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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Richard Simmons beschäftigen“, verkündete Stella, als April das Haus betrat. „Machst du mit? Nachher gibt es einen Salat zum Dinner.“
    „Also wirklich, Stella, ich hätte gedacht, du würdest einen Besseren als ihn finden“, neckte April.
    Stella warf ihr einen Gymnastikanzug zu. „Den kannst du anziehen. Ich hole mir den alten.“
    April schlüpfte in das dehnbare schwarze Trikot. Einen Moment später kehrte Stella in einem getigerten Anzug zurück, der aus der Garderobe von Cats hätte stammen können. Mit ihrer zierlichen Gestalt, dem dunkelblonden Haar und den großen, grünen Augen sah sie tatsächlich wie eine graziöse Katze aus.
    „Perfekt für eine werdende Großmutter“, bemerkte April.
    „Du bist ja nur neidisch.“ Stella schaltete den Videorecorder mit der Aerobic-Kassette ein und legte sich auf den Fußboden.
    April gesellte sich zu ihr und hob abwechselnd die Beine. „Gewissermaßen bin ich das wirklich“, gestand sie ein.
    Stella blickte sie erstaunt an. „Auf dieses altmodische Ding?“
    April rollte sich auf den Bauch und hob den Oberkörper vom Boden. „Nein. Darauf, dass du Großmutter wirst.“
    „Du warst wohl zu lange in der Sonne.“
    „Es geht nur darum, dass man nicht Großmutter werden kann, ohne vorher Mutter zu sein.“
    „Aha. Deine biologische Uhr tickt.“
    „So laut wie Big Ben.“
    „Dann krieg doch ein Baby.“
    April zögerte und fragte sich, wie viel sie preisgeben sollte. Sie brauchte eine unvoreingenommene Meinung, und Stella hatte sich stets als ehrlich erwiesen. „Ich war bei einer Samenbank.“
    Stella hielt in ihren Übungen inne. „Du hast immer noch ein paar fruchtbare Jahre vor dir, kleine Schwester. Warte nur ab. Du findest schon jemanden.“
    „Ich habe mir schon einen geeigneten Spender ausgesucht.“
    Stella schwieg eine Weile, bevor sie entgegnete: „Wenn du mich fragst, solltest du eines nicht vergessen. Die Natur hat vorgesehen, dass die Zeugung zwischen einer Frau und einem Mann erfolgt, nicht zwischen einer Frau und einem Apparat.“
    „Die Klinik hat viele Frauen glücklich gemacht, und es wird sehr professionell durchgeführt.“
    „Warum erzählst du mir das alles? Anscheinend hast du dich schon längst entschlossen.“
    „Ich habe einen Antrag bekommen.“
    Stellas Augen funkelten vor Aufregung.
    „Aber nicht die Art, an die du denkst“, entgegnete April. Dann berichtete sie von Glens Vorschlag in Bezug auf die Scheinehe. „Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Campingplatz richtig läuft, und ich bekomme durch künstliche Befruchtung ein Baby und behalte meinen guten Ruf.“
    Stella schaltete das Video ab und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. „Warum heiratest du ihn nicht richtig? Er ist schließlich nicht wie Eddie. Außerdem liebt er dich seit Jahren.“
    „Wer sagt das?“
    „Jeder, der Augen im Kopf hat.“
    „Wenn du davon redest, dass er ständig mit mir ausgehen will – das ist nur ein Scherz.“
    Stella beugte sich vor und legte eine Hand auf Aprils. „Das ist eben seine Art, dir zu zeigen, dass er dich mag. Wann findet diese sogenannte Hochzeit also statt?“
    „Wenn wir es wirklich durchziehen, wäre das Familientreffen ein guter Zeitpunkt.“
    „Allerdings. Ihr erspart euch eine Menge Geld für die Beköstigung.“
    „Hältst du es für eine dumme Idee? Diese Scheinehe, meine ich.“
    Stella lehnte sich an das Sofa zurück und umarmte ein großes, grünes Kissen. Die Geste erinnerte an die Zeiten, als sie sich etwas Warmes, Weiches an den Bauch gepresst hatte, um die Schmerzen während der Schwangerschaft zu lindern. Doch ihr Schmerz ging tiefer, wie April wusste.
    „Nicole ist das Beste, was mir je passiert ist“, sagte sie leise. „Sie bedeutet mir alles, und ich wünsche dir auch einen so besonderen Menschen in deinem Leben.“ In Gedanken versunken blickte sie an April vorbei, bevor sie fortfuhr: „Aber wenn ich noch einmal entscheiden könnte, würde ich sie lieber nicht auf die Welt bringen, anstatt sie all dem Kummer auszusetzen, den sie ertragen musste.“
    „Meinst du das wirklich ernst?“ Als Stella nickte, fügte April hinzu: „Ich weiß, dass Nicole sich verantwortlich für die Spannung zwischen dir und Mom fühlt, obwohl Mom immer behauptet, dass sie ihr die Umstände ihrer Geburt nicht vorhält.“
    „Es ging nicht nur um Mom, und sie hat es außerdem nur gut gemeint. Es waren vor allem die kleinbürgerlichen Nachbarn mit ihrem Getuschel und Nicoles Klassenkameraden,

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