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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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auch hier Wanzen versteckt sein könnten: »Ich liebe dich auch, Dimitrij Sergejewitsch, aber ich will nichts davon hören.«
    Er schluckte. Sie nippte an ihrem Drink und sagte: »Küss mich, Dimitrj Sergejewitsch, bevor ich es mir anders überlege.«
    Als ihre Lippen sich trafen, flüsterte sie: »Wir fahren nach diesem Drink. Und machen noch einen kleinen Spaziergang durch den Park.«
    Er legte eine Hand in ihren Nacken und schüttelte den Kopf.
    »Sie verfolgen dich sogar? Okay, dann fahr nach Hause. Wir werden so unauffällig wie möglich in den nächsten Tagen ein paar Sachen ins Auto schaffen, ohne dass sie das mitkriegen, und dann sehen wir weiter.«
    Ihre Reaktion und ihre Souveränität überraschten ihn. Es schien, als würde sie in Problemsituationen größer statt kleiner, als wüsste sie genau, was zu tun war.
    »Wieso kannst du das?«, fragte er in ihre Haare. »Woher weißt du, was wir tun müssen, und stellst nicht dieselben tausend Fragen, die mir im Kopf herumschwirren?«
    Maja lachte leise, ihre Lippen waren immer noch nur Zentimeter voneinander entfernt. Er konnte die Fältchen um ihre Augen sehen und das rote Puder auf ihren Wangen. »Ich bin Jüdin, Dimitrij. Flucht liegt mir im Blut.«

KAPITEL 30
    Moskau, Russland
07. Januar 2013, 22.52 Uhr (am gleichen Abend)
    Der Engländer stellte seinen gemieteten Lada über vier Kilometer von Kharkovs Villa entfernt auf einem Waldparkplatz ab. Er schaltete das tragbare GPS-Gerät ein, und keine Minute später verschluckte der schwarze Kiefernwald seine dunkle Gestalt. Die ersten Kilometer hielt er sich auf den Wegen, erst als das Display anzeigte, dass er nur noch anderthalb Kilometer von dem Haus entfernt war, schlug er sich in die Büsche. Es war stockfinster, der Mondschein schaffte es nicht durch das dicht stehende Immergrün. Zweige knackten unter seinem Gewicht, aber das störte den Engländer nicht. Niemand suchte nach ihm. Es wusste ja nicht einmal jemand, dass er in Moskau war, und es wäre nun wirklich eine zu ironische Wendung des Schicksals, wenn er von einem Jäger für Wild gehalten worden wäre. Natürlich würde das nicht passieren. Zudem wusste er, dass Kharkov keinen Hund hatte. Nicht, dass ihn ein kläffender Köter von seinem Vorhaben hätte abbringen können, aber es war einfacher so. Viel wichtiger als die Abwesenheit eines Hundes war jedoch die Anwesenheit einer zweiten Person auf dem Anwesen, die dazu führte, dass der Engländer zwei auf einen Streich würde erledigen können. Er hatte schon länger auf eine solche Gelegenheit gewartet, da sie versprach, einige mögliche Komplikationen zu verhindern. Zum Beispiel, dass der Mord an dem Vater den Sohn vorwarnte – oder umgekehrt. Er hatte zunächst auf Weihnachten spekuliert, aber die familiären Sitten in diesem Land schienen vor die Hunde gegangen zu sein. Aus Sicht des Engländers stand das gesamte Land ohnehin im zivilisatorischen Sinne kurz nach Erfindung der Elektrizität, verfallene Traditionen waren da noch das kleinste Problem. Doch jetzt, keine zwei Wochen nach Weihnachten, war der Sohn endlich aufgetaucht. Er und sein Vater hatten zu Abend gegessen, gemeinsam mit einer Frau, die vermutlich die Mutter war. Ihre Anwesenheit war ärgerlich, aber nicht zu ändern. Als er den Zaun am Waldrand erreichte, an dem die furchtbar ungepflegte Rasenfläche hinter dem Haus begann, wandte er sich nach rechts. Auf Höhe der Terrassentür sprang er über den Maschendraht, was ihm wesentlich schwerer fiel als früher. Als er den Glasschneider an der breiten Fensterfront ansetzte, nicht ohne sich vorher davon überzeugt zu haben, dass die Alarmanlage nur durch ein Öffnen des Rahmens ausgelöst werden würde, ärgerte er sich immer noch über seinen körperlichen Verfall. Wahrscheinlich lag es vor allem an dem Algerier, dass er sich in letzter Zeit so viel mit seinem Körper beschäftigte. Seit das Biest diesen schmierigen Typen eingestellt hatte, fühlte er sich zurückgesetzt. Obwohl er das vielleicht nicht sollte, schließlich war ihm die Aufgabe übertragen worden, in Moskau aufzuräumen, und nicht dem Algerier. Er verdrängte den Gedanken, als er den ersten Schnitt ausführte. Mit einem leisen, kratzenden Geräusch, so ähnlich, wie wenn man mit einem Fingernagel über eine Schultafel fuhr, zerteilte er die Scheibe, bis eine quadratische Öffnung entstanden war, durch die er ins Haus gelangen konnte. Als er hindurchschlüpfte, hielt er kurz den Atem an. Oder hatte er doch einen

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