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BIANCA SPEZIAL Band 04

BIANCA SPEZIAL Band 04

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG SUSAN MALLERY
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lehnte sich auf dem Sofa zurück und redete sich ein, dass es besser so war. Sie konnte auf einen Liebhaber verzichten, aber Freunde waren wichtig. Dennoch enttäuschte es sie, dass sie sich nicht wieder küssen würden.
    „Was ist mit dir?“, hakte sie nach. „Ich habe zumindest versuchst, Beziehungen einzugehen. Du dagegen warst nie verheiratet. Warum nicht? Du wärst perfekt als Ehemann und Vater.“
    „Nein. Ich kann gut Dinge reparieren, aber nicht mit Menschen umgehen.“
    „Moment mal! Du bist wundervoll im Umgang mit anderen. Denk doch nur mal an deine Angestellten. Herrje, Brian folgt dir auf Schritt und Tritt wie ein Hündchen und möchte genau wie du werden.“
    „Das ist ein Fehler“, murrte er. „Ich gebe zu, dass ich andere gern unterstütze, aber nur in logistischen Dingen wie Jobs oder Wohnungen. Gefühlsmäßig kann ich mich nicht binden.“
    „Wir sind Freunde“, wandte sie ein. „Du hast Diane ins Herz geschlossen.“
    Er lächelte. „Das stimmt allerdings.“
    „Wo liegt also das Problem?“
    „Ich bin nicht der, für den du mich hältst.“
    Heather richtete sich auf und starrte ihn finster an. „Dieses Argument zieht allmählich nicht mehr. Du solltest dich lieber auf eine Beziehung vorbereiten, denn eines Tages wirst du dich verlieben und eigene Kinder haben. Widersprich nicht, denn du bist der geborene Daddy. Ich weiß, dass du es willst. Warum wehrst du dich also dagegen?“
    Er blickte sie nicht an, aber sie merkte an seiner Körpersprache, dass sie sich auf ein gefährliches Gebiet vorgewagt hatte.
    „Ich wollte es einmal“, gestand er leise ein. „Im letzten Jahr in der Highschool. Carrie war hübsch und klug, und ich war hoffnungslos in sie verknallt. Dann wurde sie schwanger.“
    Heather stockte der Atem. Zuerst hatte sie instinktiv Eifersucht auf diese Carrie verspürt, doch nun konnte sie nur noch daran denken, dass Jim ein Kind hatte. „Und was geschah dann?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich hatte ein Stipendium in einem anderen Staat, aber ich habe ihr gesagt, dass ich darauf verzichten würde, um bei ihr sein zu können. Ich wollte sie heiraten.“ Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Ziemlich dumm, oder?“
    „Nein. Ziemlich wundervoll.“ Und sehr typisch für ihn. Ihr erster Mann hatte keinen Finger für den Unterhalt gerührt, und Luke hatte sie im Stich gelassen. Aber Jim war eben anders als andere.
    „Ich habe mir einen Job gesucht, und wir sind auf Wohnungssuche gegangen. Natürlich konnten wir uns nicht viel leisten, aber ich wusste, dass wir es schaffen würden. Dann kam sie eines Tages nicht zur Schule. Als ich bei ihr zu Hause anrief, sagte mir ihre Mom, sie hätte die Grippe.“
    Seine Stimme klang tonlos. Eine böse Vorahnung beschlich Heather. Sie sandte ein Stoßgebet aus, dass sie sich irrte, dass nicht noch jemand ihm so übel mitgespielt hatte wie seine Mutter und sein Vater. Doch ihr Gebet kam Jahre zu spät.
    „Zwei Tage später kam sie zu mir. Sie sagte mir, wir wären ihrer Meinung nach zu jung zum Heiraten. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie mich überhaupt jemals heiraten wollte. Sie hatte abtreiben lassen, ohne mir auch nur etwas davon zu sagen.“
    Heather hatte es nicht für möglich gehalten, dass Jim sie noch einmal schockieren könnte. Nicht so sehr oder auf diese Weise. Er sprach. Sie sah, dass sich seine Lippen bewegten, aber sie hörte ihn nicht. Sie hörte nur ein Rauschen in den Ohren und spürte das Brennen ungeweinter Tränen in den Augen und der Kehle. „Wie konnte sie nur?“, murmelte sie vor sich hin.
    Jim verstummte und starrte sie an. „Geht es dir nicht gut?“
    „Doch, natürlich. Es ist nur …“ Ihre Stimme verklang. Eine Woge des Mitgefühls überwältigte sie. Mitgefühl für das junge Mädchen, das eine so schwierige Entscheidung hatte treffen müssen, aber hauptsächlich für Jim. Sie rückte näher zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast. Es erklärt sehr viel.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Wie zum Beispiel?“
    „Wie zum Beispiel, warum es dir schwerfällt, an Beziehungen oder die Liebe zu glauben. Du musst dich betrogen gefühlt haben.“
    „Allerdings.“ Er zuckte die Achseln. „Wir waren wohl wirklich zu jung.“
    „Habt ihr je darüber gesprochen? Später, meine ich.“
    „Du meinst, warum sie hat abtreiben lassen, ohne mit mir darüber zu sprechen?“
    Sie nickte.
    „Ja.“
    Er blickte an ihr vorbei. Sie wusste, dass er in Erinnerungen

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