Bibi Blocksberg - 14 - Bibi und die Piraten
Schüler hier haben«, erklärte der Hausmeister. »Sonst wird ihm der Lärm zu groß.«
»Na, toll!«, schimpfte Bibi. »Und was hat unser Stadtoberhaupt noch gesagt?«
»Ja… also…«, Herr Fleglich wollte nicht so recht mit der Sprache herausrücken. »Er meint, dass alles ordentlich aussehen wird, wenn ein hübscher Zaun davor steht.«
»Ein Zaun?!«, riefen Bibi und Florian entgeistert.
»Ja«, nickte der Hausmeister. »Er möchte ein weißes Holzgatter.«
Bibi und Florian blickten einander empört an.
»Wenn der Bürgermeister glaubt, dass er sich unser Ferienheim unter den Nagel reißen kann, dann hat er sich ganz schön geschnitten!«, sagte Bibi, und ihre Augen blitzten.
»Genau!«, pflichtete ihr Florian bei. »Nicht mit uns!«
Herr Friedrich Fleglich spürte, wie aufgebracht die beiden waren und lud sie erst einmal in die Küche zu einem »Pott Schokolade« ein, wie er es nannte. Während er sich am Herd um die Zubereitung des Getränks kümmerte, machten es sich Bibi und Florian gemütlich. Bibi durfte sich sogar in den großen, kuscheligen Ohrensessel setzen. Das war der Lieblingsplatz des Hausmeisters.
»Warum hat Herr Nougat eigentlich das Haus gespendet?«, wollte Bibi wissen.
»Ach, wisst ihr, der war sowieso kaum hier«, antwortete Herr Fleglich. »Den zieht es mehr in die Berge. Der hat es nicht so mit dem Meer.«
»Verstehe ich nicht«, meinte Florian. »Meer ist doch super!«
»So!« Der Hausmeister stellte zwei große Henkeltassen mit dampfend heißer Schokolade vor sie hin und gab noch einen tüchtigen Schlag Sahne darauf. »Jetzt trinkt. Das ist ein Spezialrezept von Herrn Nougat. Der weiß, was Kinder mögen.«
Bibi und Florian verdrehten genießerisch die Augen, nachdem sie vorsichtig die ersten Schlucke gemacht hatten.
»Hmmm!«, lobte Bibi. »So einer müsste unser Bürgermeister sein!«
»Oh!« Florian hätte sich beinahe verschluckt. »Den habe ich fast vergessen! Der wird ja auch bald hier aufkreuzen!«
»Wir werden uns etwas ausdenken«, sagte Bibi bestimmt. »Das, was er vorhat, müssen wir unbedingt verhindern.«
»Na, dann wollen wir uns mal sputen und einen guten Plan machen«, meinte der Hausmeister und zwinkerte verschwörerisch.
»Sie wollen uns helfen?«, fragte Bibi überrascht. »Na klar. Ist doch Ehrensache!«
»Sie sind schwer in Ordnung, Herr Fleglich!«, meinte Bibi anerkennend und strahlte über das ganze Gesicht.
»Ihr dürft gern ,Freddy’ zu mir sagen, wenn ihr wollt«, antwortete der Hausmeister freundlich.
»Danke!« Bibi und Florian nickten begeistert und prosteten sich mit ihrer Schokolade zu.
Dann leerte Bibi ihren »Pott« in einem Zug und sagte: »Also dann… gehen wir an die Arbeit!«
Florian grinste verschmitzt. Er wusste, was Bibi unter »Arbeit« verstand – Hexen natürlich. Gleich darauf erfuhren er und Freddy, was Bibi plante.
»Ich habe die größte Idee aller Zeiten!«, verkündete sie. »Ich mache für uns aus der alten Villa eine richtige Piratenburg!«
»Mit Piratenfahnen, Kanone und Schatztruhen?«, fragte Florian mit leuchtenden Augen.
»Mit allem, was dazu gehört!«, bestätigte Bibi.
Doch dem Hausmeister Freddy ging das Ganze zu schnell.
»Langsam! Langsam!«, rief er und hob abwehrend die Hände. »Eine Piratenburg ist ja schön und gut, aber wie habt ihr euch das mit dem Dekomaterial gedacht? Auf der Insel bekommen wir das nicht.«
»Kein Problem«, meinte Bibi lässig. »Das hexe ich einfach.«
Da lachte der Hausmeister schallend.
»Hexen?«, rief er. »Du machst mir Spaß, Mädchen! Schön wär’s. Aber leider funktioniert so was nur im Märchen.«
»Und bei Bibi Blocksberg!«, entgegnete Florian stolz. Eine Hexe zur Freundin hat schließlich nicht jeder.
»Schon gut, schon gut«, winkte Freddy ab. »Ich mache euren Spaß mit.«
»Das ist nett von Ihnen«, freute sich Bibi. »Dafür ernenne ich Sie zu unserem Kanonenmeister.« Dann sagte sie laut ihren Hexspruch: » Eene meene rattatong, Kanone steh auf dem Balkon. Eene meene Donnerkrach, die Piratenflagge rauf aufs Dach. Hex-hex!«
Bibi zeigte aus dem Fenster nach draußen. Auf dem Balkon stand plötzlich eine bullige, alte Kanone. Freddy war völlig verdattert. Bei Moby Dick, dem weißen Wal! Das Mädchen konnte tatsächlich hexen! Unglaublich!
Doch der alte Hausmeister grübelte nicht länger, sondern ließ sich von der Begeisterung der beiden Kinder anstecken. Er hatte ebenfalls Ideen für die Einrichtung der Piratenburg und lief voller
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