus Versehen in eine Pfütze geschubst und mir nicht gesagt, dass eigentlich die Tänzer schuld daran waren. Er hat mich überallhin getragen, obwohl er eigentlich hätte arbeiten müssen. Er hat sogar so getan, als wäre er der Richtige, um mir zu helfen. Ja, das hat er gemacht, weil ich ihn darum gebeten habe. Ich wollte euch nicht enttäuschen, und deshalb ist er eingesprungen und hat mir geholfen, nach dem Richtigen zu suchen. Und dabei…«
Sie sah ihre Eltern an. »Und dabei habe ich mich in ihn verliebt. Nein, er hat nicht vor, mich zu heiraten und auf seine Reisen mitzunehmen, und wahrscheinlich hat er nicht mal vor, mich wieder zu sehen. Aber es wird Zeit, dass ihr die Wahrheit erfahrt: Ich liebe ihn. Und es ist mir egal, dass er Schotte ist. Tatsächlich ist das eins der Dinge, die ich an ihm liebe. Und die Art, wie er küsst…« Sie legte eine Hand auf ihr Herz.
»Carlo, du musst zugeben, dass wir euch beim Wettbewerb fair geschlagen haben.«
Er zog den Kopf ein. »Ja, ihr habt die Bühne fast in Flammen gesetzt.«
»Ich werde mich nicht an die Tradition halten. Es tut mir Leid. Wirklich. Aber ich kann mich nicht dazu bringen, mich in diesen Mann da drüben zu verlieben, weil ich schon in den Falschen verliebt bin, selbst wenn ich nicht mit ihm zusammenkomme.« Sie musste sich jetzt auf etwas anderes konzentrieren, um nicht zu weinen. »Und ich will diesen Job. Ich bin qualifiziert dafür. Ich habe einen Abschluss in Betriebswirtschaft und will die Firma zu neuen Erfolgen führen. Ich bin eine Frau, die eigene Ideen und Träume hat, und es tut mir Leid, wenn ich euch alle enttäusche, aber so bin ich nun mal.«
Sie starrten sie verblüfft an, und Marisa fühlte sich erleichtert. Wenn jetzt nur noch Barrie da gewesen wäre, wäre alles perfekt gewesen.
Gerade als ihre Familie anfangen wollte, Kommentare abzugeben, kam Tino angerannt. »Wo ist Gina?«
»Sie und Louie hatten die letzte Schicht am Keksstand.« Marisas Vater sah auf die Uhr. »Sie müssten inzwischen hier sein.«
Tino wurde blass. »Louie ist da. Aber Gina ist nicht bei ihm.«
9. KAPITEL
Auf dem Platz war viel los, als Barrie zurückkam. Um den Brunnen herum war der Wettbewerb im Gange, bei dem es um Heiratsanträge ging. Barrie überlegte, was passiert wäre, wenn Carlo ihn und Marisa herausgefordert hätte, daran teilzunehmen.
»Du bist der Mond für meine Sonne, die Wolken für meinen Himmel, die Soße für meinen Hotdog. Bitte werde meine Frau«, sagte ein Mann.
Barrie schnaubte, aber er fotografierte trotzdem. Wenn er Marisa einen Antrag machte, würde er einfach »Heirate mich« sagen. »Falls« musste das natürlich heißen. Im Moment feierte ihre Familie wahrscheinlich gerade, dass sie endlich den Richtigen gefunden hatte, und sie war dabei, Fabiano kennen zu lernen, und dachte an ihre Beförderung.
Mit einem Mal sah Barrie sich selbst, wie er in diese Party hineinplatzte und Marisa davon schleppte. Das wäre wirklich romantisch gewesen.
Er war nicht sicher, was er tun würde. Er wusste bloß, dass er nicht abreisen konnte, ohne zu versuchen, Marisa zu überzeugen, dass er in Wahrheit der Richtige für sie war. Alles andere würde dann schon irgendwie funktionieren. Cortina war kein schlechter Ort zum Leben. Und Marisas Familie… na ja, die würde er schon mögen, wenn sie ihn akzeptierte.
»Barrie!«
Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als er diese Stimme hörte, die Marisas ähnelte. Einen Moment lang war er enttäuscht, denn es war Gina. Dann merkte er, dass sie große Schmerzen hatte.
»Ich bin so froh,
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