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Bier auf Wein, das lass sein!

Bier auf Wein, das lass sein!

Titel: Bier auf Wein, das lass sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Brater
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WDR-Wissenschaftsmagazins »Quarks« wurden 100 gebrauchte Eurostücke in einen Automaten geworfen und die Messergebnisse des Münzprüfers aufgezeichnet; anschließend rieb man die Münzen und warf sie noch einmal ein. Ergebnis: Von den 100 ungeriebenen Münzen nahm der Automat vier nicht an, von den 100 geriebenen fünf. Beim Vergleich der Messwerte zeigten sich keinerlei auffällige Unterschiede zwischen geriebenen und ungeriebenen Münzen; in 40 Prozent der Fälle waren sie sogar vollkommen identisch.
    Dass es mit dem Scheuern bisweilen trotzdem funktioniert, hat schlicht den Grund, dass der Münzprüfer wegen des nicht immer exakt gleichen Weges, auf dem die Münze durch ihn hindurchfällt, immer wieder einmal ein eigentlich vollkommen einwandfreies Geldstück ablehnt. Wirft man die Münze erneut ein, so wird sie mit derselben (hohen)Wahrscheinlichkeit akzeptiert wie die anderen beim ersten Versuch, und zwar vollkommen unabhängig davon, ob man sie vorher gerieben hat oder nicht. Derjenige, der sie einwirft, hat jedoch den Eindruck, es sei das Scheuern auf Metall gewesen, das beim zweiten Mal den Erfolg gebracht hat.
    Mittlerweile statten etliche Automatenhersteller ihre Geräte ganz bewusst mit einer Reibefläche aus. Diese hat jedoch ausschließlich den Sinn, die hässlichen Kratzer zu vermeiden, die beim Scheuern an anderen Stellen des Automaten entstehen. Die meisten Menschen werten derartige Flächen jedoch als Beweis dafür, dass die Sache mit dem Reiben offenbar funktioniert.
__  Baby  __
Rede mit einem Kleinkind nicht in der Babysprache, sonst lernt es nie richtig sprechen!
    Es ist schon seltsam: Kaum nähert sich ein Erwachsener einem Baby, ändert sich schlagartig sein Gesichtsausdruck: Seine Mimik wird ausgeprägter und wirkt »übertrieben«, er fuchtelt in der Luft herum und benützt einen Wortschatz, den keiner seiner Altersgenossen verstehen würde, wobei seine Stimme zu allem Überfluss auch noch eine Oktave nach oben rutscht. Immer wieder hört und liest man, diese »Babysprache« schade den Säuglingen und verhindere, dass sie später einwandfrei sprechen lernten. In umfangreichen Untersuchungen hat man jedoch festgestellt, dass das keineswegs zutrifft, ja dass vielmehr das Gegenteil der Fall ist!
    Säuglinge, mit denen Erwachsene in der ihnen gemäßenForm kommunizieren, tun sich in ihrer Entwicklung leichter als jene, mit denen stets »korrekt« gesprochen wird. So wie es auch sonst äußerst sinnvoll ist, mit Kleinkindern altersgemäß umzugehen, sie also ihrem Entwicklungsstand entsprechend und nicht wie kleine Erwachsene zu behandeln, sollte man dies durchaus auch beim Sprechen tun. Beim Anblick eines Babys unbewusst in dessen ureigene Bewegungs- und Ausdrucksweise zu verfallen, ist ein sinnvoller biologischer Mechanismus, mit dem man dem Kind nicht schadet, sondern es stattdessen in seiner Entwicklung sogar fördert.
    Dass dem so ist, haben Wissenschaftler in umfangreichen Untersuchungen nachgewiesen. Die beteiligten Forscher vermuten, dass Änderungen der Stimmlage und die übrigen Elemente der Babysprache die Kinder geistig deutlich stärker anregen als eine monotone, eher »erwachsene« Sprechweise, und dass die Kleinkinder Informationen in diesem »aufgedrehten« Zustand wesentlich effizienter und vollständiger verarbeiten.
Lass ein Baby nicht im Dunkeln schlafen!
    Gar nicht so wenige Eltern lassen im Kinderzimmer nachts ein mehr oder minder schwaches Licht brennen, um ihrem Sprössling die Angst vor der Dunkelheit, vor Monstern und Gespenstern zu nehmen und ihm so angeblich zu ruhigerem Schlaf zu verhelfen. Das bisschen Licht, meinen sie, sei für das Kind gut oder könne doch zumindest nicht schaden. Damit aber liegen sie völlig falsch!
    Wissenschaftler einer amerikanischen Universitäts-Augenklinik fanden nämlich in umfangreichen Untersuchungen heraus, dass zwischen der nächtlichen Beleuchtung und der Leistungsfähigkeit der Augen ein signifikanter Zusammenhang besteht: Von den Kindern, die während der ersten zwei Lebensjahre in völliger Dunkelheit geschlafen hatten, war später nur jedes zehnte kurzsichtig; blieb dagegen ein Notlicht eingeschaltet, sah bereits ein Drittel der Kleinen Entferntes nicht mehr scharf; und herrschte während der Nachtruhe gar normale Raumbeleuchtung, schnellte die Quote der Kurzsichtigen auf mehr als die Hälfte hoch.
    Für diesen offensichtlichen Zusammenhang haben die Forscher folgende Erklärung: Das menschliche Augenlid ist für Licht

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