Bibi und Tina - 37 - Die Überraschungsparty

das eine Rodeobahn umschloss. Von ihrem Platz aus konnten sie Hank Wayne und seine Cowboys gut beim Training beobachten.
    Hank war ein Bär von einem Mann: groß und drahtig, mit sonnengegerbtem Gesicht und einem breiten Lachen. Er trug ein Paar verwaschene Jeans, ein kariertes Hemd mit Halstuch und einen weißen Stetson. Er saß auf einem Quarter Horse-Westernpferd und gab Kommandos.
    »Hey! Roll back! Roll baaack!«, rief er seinen Männern zu, die prachtvolle Appaloosas ritten. Sogleich gehorchten die Pferde dem Befehl ihrer Reiter und drehten auf der Hinterhand um. »Das klappt schon ganz gut«, lobte Hank. »Macht's noch einmal!«
    »Okay! Once more!«, rief ein Cowboy. »Hey, Billy, hey!«, feuerte er seinen Hengst an.
    Bibi wandte sich an ihre Freundin. »Sieht klasse aus, nicht?«
    Tina nickte. »Ja, nach jeder Menge Spaß!«
    »Genau das Richtige für unser Fest«, meinte Bibi.
    In diesem Moment ritt der Boss der Westernshow in ihre Richtung.
    »Hallooo! Hank Wayne!?«, rief Tina ihm zu. »Dürfen wir Sie mal kurz stören?«
    Hank wandte den Kopf. »Hallo! Tut mir leid, jetzt ist es schlecht. Ich habe zu tun, wie ihr seht. Los, Jungs!«, forderte er die Männer auf. »Den Sliding Stop!« 2
    »Es ist aber dringend!«, drängte Tina.
    »Sehr dringend!«, pflichtete Bibi bei. »Wir brauchen Ihre Hilfe!«
    »Oho! Na dann!« Er lenkte seinen Quarter Horse-Hengst zum Rand der Einzäunung. »Erste Regel im Wilden Westen: Hilf anderen, dann wird auch dir geholfen. Also, was ist los? What's up?«

    Hank Wayne blieb auf seinem Pferd sitzen, während er sich Bibis und Tinas Idee in Ruhe anhörte. Er war tatsächlich nicht abgeneigt, schließlich würden er und seine Truppe des Öfteren Gastauftritte machen. Aber die Gastgeber müssten selbst auch an der Show teilnehmen - als Lassowerferinnen. Das war seine Bedingung. Ob sie es denn mal probieren wollten?
    Das ließen sich Bibi und Tina natürlich nicht zweimal sagen. Sie stiegen ab und machten Anfängerübungen auf dem Boden. Dann saßen sie wieder auf und schwangen aus den Sätteln von Amadeus und Sabrina ihre Lassos.
    »Okay, ihr zwei!«, rief Hank aufmunternd. »Dann zeigt mal, wie ihr mit dem Lasso umgehen könnt!«
    »Wen oder was sollen wir denn einfangen?«, wollte Bibi wissen.
    »Mich natürlich!« Hank griff nach seinen Zügeln und ritt an. »Hey! Worauf wartet ihr noch? Ich bin ein ziemlich störrisches Rind.«
    »Los, Tina!«, rief Bibi. »Den kriegen wir locker. Hinterher, Sabrina!«
    »Auf geht's, Amadeus!«
    Die Mädchen gaben ihren Pferden Schenkeldruck und machten sich an die Verfolgung von Hank. Die Cowboys unterbrachen ihre Arbeit, klatschten und feuerten begeistert die drei Reiter an.
    »Bibi! Einkreisen!«, rief Tina.
    »Ja, und in die Ecke drängen!«, gab Bibi zurück.
    »Und jetzt Lasso schwingen!«
    »Kein Problem!« Bibi lachte. »Und hepp!«
    Bibis Seilschlaufe sauste durch die Luft und legte sich um Hanks Schultern.
    »Damn it!«, rief er bewundernd, und seine Männer lachten.
    »Du hast ihn!«, jubelte Tina. »Jetzt ich!«
    Ehe Hank ausweichen konnte, hatte auch Tina ihn mit ihrem Lasso eingefangen.
    »Super, Tina!«, lobte Bibi.
    »Yeah! Great!«, riefen die Cowboys und klatschten Beifall. »Yeah!«

    »Und jetzt ziehen wir das ,störrische Rind' mal zu uns, Bibi«, sagte Tina.
    Die Mädchen strafften ihre Lassos, und der wehrlose Hank auf seinem Pferd musste tun, was sie wollten.
    »Hey!« Er lachte anerkennend. »So schnell hat das noch keiner geschafft!«
    Tina ritt zu ihm und befreite ihn von den beiden Lassoschlingen. »Wir sind eben Naturtalente.«
    »Okay, Cowgirls! .Test bestanden«, sagte Hank. »Wann soll euer Fest steigen?«
    »Übermorgen«, antwortete Bibi. »Und es gibt Verpflegung für alle.«
    »Das klingt gut«, meinte Hank. »Aber übermorgen haben wir schon ein Gastspiel.«
    »Was?« Die Mädchen machten enttäuschte Gesichter.
    »Yes.« Hank nickte. »Auf einem anderen Reiterhof. Ein junger Mann hat uns dasselbe gefragt - und er war auch verdammt gut im Lasso werfen.«
    »So was Blödes«, sagte Bibi.
    »Und da kann man gar nichts machen?«, fragte Tina.
    »Tut mir leid.« Hank zuckte bedauernd mit den Schultern. »I'm sorry. Es muss genau der Tag sein. Wie bei euch.«
     
     
     
     

Es geht auch alles schief!
    S o ein Pech!
    Betrübt verabschiedeten sich die beiden Freundinnen von Hank Wayne und ritten davon. Aber Bibi und Tina ließen sich nicht so schnell entmutigen, und schon bald kam Bibi eine Idee. Warum sollten