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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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auf den Ladentisch und neigte das Fläschchen, damit das Eichhörnchen die restliche Babynahrung trinken konnte, die ihr der Tierarzt verschrieben hatte.
    Seit ewigen Zeiten war Glen für sie da. Wenn sie in der Schule Hilfe gebraucht hatte, war er ihr zur Seite geeilt. Als sie einen Partner für den Campingplatz gebraucht hatte, war er nach Virginia zurückgekehrt. Und nun, da sie ein Baby wollte, war er erneut bereit, ihr zu helfen.
    Die Glocke über der Tür läutete, als Glen den Laden betrat. Er reichte ihr einen üppigen Strauß Sonnenblumen und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Als ich die hier sah, musste ich an deine Haare denken.“
    Sie nahm den Strauß entgegen und betrachtete den großen, dunklen Kern einer Blüte. „Du meinst wohl eher meine Augen“, entgegnete sie in Bezug auf deren dunkelbraune Farbe, die Fremde oft glauben ließ, sie sei seine Schwester.
    „Die auch“, stimmte er zu. „Aber ich meinte die goldenen Blütenblätter.“
    Es erschien ihr seltsam, ihn so reden zu hören und seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu empfangen. Um die Spannung zu mildern, die zwischen ihnen entstanden war, scherzte sie:
    „Es muss daran liegen, dass die Blütenblätter kurz sind und in alle Richtungen abstehen.“
    Sie bettete Rocky in seinen Pappkarton, holte ein Eis aus dem Gefrierschrank und reichte es dem Mann, der ihr Herz plötzlich und unerklärlich schneller schlagen ließ.
    Er lächelte zum Dank. Es war eine Geste, die sie schon tausendmal gesehen hatte. Doch nun erschien es ihr, als wäre es das erste Mal. Er war ein gut aussehender Mann mit klar geschnittenen Gesichtszügen. Doch vor allem seine innere Ruhe und Kraft verliehen seinem Äußeren einen besonderen Reiz. Wenn er wie nun den Blick auf sie heftete, vermochte sie die magische Anziehungskraft nicht zu brechen.
    Das Telefon auf dem Ladentisch klingelte und brachte sie wieder zur Vernunft. Erleichtert griff sie zum Hörer.
    Joan meldete sich und verkündete: „April, ich bin gerade im Supermarkt. Gefrorene Hamburger sind im Angebot. Ich dachte mir, ich kaufe welche für das Treffen. Oder hast du schon welche besorgt?“
    „Der Zeitpunkt ist ungünstig.“ April wollte nicht mit ihrer Mutter über das Familientreffen reden, solange die Frage der vorgetäuschten Hochzeit nicht entschieden war. „Ich bin gerade mitten in …“
    „Der Zeitpunkt ist perfekt. Ich bin hier, und das Angebot läuft heute aus. Also sag mir, ob ich welche kaufen soll oder nicht.“
    Glen lehnte sich an den Tresen. „Grüß deine Mutter von mir.“
    „Ist das Glen?“, fragte Joan.
    „Ja. Er lässt dich grüßen.“
    „Dein Cousin Earl hat mir erzählt, dass du und Glen heiraten wollt.“ Joan seufzte theatralisch. „Ich verstehe nicht, warum du es mir verschwiegen hast. Schließlich habe ich nichts gegen Glen einzuwenden. Es ist eine Schande, dass ich durch Tratsch von der Hochzeit meiner eigenen Tochter erfahren muss.“
    April stöhnte im Stillen. Woher hatte Earl davon gehört? Und was wusste er – oder sonst wer – noch alles von der Abmachung? „Mom, wir wissen noch gar nicht, ob wir überhaupt heiraten. Wir haben nur mal davon gesprochen.“
    „Ich nehme an, dein Vater soll der Brautführer sein. Und Tante Freida könnte singen.“
    „Übrigens“, flüsterte Glen ihr zu, „habe ich Earl angerufen. Er kommt zu dem Treffen und hat gesagt, dass er uns gern trauen würde.“ Er salutierte mit dem Eis, warf ihr ein charmantes Lächeln zu und ging hinaus, um weiter mit dem Traktor die Wege zu glätten, die zum Campingplatz führten.
    „Zumindest wirst du nicht in Sünde leben“, fuhr Joan fort. „Und ihr werdet viele Geschenke zur Hochzeit bekommen.“
    Erst am Abend, nachdem Steven und Clyde nach Hause gegangen waren, bot sich April eine Gelegenheit, mit Glen zu reden.
    Er saß auf der Bank vor dem großen Ladenfenster und schrieb die Positionen, die sie ihm zurief, auf einen Bestellzettel. Er hatte sich den Staub abgewaschen, den er mit dem Traktor aufgewirbelt hatte, und saubere Shorts angezogen. Sein rechtes Bein ruhte auf einem Kissen. Der Oberschenkel war mit einem weißen Verband versehen, denn ein niedriger Ast hatte ihn verletzt, als er mit dem Traktor zu nahe an den Wegesrand gefahren war.
    April beharrte darauf, dass die Wunde desinfiziert werden sollte. Doch er hatte abgewinkt und gemurmelt, dass sie sich wie eine Glucke verhielte.
    Sie nahm eine Flasche Kakao aus der Kühlung, schüttelte sie heftig und trank einen großen

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