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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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aber durch den Nieselregen war die Straße glatt, und sie gerieten ins Schleudern.
    Der Kleintransporter dröhnte an ihnen vorbei, nur wenige Zentimeter von ihrer Stoßstange entfernt, und Bradys Wagen rutschte quer über die Kreuzung, bis er schließlich auf der Gegenfahrbahn zum Stehen kam. Zum Glück stand die Ampel dort gerade auf Rot.
    „Ich glaube, mir wird schlecht“, stöhnte Libby.
    „Mach die Tür auf. Beine raus, Kopf runter und tief durchatmen“, ordnete Brady an. Dann öffnete er seine eigene Tür, stellte die Beine draußen fest auf die nasse Straße und füllte seine Lungen mit kühler Nachtluft.
    Libby schaffte es bis zum Mittelstreifen. Nur am Rande nahm sie wahr, dass einige Fahrer angehalten hatten, um ihnen zu helfen. Die anderen fuhren um Bradys Wagen herum, der schräg über zwei Fahrbahnen stand. Sie merkte nicht, dass Brady sich ihr näherte, stellte bloß plötzlich fest, dass er neben ihr kauerte und einen Arm um sie gelegt hatte.
    „Musst du dich übergeben?“
    „Nein.“ Sie versuchte, wieder aufzustehen, und er half ihr dabei. Dann standen sie sich gegenüber und sahen sich in die Augen, während sich kleine Regentropfen in ihren Haaren verfingen. „Es geht mir schon wieder besser. Alles kein Problem.“
    „Wie soll ich dir denn bitte schön glauben, wenn du so etwas sagst?“, herrschte er sie an. „Du erzählst mir immer, dass alles in Ordnung ist, du keine Probleme hast … das würdest du wahrscheinlich auch sagen, wenn du gerade am Verbluten wärst, oder? Du liebe Güte, Libby!“
    „Nein, würde ich nicht“, protestierte sie und begann zu schluchzen. Ihre Stimme bebte. „Also gut. Ich habe doch ein Problem. Und mir geht es auch nicht gut, überhaupt nicht. Eben dachte ich noch, wir müssten sterben, und ich frage mich immer noch … wenn einem oder sogar beiden von uns etwas passiert, wenn einer von uns … stirbt … was ist dann mit den Kindern?“
    „Ja, ich weiß, Libby, ich weiß … Genau darüber mache ich mir auch immer wieder Gedanken. Wir gehen das Ganze völlig falsch an. Wir müssen heiraten, damit die Zukunft der Mädchen abgesichert ist. Damit sie zusammenbleiben können. Und du und ich … wir schlafen miteinander. Wir wohnen zusammen. Zieh bitte nicht aus. Heirate mich stattdessen. Willst du das tun, Libby? Kannst du das tun?“
    „Brady?“
    „Ich spreche hier nicht von Liebe und bis dass der Tod uns scheidet. Vielleicht klappt es auch gar nicht. Aber … um noch mal auf die Bemerkung deiner Freundin aus St. Paul zurückzukommen … selbst wenn es zu einer Scheidung kommt, wäre die Beziehung der Mädchen dann immer noch viel besser abgesichert als ohne Ehe.“
    Libby stammelte einen kurzen Satz als Antwort, dann küsste Brady sie.
    Nach diesen einschneidenden Ereignissen war ihnen nicht mehr danach zumute, sich noch einen Kinofilm anzusehen. Also fuhren sie direkt nach Hause.
    Delia wirkte enttäuscht. „Ihr wolltet doch eigentlich noch länger wegbleiben!“
    „Wir sind leider ziemlich durch den Wind“, erklärte Brady seiner Mutter. „Jemand ist mit etwa achtzig Stundenkilometern bei Rot über die Kreuzung gefahren und hat uns dabei nur um Haaresbreite verfehlt.“
    „Ach, du liebe Güte!“
    „Keine Sorge, uns ist nicht passiert.“ Er legte den Arm um Libby, und sie bemerkte sofort, dass diese Geste seiner Mutter nicht entgangen war.
    Libby wartete auf einen von Delias direkten Kommentaren, aber sie sagte gar nichts dazu. „Soll ich noch etwas bleiben?“, erkundigte sie sich stattdessen.
    „Nein, wir kommen schon klar, vielen Dank“, erwiderte Brady. „Haben sich die Zwillinge anständig benommen?“
    „Wie zwei kleine Engel. Colleen ist nicht einmal aufgewacht, und Scarlett ist sofort eingeschlafen, nachdem ich mit ihr ein Bilderbuch angeschaut hatte.“ Sie hielt inne. „Ich gehe dann jetzt. Passt heute Nacht gut aufeinander auf, ja?“
    „Vielleicht sogar ein bisschen besser, als sie vermutet“, meinte Brady, sobald seine Mutter das Haus verlassen hatte. „Libby, du bist mir sehr, sehr wichtig. Ich sehne mich schon die ganze Woche danach, wieder mit dir zusammen zu sein, aber es war so schwierig … es war so vieles unausgesprochen zwischen uns. Aber jetzt lasse ich dich nicht wieder los.“ Brady begann, sie zu küssen, drückte ihr die Lippen auf Haar und Schläfen, die geschlossenen Augen und den sinnlichen Mund.
    „Ich fühle mich so zerbrechlich, Brady“, antwortete sie. „Der Wagen ist so knapp an uns vorbeigerauscht.

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