Bianca Spezial Band 8
Und es gibt noch so viele andere Dinge, die passieren können.“ Zitternd holte sie Luft. „Krebs …“
„Krebs?“ Abrupt hielt er inne, seine Hände ruhten an der Unterseite von Libbys Brüsten. „Ach je, müssen wir denn jetzt über so etwas reden? Als wäre der Schreck von eben noch nicht groß genug gewesen. Aber es ist ja nichts passiert, und Krebs werden wir auch nicht bekommen. Nun ist’s aber gut, Libby!“
„Glenn hat ihn aber bekommen.“
„Ja, aber du doch nicht. Haben wir nicht auch so schon genug Sorgen, müssen wir uns da noch zusätzliche ausdenken?“
Libby wusste nichts darauf zu sagen. Sie schmiegte sich an Brady und spürte, wie all ihre Gedanken und Ängste sich wieder an den geheimen Ort tief in ihrem Innersten zurückzogen. Dadurch fühlte sie sich zwar einerseits einsam, andererseits war es aber auch sicherer so.
„Wollen wir ins Bett?“, fragte Brady gerade. „Ich möchte dich heute die Treppe hinauftragen und die ganze Nacht in den Armen halten.“ Er drückte Libby Küsse auf den Hals, das Ohr, den Brustansatz, und sie ließ ihren Körper gegen ihn sinken. Auch das gab ihr eine Art Sicherheit: die Macht der Anziehung, die sie aufeinander ausübten. Libby begehrte Brady ebenso sehr wie er sie, und bei dem Gedanken wurde ihr ganz schwindelig.
„Willst du mich wirklich dort hochtragen?“, flüsterte sie.
„Bist du etwa nicht meine zukünftige Frau? Dann gehört sich das so.“
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und schob ihr den anderen unter die Oberschenkel. Dann hob er Libby an. Und lächelte. „Bequem?“
„Ich bin gespannt, ob du es bis oben schaffst.“
„Da bin ich mir sicher.“
Um Mitternacht lag Brady in Libbys Armen. Beide hatten sich eine ganze Zeit lang nicht bewegt und auch nicht gesprochen. Nun brach er das Schweigen: „Erzähl mir etwas von Glenn.“ Er strich ihr über die Hüfte und ließ die Hand schließlich dort liegen.
„Was denn?“
„Na ja, du weißt schon, irgendetwas. Alles, was wichtig ist.“
„Glenn war Regional-Finanzdirektor einer landesweiten Restaurantkette. Seine Hobbys waren Golf und Angeln.“
„Nein, Libby.“ Brady rückte ein Stück von ihr ab und ließ seine Hand zu ihrem Oberschenkel hinabgleiten. „Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Eigentlich wollte ich nämlich etwas über eure Ehe hören. Wart ihr glücklich zusammen? War er … die Liebe deines Lebens? Ich meine, ich weiß gar nicht, ob es so etwas überhaupt gibt, aber die Leute reden ja immer davon.“
Libby war Brady insgeheim dankbar für seine ungelenke Art, sich auszudrücken. Das ermöglichte es ihr, seiner Frage auszuweichen.
„Am Tag unserer Hochzeit war ich überglücklich“, sagte sie. „Neun Jahre später habe ich für ihn gesorgt, als er todkrank war. Als er starb, hielt ich seine Hand. Wir haben uns geliebt … uns etwas bedeutet “, verbesserte sie sich. „Stacey muss dir auch etwas bedeutet haben. Schließlich habt ihr euch jahrelang bemüht, ein Kind zu bekommen. Und als ihr keinen Erfolg hattet, wart ihr immer noch so überzeugt von eurem Kinderwunsch, dass ihr zusammen ein Kind adoptiert habt.“
„Ich war einfach verzweifelt“, sagte er geradeheraus. „Stacey und ich kamen ganz gut miteinander klar … zumindest dachte ich das zuerst.“
„Aber jetzt denkst du das nicht mehr?“
„Sie war mit einem anderen Mann zusammen, als sie tödlich verunglückte.“
„Oh, Brady, das tut mir so schrecklich leid!“
„Ja … Ich hoffe bloß, dass ich Scarlett nie davon erzählen muss. Eigentlich sollte niemand davon erfahren. Aber jetzt habe ich es doch dir erzählt.“
Und es fiel ihm unheimlich schwer, die richtigen Worte zu finden, das spürte Libby. Sie spürte den Schmerz, den er dabei empfinden musste, am eigenen Körper. Sie selbst hatte ihm nicht halb so viel über Glenn verraten, über die zerstörerischen Muster in ihrer Ehe. Und das sollte auch so bleiben.
„Danke, dass du mir das anvertraut hast“, sagte sie schließlich zu Brady. Es klang, als hätte er ihr gerade etwas geschenkt, das nicht so recht ihren Wünschen entsprach, ein Geschenk aus der Kategorie Es ist der Gedanke, der zählt .
Dann küsste sie ihn innig und aufreizend, um sicherzustellen, dass die Unterhaltung hiermit beendet war.
„Also gut, ich gebe nach“, raunte Brady an ihrem Mund. „Aber eigentlich sollte ich es dir nicht so einfach machen.“
„Es ist genau so, wie ich schon vermutet hatte. Sie haben ein paar größere,
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