Bibi Blocksberg - 10 - Das feuerrote Nashorn
er und erhob sich. »Entschuldigung, Frau Kolumna«, sagte er, »der Preis und diese Hitze heute, wissen Sie…«
»Aber natürlich, mein Guter! Der Preis macht heiß, nicht wahr?« Frau Kolumna lachte und fuhr dann in ihrer Rede fort. »Also… lieber Herr Blocksberg! Im Namen der Neustädter Zeitung beglückwünsche ich Sie ganz herzlich zum ersten Preis des großen AfrikaRätsels von Zebra Airlines.«
»Aber Papi will den Preis gar nicht, Frau Kolumna!«, rief Bibi.
»Wie bitte?« Karla Kolumna schaute Herrn Blocksberg erstaunt an. »Stimmt das?«
»Na ja, so ganz stimmt das nicht«, erwiderte er. »Aber so eine Reise ist doch bestimmt ein paar tausend Mark wert. Eigentlich hätte ich lieber das Geld!«
»Tut mir Leid! Das geht nicht!«, wehrte Karla Kolumna ab. »Erstens sind die Flüge schon für übermorgen gebucht und zweitens handelt es sich hierbei um eine Spende von Zebra Airlines. Und auch einem geschenkten Zebra schaut man nicht ins Maul, wie man in Afrika sagt. Aha-haha! Aber…«, fügte sie hinzu, »man kann natürlich so einen Gewinn verschenken, einer anderen Person übertragen.«
»Verschenken?«, rief Bibi empört. »An wen sollte Papi denn seinen Gewinn verschenken?«
Herr Blocksberg schmunzelte. Das war kein schlechter Vorschlag, den Frau Kolumna da gerade gemacht hatte.
»Tja, an wen könnte ich meine Afrika-Reise wohl verschenken?«, überlegte er laut und wandte sich dann an seine Frau und seine Tochter. »Ach, ihr zwei, kommt doch mal bitte her und gebt mir ein Küsschen.«
»Ich denke nicht daran!«, sagte Bibi und drehte den Kopf zur Seite. »Wie kann man nur so eine schöne Reise einfach verschenken?«
Frau Blocksberg ahnte bereits die Gedanken ihres Mannes und gab Bibi den guten Rat ihrem Papi vielleicht doch besser ganz schnell den gewünschten Kuss zu geben. Genau in dem Moment, als Bibi ihrem Vater einen Schmatz auf die Wange drückte, schoss die Reporterin ein Foto von den beiden.
»Wunderbar! Sensationell! Das bringe ich gleich morgen in meiner Rubrik ,Neues aus Neustadt’: Bernhard Blocksberg verschenkt Afrika-Reise an seine beiden Lieblingshexen!«
Afrika, wir kommen!
Bibi flippte fast aus, als ihr klar wurde, dass Papi ihr und ihrer Mutter die Reise geschenkt hatte. Wow! Schon übermorgen würden sie beide in ein Flugzeug steigen und um die halbe Erdkugel fliegen.
Natürlich gab es vor dem Abflug noch eine Menge zu erledigen. Bibis Mutter ging in die Schule und beantragte für ihre Tochter Sonderferien, die auch ohne Probleme bewilligt wurden.
Allerdings musste Bibi versprechen einen Bericht über ihre Erlebnisse für die Schülerzeitung zu schreiben, ihrer Klasse eine Ansichtskarte zu schicken und ihren Schulfreunden Marita und Florian etwas mitzubringen.
Der Rest des Tages verging unheimlich schnell und auch der nächste Tag war angefüllt mit Vorbereitungen. Dann hieß es »Noch einmal schlafen« und als Bibi endlich alles zusammengepackt hatte, was sie mitnehmen wollte, war es auch schon Zeit für die Fahrt zum Flughafen.
In der Abflughalle wartete bereits Karla Kolumna. Sie flog nämlich auch mit, weil sie für die Neustädter Zeitung und für Zebra Airlines über die Reise berichten sollte und zudem einen wichtigen Sonderauftrag von ihrem Chefredakteur erhalten hatte. Doch davon wollte sie noch nichts erzählen. Frau Blocksberg und die Reporterin sahen sehr schick aus in ihren Safarianzügen, die sie extra für den Afrikaurlaub gekauft hatten.
»Hach, Leute! Afrika ruft!«, freute sich Karla Kolumna, als die drei Fluggäste ihre Plätze eingenommen und sich angeschnallt hatten. »Ich höre schon die Urwaldtrommeln dröhnen!«
»Das sind leider nur die Flugzeugmotoren, Frau Kolumna«, bemerkte Frau Blocksberg. »Wir starten gerade.«
»Oh! Das hätten Sie nicht sagen sollen.« Karla Kolumna wurde plötzlich blass um die Nase. »Jetzt kriege ich Flugangst und in meinem Magen grummelt es verdächtig. Hoffentlich wird mir nicht übel!«
»Keine Angst, Frau Kolumna!«, sagte Bibi, die am Fenster saß und neugierig hinausgeschaut hatte. »Dagegen gibt es einen ganz tollen Spruch. Eene meene Meckerziegen, hab keine Angst vorm Flugzeugfliegen. Eene meene motzen, keiner soll hier…«
»Bibi!«, ermahnte ihre Mutter sie.
»Ja, ja, schon gut, Mami. Ich weiß, ich soll mich benehmen. Also: Eene meene Kübel, keinem wird hier übel. Hex-hex!«
Augenblicklich kehrte frische Farbe in Frau Kolumnas Gesicht zurück und sie stieß einen Seufzer der Erleichterung
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