BIANCA SPEZIAL Band 06
Arbeit kommen.“
„Der Ärmste.“ April warf eine Apfelspalte in den Tragekorb und sank auf die Couch. „Der arme Junge schafft es irgendwie immer wieder, zur falschen Zeit am falschen Ort aufzutauchen.“
Glen nickte und setzte sich zu ihr. Bevor sie sich entschlossen hatten, Steven einen Teilzeitjob und damit die Chance zu geben, die Befriedigung harter Arbeit kennenzulernen, hatten sie sich erkundigt, warum er eingesperrt worden war.
Seine größten Vergehen waren aus schlechter Menschenkenntnis und einem Mangel an häuslicher Stabilität entstanden. Er war in eine wilde Clique geraten. Einer seiner sogenannten Freunde hatte sich angeblich einen Gebrauchtwagen gekauft. Steven war darauf hereingefallen und mit der Horde auf eine Spritztour gefahren. Die Polizei hatte sie angehalten und illegale Drogen hinter den Sitzen gefunden. Obwohl Steven behauptete, nichts davon gewusst zu haben, konnte er seine Unschuld nicht beweisen.
Und nun war er erneut zum Opfer seiner mangelnden Urteilsfähigkeit geworden. April und Glen konnten ihm nicht aus der Patsche helfen. Sie konnten nur die Woche abwarten und hoffen, dass er nicht vor Zorn um sich schlug.
„Das Schlimmste ist, dass wir ihn hier bei den Vorbereitungen für das Treffen brauchen. Er hat sogar schon eine Liste mit all den Arbeiten angelegt, die er bis dahin ausführen wollte.“
Glen rieb sich die Bartstoppeln auf dem Kinn. „Steht auf dieser Liste zufällig die Bestellung einer Hochzeitstorte?“
April blickte hinab auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hielt. „Ich habe über deinen Vorschlag nachgedacht.“
Er grinste. „Also willst du mich heiraten?“
„Zum Schein heiraten“, korrigierte sie.
„Wie auch immer.“
„Ich finde, wir müssen über die Bedingungen sprechen, bevor wir etwas überstürzen.“
„Willst du einen vorehelichen Vertrag aufsetzen?“
„Nicht unbedingt. Aber wir sollten zumindest mündliche Vereinbarungen treffen. Damit es später für uns beide keine Überraschungen gibt.“
Er musterte sie einen Moment eindringlich, bevor er sie aufforderte: „Nun dann, nenne mir deine Bedingungen.“
April stellte die nackten Füße auf die Couch und schlang die Arme um die Knie. Sie wollte ihn nicht beleidigen, indem sie Regeln aufstellte. Andererseits wollte sie jegliches Missverständnis vermeiden.
„Wenn dein Angebot noch gilt, sollst du der Erzeuger meines Kindes sein.“ Hastig fügte sie hinzu: „Aber wir sollten diesen Aspekt der Scheinehe rein geschäftlich halten. Was bedeutet, dass die Befruchtung in der Klinik stattfindet.“
Sie war sich nicht sicher, aber sie glaubte, einen Anflug von Enttäuschung über sein Gesicht huschen zu sehen.
Er nickte. „Sonst noch etwas?“
„Wenn ich dann schwanger bin, lassen wir uns vermeintlich scheiden.“
„Und erwecken bei deiner Familie den Eindruck, dass ich ein Schuft bin, der dich und mein ungeborenes Kind im Stich lässt? Das glaube ich kaum.“
Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Es ist leichter für das Baby, wenn es vorher passiert.“
Er sagte nichts, aber ein zuckender Muskel an seinem Kiefer verriet, dass ihm diese Bedingung nicht zusagte. Sie hatte das Gefühl, dass ihm die nächste ebenso wenig gefallen würde. „Und ich will das alleinige Sorgerecht für das Kind.“
Der Muskel zuckte erneut. „Ich werde mein eigenes Kind nicht aufgeben.“
Plötzlich kam April in den Sinn, dass sein Angebot, ihren Ruf durch eine Scheinehe zu schützen, für ihn mehr als nur eine vorübergehende Rolle bedeutete. Es war ein Geschenk, das sein ganzes Leben lang andauern sollte. Die Geburtsurkunde würde keine Lücke an der Stelle aufweisen, die für den Namen des Vaters vorgesehen war. Und auch das Leben des Kindes würde keine Lücke aufweisen an der Stelle, die der Vater ausfüllen sollte. Sie wusste ohne jeden Zweifel, dass er an Geburtstagen, in den Ferien und an vielen anderen Tagen dazwischen für das Kind da sein würde.
„Wir finden bestimmt eine zufriedenstellende Besuchsregelung“, versicherte sie hastig.
„Dann ist es also abgemacht? Du heiratest mich?“
Seine Miene entspannte sich sichtbar, als sie nickte. Sie reichte dem Mann die Hand, der ihr bester Freund war, solange sie denken konnte. „Es ist abgemacht.“
Glen nahm ihre Hand, schüttelte sie jedoch nicht. Er stand auf und zog sie mit sich hoch. „Das ist eine Abmachung, die mit einem Kuss besiegelt werden sollte.“
Sie zögerte. „Ich glaube nicht …“
„Ich weiß, dass
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