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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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der Hand. Solange sich Libby schnell etwas überzog …
    Ja, was war dann? Dann würde er sich beherrschen können, bis sie den Mantel wieder abstreifte? Nein, das war leider nicht gut genug, da musste er sich schon etwas mehr anstrengen. Und zwar in den nächsten Wochen oder sogar Monaten, die sie zusammen in diesem Haus wohnen würden.
    Als Libby und Brady die Mädchen in ihren Kindersitzen festgeschnallt hatten, fuhren sie die kurze Strecke zum Campus der Universität und fanden sogar schnell einen Parkplatz.
    An der Straße, durch die sich der Umzug bewegte, fuhren gerade die ersten Wagen vorbei. Es war noch immer recht hell, im Westen färbte die Sonne den Himmel in zarten Rot-und Rosatönen ein.
    Brady hatte es seit Jahren nicht geschafft, sich den Umzug anzuschauen, und stellte fest, dass sich seit dem letzten Mal nicht viel verändert hatte. Das von den ehemaligen Studenten anlässlich der Veranstaltung gekrönte Königspaar fuhr in Oldtimern vor, und von den ganz unterschiedlichen Wagen schleuderten die Menschen Bonbons in die Menge. Höhepunkt war die Blaskapelle, ihretwegen kam Brady zum Umzug, wenn er es einrichten konnte.
    Libby hörte von Weitem die Trommeln und horchte. Den Kragen ihres Mantels hatte sie hochgeklappt, auf dem Kopf trug sie einen glockenförmigen Hut in den Farben Rosa und Grau. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet, und ihre Augen funkelten.
    Die beiden Mädchen hatten ihren Spaß daran, die Süßigkeiten einzusammeln, obwohl Colleen gar nicht zu wissen schien, was sie da in den Händen hielt – offenbar achtete Libby auf eine gesunde Ernährung. Scarlett hingegen kannte sich umso besser aus, denn ihre Großmutter steckte ihr gern die eine oder andere Nascherei zu. Aufgeregt liefen die Zwillinge umher und hoben die bunten Bonbons und Lutscher auf, Colleen in ihrem rosa und lila gemusterten Mantel, und Scarlett in einer mit Vlies gefütterten Jeansjacke. Bald schon hatten sie mehr eingesammelt, als sie tragen konnten.
    Libby nahm den Hut ab, und vereinzelte, goldene Strähnen wehten ihr ins Gesicht. „Ihr könnt die Bonbons hier hineinlegen“, forderte sie die Kinder auf. Die zwei liefen hin und her und erbettelten sich immer mehr von den Erwachsenen, die ebenfalls Süßigkeiten einsammelten. Es dauerte nicht lange, bis Libbys Hut gefüllt war. „Und was jetzt?“, wandte sie sich lachend an Brady.
    Der trug zwar nichts auf dem Kopf, hatte aber Jackentaschen mit erstaunlichem Fassungsvermögen. Libby nahm eine Handvoll Bonbons aus dem Hut, hielt mit der anderen Hand die Tasche auf und schob die Süßigkeiten hinein. Brady spürte, wie sich die Jacke um seine Schulter spannte, und stellte fest, dass sich ihre Köpfe beinahe berührten.
    Die Kragenspitze von Libbys Mantel strich ihm über die Wange, und während Libby eine weitere Handvoll Naschereien aus ihrem Hut holte, stieß sie mit der Schulter gegen seinen Arm und mit der Hüfte gegen seinen Oberschenkel. Die Versuchung war groß, Libby noch näher zu kommen, um ihr weiches Haar an seinen Lippen zu spüren. Eine winzige Berührung reichte, um seinen ganzen Körper in Aufruhr zu bringen.
    Halt!
    „So, jetzt habe ich wieder mehr Platz für Süßigkeiten“, sagte sie und entfernte sich von ihm.
    Die Musik wurde lauter, die Kapelle näherte sich. Hier und dort jubelten die Umstehenden den Musikern zu. Gerade setzte der Schlagzeuger zu dem bekannten Trommelwirbel an, den Brady von zahlreichen Footballspielen der Universitätsmannschaft kannte.
    „Sind die süß!“, rief in diesem Moment eine ältere Frau neben ihm aus. Ihre hohe Stimme überschlug sich fast. Ihm war klar, dass sie damit weder das Footballteam noch die Kapelle meinte. „Und sie sehen ja ganz genau gleich aus! Aber warum ziehen Sie die beiden so unterschiedlich an?“
    „Weil … nun, damit wir sie besser auseinanderhalten können.“ Spontan sagte er das Erste, was ihm einfiel, und es klang nicht besonders überzeugend. Dass Libby und er grundverschiedene Vorstellungen davon hatten, was ihre Kinder tragen sollten, hatten sie noch nicht mal ansatzweise besprochen. Ob sie das wohl noch tun sollten? Oder konnten sie einfach beide ihren Stil beibehalten?
    Jedenfalls schien die fremde Frau davon auszugehen, dass sie verheiratet waren …
    „Oh, wirklich?“, wunderte sie sich. „Dabei sind Sie doch die Eltern!“ Sie betrachtete die Mädchen noch einmal eingehend und schien dann seine Erklärung hinzunehmen. „Die beiden sehen wirklich ganz genau gleich

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