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Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers

Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers

Titel: Bianca Lancia - die Buhle des Kaisers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp von Zabern Verlag
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und eine solche Stellung bringt es nicht unbedingt mit sich …‘
    Worauf wollte er hinaus? Ich blieb bei meinem rüden Ton. ‚Spart Euch den Sermon und sagt mir einfach, was Ihr wollt.‘
    Seine Augen wanderten zu meinen Brüsten, die das leichte Hausgewand nur zur Hälfte bedeckte. Er gehörte zu jenen Männern, die bei einer Frau vor jeder tatsächlichen Berührung imstande sind, ihren Körper mit Blicken abzutasten.
    ‚Was will ich? Mit Euch ein Geschäft machen – Ware gegen Ware. Ich biete Euch mein absolutes Stillschweigen, sobald ich in Venedig bin. Auch wenn Ihr eines Tages zurückkehren solltet – wir haben uns niemals gesehen! Dieses Stillschweigen hat seinen Preis und der seid Ihr.‘
    Natürlich hatte ich das kommen sehen und musste laut lachen. ‚Das wird sich machen lassen.‘
    So genoss er also meinen Körper, doch zu seinen Gunsten muss ich sagen, er tat es rücksichtsvoll, geschickt und mit hoher Kennerschaft. |207| So war es, ehrlich gesagt, kein Opfer, sondern eine gern gegebene Gegenleistung. Dass ich noch eine
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war, fiel ihm nicht auf, denn bei den heftigen Liebesspielen mit Helena muss wohl mein Hymen gerissen sein.
    Als er sich verabschieden wollte, sagte ich: ‚Signore, die Rechnung ist noch nicht ganz ausgeglichen.‘
    Er schüttelte den Kopf. ‚Aber wir waren uns doch einig …‘
    ‚Für diesen Teil, ja – jetzt aber muss ich von Euch vier Dukaten fordern.‘
    ‚Aber so war es nicht vereinbart, denn …‘
    ‚Halt, halt! Jetzt heißt es noch einmal: Ware gegen Ware.‘
    ‚Und ich dachte, das Geschäft sei abgeschlossen. Aber was habt Ihr zu bieten und was muss ich geben?‘
    ‚Auch ich habe Schweigen anzubieten. Bezahlt Ihr nicht, werde ich nach meiner Rückkehr eine Geschichte erzählen, die ganz Venedig schaudern lässt.‘
    Da wurde er unsicher, ich sah es ihm deutlich an. Er lächelte verkrampft und stieß hervor:
    ‚So laßt hören!‘
    ‚Ich werde sagen, dass Ihr mich aus Venedig entführt habt, mit der Behauptung, Eure Frau sei todkrank und nach ihrem Ableben würdet Ihr mich heiraten. Um meine Verbindung mit dem tölpelhaften Bräutigam zu verhindern und den anderen mit vollendeten Tatsachen zuvorzukommen, habt Ihr mich entjungfert und dann in einem Kloster untergebracht, bis die Umstände günstig waren. Dann habt Ihr die Äbtissin bestochen, mich festzuhalten und mich mit allen Mitteln zum Profess zu zwingen. Schließlich gelang mir die Flucht, und ich konnte …‘
    ‚… meine üblen Pläne aufdecken. Schön ausgedacht, das muss ich schon sagen, ja, das verdient Respekt. Aber dann steht Wort gegen Wort und ich denke, die venezianischen Gerichte werden eher mir glauben.‘
    Ich lächelte süß. ‚Aber Signore, ich werde zwei Zeugen aufbieten, die meine Version bestätigen können.‘
    ‚Gekaufte Zeugen!‘
    ‚Und wenn schon …‘, sagte ich achselzuckend.
    Solche Vorgänge waren ihm freilich nicht fremd, doch er hatte in Ravenna gute Geschäfte gemacht und so nickte er und lächelte dazu. Er zog seinen Beutel und legte fünf Dukaten auf den Tisch. |208| ‚Vier als Liebeslohn und einen für Euren Mut, der bei Frauen nicht gerade alltäglich ist.‘
    Ich lachte. ‚Weil man sie nicht lässt, verehrter Herr.‘
    Ja, Zordano, er war ein guter Verlierer und wenn ich zurückkehre, werden wir beide unser Wort halten.“
    „Wie soll es weitergehen? Ihr werdet doch nicht bis ans Ende Eurer Tage …“
    „Keineswegs! Jetzt sind wir beide an der Reihe, ein Geschäft zu tätigen. Ich habe jetzt zwei Jahre lang als
mezzana
gewirkt, und das ist genug. In Venedig darf davon nichts bekannt werden, also habe ich folgenden Plan gefasst. Ihr, lieber Don Zordano, begleitet mich in allen Ehren nach Venedig. Ich werde einige Wochen vor unserer Abreise als Gast in das Frauenkloster Santa Maria eintreten und von dort ein Schreiben an meine Eltern richten. Darin wird es heißen, um der Hochzeit zu entgehen, sei ich nach Ravenna geflüchtet und in das Kloster als Novizin eingetreten. Als die Zeit kam, den Profess abzulegen, habe mich eine solche Sehnsucht nach der Heimat befallen, dass ich das Gelübde verweigerte und mich nach einer würdigen Reisebegleitung umsah. Dabei sei ich auf Euch gestoßen, und …“
    Giordano hob die Hand. „Halt, halt! So geht das nicht! Wie soll eine Novizin auf einen Begleiter des Kaisers stoßen, der noch dazu aus Pisa stammt?“
    „Ich dachte, Euch fällt etwas ein. Das Schreiben an meine Eltern wird das Siegel des Klosters tragen, das

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