Bier auf Wein, das lass sein!
dass nachteilige Folgen aufgetreten wären. Deshalb zeigen sich die Autorinnen in der eingangs erwähnten Lancet-Studie geradezu empört. Keiner anderen Erkrankung oder Unpässlichkeit, die so viele Leute mit solcher Regelmäßigkeit befalle, stünden die Ärzte mit derartiger Gleichgültigkeit gegenüber, obwohl das Problem mühelos aus der Welt zu schaffen sei, beschweren sie sich.
Verblüffend ist jedoch, dass etliche Frauen auf ihre Periode entschieden Wert legen, obwohl sie ihnen andererseits durchaus lästig ist. Sie scheinen der Meinung zu sein, dieBlutung sei für sie wichtig oder sie seien ohne Menstruation keine richtigen Frauen mehr. Tatsächlich ist es aber so, dass es keinerlei Anhaltspunkte für irgendwelche vorteilhaften Auswirkungen der vielen Regelblutungen – im Leben einer modernen westlichen Frau etwa 450 – gibt. Nicht einmal die häufig gehörte Überzeugung, das regelmäßige Abstoßen der Schleimhaut schütze die Gebärmutter vor Krebs, trifft zu, da diejenige Schicht, aus der sich bösartige Tumoren entwickeln, von der Menstruation gar nicht betroffen ist.
Die amerikanischen Autorinnen verlangen deshalb, jede Frau müsse selbst entscheiden dürfen, ob sie ihre Regelblutung haben will oder ob sie vielleicht einige Perioden zusammenfassen und ihre Menstruation nur alle zwei bis drei Monate bekommen möchte.
__ Milch __
Trinke keine Milch, die verschleimt die Atemwege!
Vor allem die Anhänger der »Fit-for-Fun«-Bewegung werden nicht müde zu propagieren, Milch führe schon bei Gesunden, weit mehr aber noch bei Menschen, die an einer Infektion der Luftwege leiden, zu starker Schleimbildung, die das Atmen erschwere. Für diese Behauptung fehlt jedoch jeglicher Beweis, oder, wie eine Verlautbarung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zusammenfasst: »In keiner Studie führte Milch zu messbar vermehrten Schleimabsonderungen im Bereich von Rachen und Atemwegen.«
Vor einigen Jahren ließen australische Wissenschaftler in einer kontrollierten Untersuchung Versuchspersonen zumTeil Milch und zum Teil ein geschmacksgleiches Sojagetränk trinken. In beiden Gruppen fanden sich anschließend etwa gleich viele Probanden, die von einer »Filmbildung im Rachen« oder von »zähem, schwer zu schluckendem Speichel« berichteten, doch Messungen ergaben weder bei den Milch- noch bei den Sojatrinkern eine signifikante Schleimzunahme. Die Forscher vermuten, dass die Empfindungen der Testteilnehmer im Fall der Milch wohl durch deren Fettgehalt beziehungsweise durch den typischen fettigen Geschmack ausgelöst werden. Hierfür spricht auch die Tatsache, dass Probanden, die fettreduzierte Milch tranken, keinerlei derartige Empfindungen verspürten. Wem also der Sinn nach einem Glas kühler oder kuhwarmer Milch steht, der sollte dem Verlangen getrost nachgeben – egal, ob er gesund oder erkältet ist.
__ Mundgeruch __
Wenn du wissen willst, ob du Mundgeruch hast, atme in die hohle Hand!
Viele Menschen, die unsicher sind, ob ihr Atem möglicherweise unangenehm riecht und dadurch etwaige Gesprächs- oder gar Liebespartner abstößt, versuchen, sich über diese Frage klar zu werden, indem sie in die hohle Hand hauchen und anschließend an der darin befindlichen Luft schnuppern. Doch diese Methode funktioniert nicht!
Und zwar deshalb nicht, weil sich unsere Sinne relativ rasch an einen dauerhaft einwirkenden Reiz gewöhnen und dann nur noch deutliche Veränderungen registrieren. Jeder, der schon einmal das Raubtierhaus eines Zoos besucht hat,kann das bestätigen: Beim Eintreten bleibt einem förmlich die Luft weg, so heftig schlägt einem der Gestank entgegen; wenn man es aber einige Zeit im Inneren ausgehalten hat, versteht man gar nicht mehr, warum die Neueintretenden sich mit angewidertem Blick die Nase zuhalten.
Da wir bei jedem Atemzug einen Teil der durch den Mund ausgeatmeten Luft mit der Nase wieder aufnehmen, können wir deren Geruch aufgrund des Gewöhnungseffektes nicht erkennen. Die einzige zuverlässige Methode, Gewissheit über den eigenen Atem zu bekommen, besteht daher in der (vielleicht etwas peinlichen) Methode, einen vertrauten Mitmenschen zu befragen.
__ Obst __
Verschlucke keine Obstkerne!
Darüber, dass Kinder Obst ohne die darin enthaltenen Kerne essen sollen, sind sich die meisten Mütter einig; warum die Kerne schädlich sind, wissen sie allerdings in der Regel nicht zu sagen. Allenfalls ist immer wieder von der Gefahr einer Blinddarmentzündung die
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