Bibi und Tina - 37 - Die Überraschungsparty
sie nicht das zeigen, was sie vorhin gelernt hatten: Lassowurf-Kunststücke. Tina war begeistert und meinte, dass sie nur noch ein paar zusätzliche Kunststücke einüben müssten.
Zufrieden ritten sie zum Dorfladen, um schon mal einige Dinge für die Feier zu besorgen - Luftballons, Girlanden, Lampions. Was man eben so brauchte für ein Fest. Doch seltsam: Sämtliche Partydekorationen waren ausverkauft. Deshalb kehrten sie nur mit Tüten voll Knabberzeug beladen zurück zum Martinshof.
Als sie zum Tor hereinritten, kam Bibi noch einmal auf ihren Besuch in Falkenstein zu sprechen: »Hank hat übermorgen einen Termin, und keine Partyartikel sind mehr zu bekommen! Verstehst du das?«
»Jetzt im Sommer feiern eben viele Leute Partys«, vermutete Tina.
»Wenigstens gab es Knabberzeug«, meinte Bibi.
Plötzlich ertönte Frau Martins Stimme vom Wohnhaus: »Da seid ihr ja endlich!«
»Oh, deine Mutter!«, sagte Bibi. »Wir müssen die Tüten schnell verstecken.«
»Ich habe was mit euch zu besprechen!«, rief Frau Martin.
»Ja, Mutti!«, antwortete Tina. »Wir versorgen nur kurz Sabrina und Amadeus.«
»In zehn Minuten, Frau Martin!«, versprach Bibi.
»Gut! Ich bin im Büro.« »Ob sie die Einkaufstüten gesehen hat?«, überlegte Bibi.
»Bestimmt nicht.« Tina schüttelte den Kopf. »Aber wohin jetzt damit?«
»Erst mal in den Stall«, schlug Bibi vor. »Nachher verstecken wir sie im Haus.«
»Wir müssen uns beeilen«, drängte Tina. »Damit Mutti keinen Verdacht schöpft.«
Als die Pferde abgesattelt und gefüttert waren, eilten die beiden Freundinnen zum Haus. Aber in der Hektik hatten sie die offenen Einkaufstüten mit Brezeln, Salzstangen, Chips und Käsestangen in den Boxen stehen gelassen!
Kaum waren die Mädchen zur Tür hinaus, schnupperte Sabrina schon neugierig an der ersten Tüte und knabberte an einer Packung herum.
Bibi und Tina hatten unterdessen Frau Martins Büro betreten.
»Was gibt es denn, Mutti?«, fragte Tina.
»Ihr zwei müsst bitte die beiden neuen Ferienkinder abholen«, erklärte Frau Martin.
»Das ist doch Holgers Aufgabe«, wandte Tina ein.
»Schon, aber ich weiß nicht, wo er steckt«, sagte ihre Mutter. »Bitte beeilt euch. Der Zug kommt um 16 Uhr 15 an. Ein Zugbegleiter übergibt euch die Kinder.«
»Okay«, nickte Tina. »Wie heißen die beiden denn?«
»Mirko und seine kleine Schwester Marina. Er ist zehn Jahre alt, sie acht. Die beiden sind zum ersten Mal auf einem Reiterhof. Seid also besonders nett.«
»Wir sind immer besonders nett, Frau Martin«, sagte Bibi augenzwinkernd.
»Das stimmt.« Tinas Mutter lachte. »Vergesst also meinen letzten Satz einfach.«
»Na dann.« Tina wandte sich zum Gehen. »Komm, Bibi, die Kutsche anspannen.«
Als die Mädchen in den Stall kamen, um Max und Moritz zu holen, war der Schreck groß: Sabrina und Amadeus hatten inzwischen die Einkaufstüten geleert und sich so richtig satt gefressen. Das gesamte Knabberzeug war weg! Aber Salzstangen und Brezeln sind nichts für Pferde, denn so ein Pferdemagen ist sehr, sehr empfindlich.
Eine schöne Bescherung!
»Wie sieht es denn hier aus?!« Bibi blickte sich in Sabrinas Box um. Die Stute stand inmitten zerrissener Plastiktüten und wieherte kläglich. Das gleiche Bild bot sich ihnen in der Box nebenan, die Amadeus gehörte.
»Auweia!«, sagte Bibi erschrocken. »Die beiden haben alles aufgefressen.«
»Und bekommen davon bestimmt eine Kolik«, befürchtete Tina.
»Heute geht aber auch alles schief.« Bibi strich ihrer Stute beruhigend über den Hals. »Oh, meine Süße!«
Auch Tina bedauerte ihren Hengst. »Armer Amadeus! Was machen wir denn jetzt? Wir müssen doch zum Bahnhof.«
»Hm ...«, überlegte Bibi. »Ich könnte Doktor Eichhorn herhexen. Vielleicht kann der ihnen helfen.«
Tina nickte zustimmend. »Ja, tu das.«
Bibi stellte sich in Hexposition und sagte: »Eene meene klare Sicht, Eichhorn her, schnell wie das Licht! Hex-hex!«
Funken sprühten, Sternchen blitzten, das »Hex-Plingpling« ertönte, und sogleich stand der junge Tierarzt Robert Eichhorn vor ihnen. Die Mädchen nannten ihn im Scherz manchmal »Eichhörnchen«, aber nur, wenn sie unter sich waren.
»Hoppla!«, rief er und blickte sich verblüfft um. »Träum ich oder wach ich?!«
»Du bist hellwach!«, sagte Tina. »Bibi hat dich auf den Martinshof gehext, Robert.«
»Also ...?« Der Tierarzt blickte die beiden fragend an.
»Hier gibt es zwei Notfälle!«, erklärte Bibi.
»Sabrina und Amadeus haben
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