BIANCA SPEZIAL Band 03
Frau küsste, die er seit Langem begehrte, ohne dass er es sich eingestanden hätte.
Ihr leises Stöhnen erregte ihn noch mehr.
Dass ihr ein Stöhnen entschlüpft war, hatte sie überrascht. Aber sie hätte nichts dagegen tun können. O’Rourke rief Gefühle in ihr hervor, die sie nie zuvor in dieser Stärke gekannt hatte.
Kitt stellte sich auf Zehenspitzen und presste sich gegen O’Rourkes Körper. Sie spürte seine Erregung, spürte die Leidenschaft, die in ihm glühte, und wusste, dass sie drauf und dran war, vor Verlangen den Verstand zu verlieren. Dabei hatte sie sich doch geschworen, nie mehr auf einen Mann reinzufallen. Nie mehr ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Nicht nach dem, was sie mit Jeffrey durchgemacht hatte.
Aber das hier war nicht Jeffrey.
Dies hier war ein Mann, aus dem sie einfach nicht schlau werden konnte. Ein Mann, der ihr jedes Mal, wenn sie in Not war, heldenhaft zur Hilfe eilte. Ein Mann, der eine geschäftliche Abmachung mit ihr getroffen hatte und dem sie jetzt gern nähergekommen wäre und mit dem sie sich sogar eine Beziehung vorstellen konnte.
Klar, und solche Gedanken sind der beste Weg, ihn ganz zu verscheuchen, dachte sie. Kein Mann sehnt sich nach einer festen Beziehung, egal, was er sagte. Außerdem blieb immer noch die Tatsache bestehen, dass sie ein äußerst schlechter Menschenkenner war und sie noch einmal auf die Nase fallen könnte.
Doch all das spielte keine Rolle.
Der Mann küsste sündhaft gut, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als immer in seinen Armen zu bleiben. Mit wild schlagendem Herzen schlang sie die Arme um seinen Hals.
Und dann bekam sie auf einmal wieder Luft und ein Gefühl des Verlustes, das sie sich nicht erklären konnte. Er hatte den Kuss unterbrochen und sich von ihr zurückgezogen.
Verflixt, warum ist es so schwer, sie loszulassen?, ärgerte er sich. Er war doch kein Tier, das nur seinem Instinkt folgte. Er war ein Mann mit Willenskraft. Und ein Mann mit Vergangenheit. Das hier war falsch. Und er hätte fast zugelassen, dass noch mehr geschah. Falsch, falsch, falsch.
Trotzdem ließ sein Verlangen nicht nach.
Da er versucht war, sie erneut an sich zu ziehen, schob er die Hände in die Taschen und trat einen Schritt zurück. „Es ist spät, Kitt-mit-zwei-t. Vielleicht sollten wir zu Bett gehen.“
Sie schaute ihn verwirrt an, unsicher, was er mit seinen Worten meinte.
„Und zwar getrennt“, fügte er hinzu.
Sie atmete langsam tief durch und nickte dann. „Gut.“ Ihre Stimme war bar jeder Emotion. „Das ist eine gute Idee.“
Doch sie dachte genau das Gegenteil, als sie sich umdrehte, um in ihr Zimmer zu gehen.
Und er ebenso.
11. KAPITEL
Simon ging zur Tür von O’Rourkes kleinem Büro und schaute hinein. Es war erst kurz vor sieben Uhr, und Simon hatte geglaubt, der Erste in der Firma zu sein. Doch offensichtlich war O’Rourke ihm zuvorgekommen. Dem Anblick der nicht mehr ganz frischen Muffins auf dem Tisch nach zu urteilen, nahm er sogar an, dass sein Freund schon einige Zeit hier war.
Genau wie an jedem Tag der letzten Wochen, dachte Simon. Für eine Weile hatte Simon angenommen, dass O’Rourke endlich einer Kraft begegnet war, die größer als seine Sturheit war. Doch Simon musste erkennen, dass seine Hoffnung enttäuscht wurde.
O’Rourke schaute auf und legte finster die Stirn in Falten. Er kämpfte seit zwei Stunden mit einem Hardware-Problem. Ein Problem, das ihm ziemliches Kopfzerbrechen bereitete.
„Was ist?“
O’Rourke hatte die beiden Worte ziemlich schroff ausgesprochen, aber Simon nahm sie trotzdem als Einladung einzutreten. „Bilde ich mir das nur ein, oder verbringst du jetzt noch mehr Zeit als früher in der Firma?“
O’Rourke zuckte nur mit der Schulter. Er hatte keine Lust auf eine Unterhaltung. Seine Laune war denkbar schlecht, und er musste sich zusammenreißen, um wenigstens das Mindestmaß an Höflichkeit aufzubringen. Obwohl das Ganze wirklich nicht Simons Schuld war.
Im Grunde war niemand schuld. Es hatte keinen anderen Weg als diese Heirat gegeben, aber er hätte niemals geglaubt, dass die Konsequenzen so ernst wären. Er hatte nicht erwartet, dass er etwas für die Frau empfinden würde, die ihm aus der Klemme geholfen hatte. Zumindest keine Gefühle außer Freundschaft und Dankbarkeit.
Er hatte nicht erwartet, dass ihm allein von ihrem Anblick am Morgen bereits heiß wurde. Und dass ihr Bild zu den unmöglichsten Gelegenheiten vor seinem geistigen Auge erschien. Als wenn es
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