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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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lassen. Sie wollte Brüste, die … nun ja … eher wie die einer Frau als die eines Kindes aussahen.«
    »Wieviel hat sie das gekostet?« fragte Brown.
    »Ich weiß nicht mehr, was die Hersteller damals verlangt haben. Das war vor vier Jahren. Ich glaube, Mentor und McGhan blieben als einzige auf dem Markt übrig, als die Axt fiel. Wahrscheinlich hat ein Satz Implantate damals drei-, vierhundert Dollar gekostet. Mein Honorar war damals das gleiche wie heute.«
    »Und wieviel ist das?«
    »Dreitausend Dollar.«
    Deshalb brauchte sie also vier Riesen von ihrem Bruder, dachte Brown.
    »Ich muß sagen, sie war mit den Ergebnissen ziemlich zufrieden«, sagte Lowenthal. »Sie berührte sie immer wieder. Na ja, das tun die meisten Frauen. Sie lächeln und berühren sie. Bemerkenswert.« Er zögerte kurz und runzelte die Stirn. »Etwas verstehe ich allerdings nicht.«
    »Ja?«
    »Ist sie zur Kirche zurückgegangen?«
    »Ja. Schon nach sehr kurzer Zeit.«
    »Das erklärt es dann. Sie wollte nämlich Sängerin werden. Deshalb ließ sie die Operation vornehmen. Damit sie auf einer Konzertbühne gut aussah. Sie hatte schon einen Talentagenten. Eigentlich hat Herbie sie sogar zu mir geschickt.«
    »Herbie und wie weiter?« fragte Carella sofort.
     
    10
     
    Herbie Kaplans Büro befand sich im zwölften Stock des Krimm-Gebäudes, an der 734 Stemmler Avenue im Revier Midtown North. Der Fahrstuhl, mit dem sie an diesem Freitag morgen um zehn Uhr hinauffuhren, war vollgepackt mit Songschreibern, Musikern und Agenten, die sich alle in einer seltsamen Sprache unterhielten, die weder Carella noch Brown verstanden. Kaplans Büro befand sich am Ende eines Ganges, der mit Türen gesäumt war, deren untere Hälften aus Holz und obere aus Mattglas bestanden. Hinter fast allen diesen Türen vernahmen sie Klavierklänge oder Gesang. Die Kakophonie erinnerte Carella an die Proben für die Schulaufführung von Annie, bei der seine süße kleine Tochter die böse Miss Hannigan und sein stattlicher Sohn Mark - beide gingen in die sechste Klasse – Daddy Warbucks gespielt hatten. Geschlossene Klassenzimmertüren im gesamten Erdgeschoß der Grundschule, und dahinter Kinder, die zur hämmernden Begleitung der Schüler, die Instrumente spielten, »Tomorrow« und »A Hard Knock Life« schmetterten. Auf der Tür von Kaplans Büro stand HK TALENT. Carella klopfte und drehte den Türknopf. Brown folgte ihm hinein.
    Sie standen in einem kleinen Vorraum, dessen Wände von drei Plakaten von Broadway-Shows geschmückt wurden, wahrscheinlich solchen, bei denen Talente von HK TALENT zum Einsatz kamen. Links waren Fenster, die einen Blick auf die Stemmler Avenue und den lauten Verkehr darauf boten. Gegenüber der Bürotür stand ein Schreibtisch, hinter dem eine Blondine saß, die gerade telefonierte. Sie sah auf, als die Detectives hereinkamen, und widmete sich dann wieder ihrem Gespräch. Carella und Brown warteten. Schließlich legte die Frau auf und sagte: »Hallo, kann ich Ihnen helfen?«
    »Detectives Carella und Brown«, sagte Carella. »Wir haben einen Termin bei Mr. Kaplan.«
    »Ja, klar, einen Augenblick noch«, sagte sie und griff wieder nach dem Hörer. Sie drückte auf einen Knopf im Sockel des Telefons, lauschte und sagte dann: »Die Cops sind da.« Sie lauschte wieder und legte dann auf. »Gehen Sie einfach durch«, sagte sie und deutete mit einem Nicken auf eine Tür rechts von ihrem Schreibtisch. Die Detectives taten wie geheißen. Carella öffnete die Tür, und beide traten ein.
    Herbie Kaplan schien etwa fünfundvierzig Jahre alt zu sein, ein kleiner, aber nicht schlecht aussehender Mann mit rötlichem Haar und ebensolchen Brauen, der in Hemdsärmeln und einer Weste hinter seinem Schreibtisch saß. Er stand auf, als die Detectives hereinkamen, begrüßte sie und zeigte auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch. Die Detectives setzten sich. Hinter Kaplan waren Fenster in der Wand, die einen Blick auf die Seitenstraße boten. An der Wand links von ihnen stand ein Klavier mit eingerahmten Notenblättern darüber, wahrscheinlich ebenfalls Errungenschaften von HK-Klienten.
    »Ich weiß, ich hätte sofort anrufen sollen, als ich in der Zeitung das Foto sah«, sagte Kaplan. »Aber ich dachte mir, eine Nonne? Wie hätte Katie Cochran als Nonne enden können? Aber Sie haben ja trotzdem zu mir gefunden, was? Eine Woche später, wie sich herausstellt, aber Sie haben zu mir gefunden. Also macht es auf lange Sicht nichts aus. Kann ich Ihnen etwas

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