Bier auf Wein, das lass sein!
keinesfalls undurchlässig, vor allem der Anteil mit höherer Wellenlänge dringt in geringem Maß ins Auginnere. Nun ist aber bekannt, dass beim Wachstum des Augapfels Helligkeitseinflüsse eine nicht unbedeutende Rolle spielen: Ständiger Lichteinfall führt zu einem übermäßig langen Auge, und das ist wiederum die Hauptursache der Kurzsichtigkeit.
Das Risiko, dass das Kind bei völliger Dunkelheit Angst bekommt und vielleicht schlecht träumt, ist dagegen das erheblich geringere Übel, zumal das Einschlafen ohne Licht nichts anderes ist als Gewohnheitssache.
__ Begrüßung __
Bei der Begrüßung reicht der Ältere dem Jüngeren beziehungsweise die Frau dem Mann die Hand!
Früher galt es als grob unhöflich, wenn ein junger Mann einem älteren Herrn oder gar einer Dame zur Begrüßungdie Hand hinstreckte. Die Entscheidung für oder gegen den Handschlag lag einzig und allein bei dem Älteren beziehungsweise bei der Frau. Diese starre Regel gilt heutzutage allenfalls noch im Berufsleben, wo der Vorgesetzte bestimmt, ob und wem er die Hand reicht.
Im Privaten sieht man das wesentlich lockerer: Da hat es sich durchgesetzt, dass derjenige, der zu einer anderen Person oder Gruppe tritt, seine Hand ausstreckt und diejenigen der bereits Anwesenden drückt. Ob er dabei schlicht »Hallo« oder – ein bisschen freundlicher – »Guten Morgen«, »Guten Tag« oder »Guten Abend« sagt, muss er, dem Anlass entsprechend, selbst entscheiden.
Aber auch eine andere ehemalige Grußregel gilt heute als nicht mehr zeitgemäß: dass nämlich der Rangniedrigere den Ranghöheren und ein Mann eine Frau als Erster zu grüßen hat. Vielmehr ist es inzwischen üblich geworden, dass derjenige, der den anderen zuerst sieht, diesen auch grüßt, unabhängig vom gegenseitigen hierarchischen Verhältnis. Insofern ist ein Vorgesetzter nicht mehr auf dem Laufenden, der beim Eintreten in einen Raum stillschweigend wartet, dass ihn sein dort sitzender Angestellter zuerst grüßt.
Eine Frau bleibt bei der Begrüßung sitzen!
Für unsere Großmütter war das eine eiserne Regel: Eine Frau bleibt bei der Begrüßung sitzen! Man sah das als Vorrecht der Frau vor dem Mann an, der selbstverständlich grundsätzlich aufzustehen hatte, wenn ihn jemand begrüßte.
Da stellt sich die Frage, warum man überhaupt aufsteht, wenn ein Neuankömmling grüßend auf einen zutritt. Der Sinn dieser Regel liegt darin, dass man beim Gespräch mit der neu hinzugekommenen Person von Anfang an auf Augenhöhe beziehungsweise auf derselben »Gesprächsebene« sein sollte. Und das ergibt durchaus auch für eine Frau Sinn. Deshalb fiel die einst eherne Vorschrift des weiblichen Sitzenbleibens der Emanzipation zum Opfer: Heutzutage kann jede Frau selbst entscheiden, ob sie sich zum Gruß erheben will oder nicht.
__ Bier __
Trink nicht so viel Bier, sonst bekommst du einen Bauch!
Sind Männer um die Leibesmitte auffallend rundlich und tragen eine stattliche Kugel vor sich her, so fällt in der Regel sehr schnell der vorwurfsvolle Begriff »Bierbauch«. Doch der ist allenfalls zum Teil berechtigt.
Denn verglichen mit anderen Getränken hat Bier mit 40 Kilokalorien pro 100 Gramm nur einen geringen Nährwert, der etwa dem von Apfelsaft entspricht und weit unter dem von Wein und Sekt, ja, sogar unter dem von Vollmilch liegt. Woran liegt es also, dass Biertrinker tatsächlich oft einen stattlichen Bauch ihr Eigen nennen?
Nun, man hört und liest immer wieder, hierfür seien weibliche Geschlechtshormone verantwortlich. Tatsächlich hat man im Bier sogenannte Phytoöstrogene nachgewiesen, die eng mit dem weiblichen Sexualhormon Östrogen verwandt sind; doch ob die minimalen Konzentrationeneinen messbaren Effekt haben, ist mehr als fraglich. Zwar wird überliefert, dass weibliche Hopfenzupferinnen früher nach der Ernte häufig Probleme mit ihrer Monatsblutung hatten, doch im Hinblick auf den Bauch erscheint es höchst zweifelhaft, ob der geringe Anteil, der von den hormonähnlichen Stoffen schließlich im Bier landet, tatsächlich ausreicht, sichtbare Fettpolster wachsen zu lassen. Jedenfalls belegt das eine wissenschaftliche Studie des University College in London, bei der fast 2000 Tschechen, die nach eigenen Angaben gern und reichlich Bier trinken, vermessen wurden. Dabei fanden die Wissenschaftler keinerlei Zusammenhang zwischen Bierkonsum und Leibesfülle. Martin Bobak, der Leiter der Studie, zieht aus dem Ergebnis folgenden Schluss: »Biertrinken wird mit
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