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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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Libbys starke Beschwerden auf Myome, gutartige Geschwüre in der Gebärmutter, zurückzuführen waren. „Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, und die müssen wir ausschließen.“ Dann war er aus der Kabine verschwunden und hatte Libby darüber spekulieren lassen, was für Möglichkeiten das wohl sein mochten.
    Seine Stimme hatte irgendwie düster geklungen, als er die anderen Möglichkeiten angesprochen hatte, und sofort musste Libby an Krebs denken. Bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um.
    Krebs .
    Das Wort kreiste in ihrem Kopf. Ja, diese Krankheit war ihr nicht unbekannt. Diese Achterbahnfahrt hatte sie schon einmal mitgemacht, mit Glenn. Natürlich musste Krebs nicht immer tödlich enden, aber eine unproblematische Angelegenheit war es nie. Was würde aus Colleen werden, wenn Libby sich einer langwierigen Therapie unterziehen müsste? Und wenn diese Therapie nicht anschlug, wie das bei Glenn der Fall gewesen war …
    Ihr wurde schlecht vor Angst.
    Als würde sie spüren, dass ihre Mom sich nicht wohlfühlte, streckte Colleen ihre Kinderhände nach ihr aus, und Libby drückte das Mädchen ans Herz, küsste ihr die Stirn und das Haar. Sie bemühte sich, mit ruhiger Stimme zu sprechen, als sie sagte: „Lass uns jetzt zusammen zur Anmeldung gehen und diese beiden weiteren Untersuchungstermine vereinbaren, dann fahren wir nach Hause.“
    Nein, erinnerte sie sich. Nicht nach Hause. Sie mussten sich ja auch noch die Wohnung anschauen, das konnten sie nicht einfach weglassen.
    Es war das Letzte, wonach Libby jetzt noch zumute war, und sie kam mit Verspätung am verabredeten Ort an. Die Besichtigung brachte sie in fünf Minuten hinter sich, dann teilte sie der Maklerin mit, dass sie die Wohnung nehmen würde. Sie war in einem guten Zustand, und die Fenster gingen nach Süden hinaus, sodass viel Sonnenlicht hereinfallen würde. Außerdem bräuchten sie von dort aus zehn Minuten weniger zum Toyland Children’s Center als von Bradys Haus aus.
    Eigentlich sollte Libby ganz zufrieden sein, aber ihre Gedanken kreisten nur um ein einziges Thema: die bevorstehenden Untersuchungen.
    In der Küche und im Wohnzimmer brannte Licht, als Brady um kurz nach sechs die Einfahrt hinauffuhr. Libby war also zu Hause.
    „Freust du dich schon?“, fragte er Scarlett, die hinten im Kindersitz saß. „Gleich sind wir wieder bei Libby und Colleen.“
    Wahrscheinlich hatte Libby auch etwas Leckeres gekocht …
    „Ibby!“, rief Scarlett.
    „Genau, Libby. Und deine Schwester, Colleen.“
    „Lien!“
    „Großartig!“ Brady wurde das Herz ganz leicht. Scarlett hatte den Namen ihrer Schwester so fröhlich ausgerufen, als wollte sie damit sagen, dass ihr Leben nun viel bunter und schöner geworden war.
    Gemeinsam gingen Vater und Tochter die Stufen zur Haustür hinauf, und Scarlett lief sofort ins Haus und in die Küche. Dort saß Colleen auf dem Boden und spielte mit Töpfen und Pfannen. Noch einmal rief Scarlett ihren Namen aus: „Lien!“
    Libby wandte sich vom Herd ab, wo sie gerade Champignonscheiben anbriet und in einem großen Topf Wasser erhitzte. Sie wirkte erregt, müde und ein wenig neben der Spur. Das Haar hing ihr wirr ins Gesicht, und Brady konnte immer noch den roten Striemen an ihrem Arm sehen, der nun langsam verblasste. In diesem Moment breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „War das …“
    „Ganz genau.“ Er lächelte. „Sie hat Colleen gesagt. Eben im Auto auch schon.“
    „Oh, wow!“ Libby blinzelte und hob eine Schulter, um sich mit einem kurzen Ärmel die Augen zu trocknen. Da wurde Brady erst bewusst, dass sie zu Tränen gerührt war. Sie lachte, und ihre Stimme zitterte. „Wie bescheuert von mir! Ich werde ja richtig sentimental! Was ist bloß mit mir los …“
    „Deinen Namen hat sie auch gesagt. Das heißt, es klang eher wie Ibby .“
    „Wirklich? Ibby? Das ist das Beste, was mir den ganzen Tag passiert ist!“
    „Dann nenn ich dich jetzt auch so. Komm in meine Arme, Ibby!“
    Sie schmiegte sich an ihn, in einer Hand hielt sie immer noch den hölzernen Kochlöffel.
    „Es tut mir leid“, sagte sie, bevor Brady überhaupt die Gelegenheit hatte, sie zu küssen. Dazu kam er auch jetzt nicht mehr, dafür redete sie viel zu schnell. „Zum Abendessen kann ich nichts Besonderes bieten, bloß Spaghetti mit Sauce aus dem Glas, die habe ich noch bei dir in der Speisekammer gefunden. Für uns brate ich noch ein paar Champignons dazu an. Colleen und ich sind selbst erst vor zehn

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