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Bier auf Wein, das lass sein!

Bier auf Wein, das lass sein!

Titel: Bier auf Wein, das lass sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Brater
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gesundheitsschädliche Produkte hervorbringen.
    Aber, wie gesagt, derartige Reaktionen sind bei den heute gebräuchlichen Dosen ohnehin ausgeschlossen. Fakt ist deshalb, dass Nahrungsmittel in angebrochenen Konservendosen – abhängig von der Umgebungstemperatur – genauso schnell oder langsam verderben wie in jedem anderen Behälter auch.
__  Lernen  __
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!
    Zweifellos gibt es Dinge, die man nur in früher Jugend perfekt lernen kann; die Muttersprache ist dafür das beste Beispiel. Kein Erwachsener ist in der Lage, sich eine Sprache so vollkommen anzueignen wie ein Kind. Selbst wenn dieses gleichzeitig in zwei verschiedenen Sprachen aufgezogen wird – vielleicht weil der Vater eine andere Nationalität besitzt als die Mutter –, hat es keinerlei Probleme, sich inbeiden Sprachen perfekt auszudrücken. Diese Fähigkeit geht mit der Zeit verloren, sodass ein Erwachsener eine fremde Sprache zwar durchaus noch erlernen kann, aber nie mehr in der Lage sein wird, sie vollkommen akzentfrei zu sprechen. Daraus nun aber den allgemeinen Schluss zu ziehen, im Alter könne man sich grundsätzlich nichts Neues mehr aneignen, ist vollkommen falsch!
    Sicher, den Höhepunkt unserer Merkfähigkeit erleben wir mit etwa 20 Jahren, danach fällt es uns kontinuierlich schwerer, uns etwas Unbekanntes einzuprägen. Tatsache ist jedoch, dass sich die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns wie viele andere körperliche Vorgänge auch bis ins hohe Alter aufrechterhalten, ja, zum Teil sogar verbessern lässt. Dies wird unter anderem an der oft geradezu verblüffenden geistigen Fitness betagter Politiker deutlich, die Tag für Tag von einem Termin zum anderen hetzen, hier und dort Reden halten und sich nebenbei eine Unmenge an Fakten einprägen müssen.
    Der unmittelbare Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Anzahl der darin enthaltenen Verknüpfungen und Querverschaltungen von Nervenzellen ist seit Längerem bekannt. Geistiges Training festigt diese Verbindungen und lässt millionenfach weitere entstehen. Glaubte man früher, dass sich nach der Geburt keine neuen Gehirnzellen mehr entwickeln können, sieht man das heute anders und geht sogar davon aus, dass ständige geistige Anforderungen die Neubildung entscheidend fördern.
    Aber auch ohne die Bildung frischer Nervenzellen kann der geistige Verfall ausgeglichen werden. Verluste im Gedächtnis – also in den Gehirnstrukturen, in denen Inhalte gespeichert sind – kann auch das ausgewachsene Gehirndurchaus mit alternativen Nervenverbindungen ausgleichen. Zudem hat man bei geistig regen betagten Menschen im Vergleich zu ihren trägeren Altersgenossen eine erheblich höhere Konzentration derjenigen Botenstoffe (Neurotransmitter) gefunden, die die Übertragung von Impulsen von einer Nervenzelle auf die andere bewerkstelligen.
    Eines steht fest: Jeder von uns – egal, ob jung oder alt – nützt die geistige Kapazität seines Gehirns nur zum Teil aus. Es ist daher abwegig, sich vorzustellen, das Gedächtnis bestehe gleichsam aus Schubladen, die irgendwann gefüllt wären und dann keinen neuen Inhalt mehr aufnehmen könnten. Vielmehr ist das Gegenteil richtig: Je mehr wir uns geistig anstrengen, desto leistungsfähiger bleibt unser Gehirn, desto intensiver fördern wir darin die Neubildung von Schaltkreisen; oder, um bei dem Beispiel der Schubladen zu bleiben, desto mehr leere legt es an, die nur darauf warten, gefüllt zu werden.
    Jeder ältere Mensch, der sich schon einmal bemüht hat, sich in eine vollkommen neue Materie einzuarbeiten, kann das bestätigen: Zu Beginn fällt das Lernen furchtbar schwer, man kann und kann sich nichts merken und ist geneigt, das Vorhaben rasch wieder aufzugeben. Wenn man aber erst einmal über diese Anfangsschwierigkeiten hinweg ist, wenn das Gehirn Verknüpfungen zwischen Neuronen angelegt hat und eifrig weiter anlegt, die vorher noch nicht vorhanden waren, wird die Sache zunehmend einfacher. Braucht ein Senior vielleicht zum Erlernen der ersten zehn Vokabeln einer Fremdsprache eine ganze Woche, so wird er – sofern er durchhält – erstaunt feststellen, dass sich seine sprachlichen Fähigkeiten mit zunehmender Übung immer mehr steigern, und schon bald wird es ihm keinerlei Schwierigkeiten mehr bereiten, sich nicht nur Wörter und Redewendungen, sondern sogar komplexe grammatische Strukturen und Regeln einzuprägen und sie dauerhaft zu behalten.
Lehrjahre sind keine

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