BIANCA SPEZIAL Band 03
nichts anderes mehr gäbe auf der Welt als sie.
Es war einfach nicht richtig, so mit einer Geschäftsbeziehung umzugehen.
Er hatte Kitt nicht mehr anzubieten, als er Susan hatte bieten können, und Susan war das offensichtlich zu wenig gewesen. Natürlich lagen der Erfolg und damit auch Geld zum Greifen nah, aber Kitt war nicht der Typ, der sich von Geld beeindrucken ließ. Eine Frau wie Kitt wollte umworben werden, und dafür hatte er keine Zeit.
Allerdings hatte sie bisher noch nicht gezeigt, dass sie überhaupt Interesse an ihm hatte.
O’Rourkes Stirnfalten vertieften sich noch, als er versuchte, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren, und es ihm gründlich misslang. Warum war er nicht mehr in der Lage, klar zu denken?
Er hatte auch darauf eine Antwort. Und die gefiel ihm gar nicht. „Nein“, beantwortete er schließlich die Frage seines Freundes. „Das bildest du dir nur ein. Ich bin nicht länger hier als sonst.“
Simon lehnte sich mit der Hüfte gegen den Schreibtisch und schaute O’Rourke an. „Macht es dir etwas aus, wenn ich dich etwas frage?“
O’Rourke schaute kaum auf. „Du siehst doch, dass ich arbeiten muss“, sagte er angespannt.
Diese Tatsache war offensichtlich, aber das interessierte Simon im Moment auch gar nicht. Daran war er gewöhnt. Arbeit gab es hier immer mehr als genug.
„Warum vergräbst du dich in der Arbeit?“, wiederholte Simon und ignorierte O’Rourkes finsteren Blick. „Unsere Firma ist aus dem Schlimmsten raus. Es geht aufwärts, Junge. Du musst nicht mehr rund um die Uhr arbeiten, die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass dich etwas bedrückt. Was ist es?“
„Nichts“, fuhr O’Rourke ihn an und bedauerte dann seine Reaktion sofort. Simon hatte wirklich eine bessere Behandlung verdient. Aber verflixt noch mal, er auch.
O’Rourke stand auf und rieb sich den Nacken. Er wusste nicht mehr weiter. Er war daran gewöhnt, fast alles mit sich allein auszumachen. Aber diesmal funktionierte das leider nicht.
Er schaute Simon an und seufzte. „Ich habe mich verliebt.“
O’Rourke hatte erwartet, dass Simon in Gelächter ausbrechen würde. Es hätte ihn zumindest nicht überrascht, aber der besorgte Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes kam unerwartet.
„Verliebt?“ Simon stieß den Atem aus. „Das ist schlecht. Weiß Kitt davon?“
O’Rourke lachte trocken auf. Da lag ja die Ironie. „Es ist Kitt.“
Simon sah ihn verwirrt an. „Nun, das ist doch eigentlich gar nicht so schlecht“, bemerkte er vorsichtig und wartete auf eine Reaktion seines Freundes. „Oder?“
O’Rourke runzelte erneut die Stirn. „Nein, eigentlich nicht.“
Simon schüttelte verständnislos den Kopf. „Ist das in deinem Land schlecht, wenn man sich in die Frau verliebt, mit der man verheiratet ist?“
O’Rourke seufzte frustriert. Er hätte gar nichts sagen sollen. „Nein, aber es ist schlecht, wenn diese Ehe eigentlich nichts weiter als eine geschäftliche Abmachung ist.“
„Dann wird das Ganze eben ein wenig freundlicher. Das passiert manchmal in Geschäftsbeziehungen. Was ist so schlimm daran?“
O’Rourke warf Simon einen Blick zu, der ihn warnen sollte, seine Gedankengänge noch weiter auszubauen. „Was meinst du mit freundlich ? Falls du denkst, dass …“
„… dass ihr schon ein gemeinsames Schlafzimmer teilt?“, half Simon.
„Nein, das tun wir nicht. Das wäre ganz bestimmt falsch.“ Ein Blick auf Simon genügte, um zu wissen, dass sein Freund ihm nicht folgen konnte. „Siehst du denn nicht, worum es geht? Wenn ich irgendwelche Annäherungen mache, verstoße ich gegen unsere Abmachung, und sie könnte Anstoß daran nehmen. Auf jeden Fall würde ich mich schrecklich schuldig fühlen und …“
„O’Rourke …“
Aber O’Rourke hörte gar nicht zu. Sein Kopf war so voller Gedanken und Sehnsüchte, dass er völlig davon absorbiert wurde.
„Was für einen Ehemann würde ich außerdem abgeben?“ Er begann, in dem kleinen Raum, wie ein eingesperrter Panter hin und her zu laufen. „Ich habe wegen meiner Arbeit doch gar keine Zeit für sie. Sie würde mich sowieso verlassen.“
„Glaubst du nicht, dass du jetzt ein wenig übertreibst? Du hast ihr ja noch nicht einmal eine Chance gegeben, bei dir zu bleiben, und redest bereits von verlassen.“ Simon ging zu ihm hinüber und legte eine Hand auf seine Schulter. „Vielleicht gefällt es ihr, wenn sie ihren Ehemann nicht zu oft zu sehen
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