Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
Vom Netzwerk:
anbieten? Eine Tasse Kaffee? Etwas Alkoholisches?«
    »Danke, nein«, sagte Carella.
    »Mr. Kaplan«, sagte Brown, »wir haben erfahren, daß Sie Kate an den plastischen Chirurgen George Lowenthal verwiesen haben. Stimmt das?«
    »Ja, ich schicke viele meiner Klienten zu ihm. Titten und Arsch, nicht wahr? So heißt nicht nur der Song, so heißt auch das Spiel, um das es geht.«
    »Erzählen Sie uns mal, wie Sie sie kennengelernt haben.«
    »Sie kam einfach so hereinspaziert. Wann war das … vor vier Jahren? Sie war furchtbar süß, sah aus wie dreizehn, vierzehn, war aber dreiundzwanzig. Eine Stimme wie ein Engel. Ich hatte damals einen Pianisten, der die Leute beim Probesingen begleitete, einen Burschen namens Frank DiLuca, er ist leider verstorben. Sie sang zwei Songs von Janis Joplin. Kennen Sie >Cry BabyMe and Bobby McGee    »Ja«, sagte Brown.
    »Nein«, sagte Carella.
    Brown sah ihn an.
    »Ich bin fast im Sechseck gesprungen«, sagte Kaplan. »Ich konnte es nicht fassen. Diese große Stimme, die aus einem Kind kam, das wie ein Kriegsflüchtling aussah. Sie wolle Rocksängerin werden, sagte sie, wollte wissen, ob ich sie mit einer guten Band zusammenbringen könne. So was wie R.E.M. oder Stone Temple Pilots oder Alice in Chains, na toll, die haben nur auf sie gewartet. Ich sagte ihr, sie solle etwas Gewicht zulegen und sich dann ein Paar Titten machen lassen. Sie hat mich gefragt, was das kosten würde, und ich habe gesagt, drei, vier Riesen, ich würde da einen guten Chirurgen kennen. Und dann hat sie mich gefragt… ist das zu fassen? Dann hat sie mich gefragt, ob ich ihr das Geld vorschießen könne, sie würde es mir zurückzahlen, sobald sie ein großer Rockstar sei. Zisch ab, Mädchen, hab ich ihr gesagt. Vierzehn Tage später kommt sie mit vier Riesen in cash und will den Namen des Arztes wissen. Ich hab sie zu Georgie geschickt, wir gingen in Majesta gemeinsam auf die High-School. Er macht sehr gute Arbeit. Als sie dann das nächste Mal hier hereinkommt, trägt sie einen engen Baumwollpulli, keinen BH, und ich sage, jetzt können wir mal Tacheles reden. Wir haben ihren Namen geändert, und ich habe versucht, sie zu verkaufen.«
    »Ihren Namen geändert?«
    »In Katie Cochran. Das klingt besser als Katherine oder Kate.«
    »Haben Sie eine Band für sie gefunden?«
    »Sie müssen wissen, es kommt nur ganz selten vor, daß eine Rockgruppe tatsächlich einen Sänger oder eine Sängerin braucht. Sehr selten. Diese Kids fangen immer als komplettes Gebilde an, sie haben von Anfang an alle zusammen, auch den Leadsänger. Sie schreiben ihre Musik selbst, machen eine Demo-CD und versuchen, lokale Rundfunksender dazu zu bringen, sie zu spielen, hoffen darauf, große Plattenverträge zu bekommen. Nur ganz gelegentlich wird mal einer ersetzt, wie damals Pete Best durch Ringo Starr. Aber das kommt wirklich nur ganz, ganz selten vor. Also konnte ich von Glück sprechen, daß ich diese Gruppe vertrat, deren Sängerin aussteigen wollte. Sie mußte heiraten, ihr Freund hatte sie geschwängert. Eine Gruppe namens The Racketeers.«
    »The Racketeers?« fragte Brown.
    Er hatte nie von ihr gehört. Er kannte jede Rockband, die mal eine Schallplatte aufgenommen hatte, aber von The Racketeers hatte er noch nie gehört.
    »Später haben sie sich in The Five Chord umbenannt«, sagte Kaplan.
    Von denen hatte er auch noch nie gehört.
    »Ich habe hier Kids«, sagte Kaplan, »die nennen sich Green Vomit und finden das cool. Grüne Kotze. Würden Sie gern zu Musik von Grüner Kotze tanzen? Die Rapper sind eine ganz andere Geschichte, die stehen drauf, sich 4Q2 oder so zu nennen. Ich wünsche mir manchmal, ich wäre noch in der Modebranche, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Und was ist dann passiert?« fragte Carella.
    »Wie meinen Sie das? Ob Katie Cochran ein großer Rockstar geworden ist? Sie wissen doch, daß sie das nicht geworden ist. Sie endete als tote Nonne, oder?«
    »Mit den Five Chord, meine ich.«
    »Ach so. Das war so ein reiner Zufall, wie man so schön sagt. Katie suchte eine Band, sie suchten eine Leadsängerin. Jungs, das ist Katie Cochran. Katie, das sind The Racketeers. Werden bald als The Five Chord bekannt sein, eingängig, oder?«
    Brown kam der Name keineswegs eingängig vor.
    »Sie ist der Gruppe also beigetreten?«
    »Das besagt der Name Five Chord ja schon. Fünf Leute.«
    »Und dann?«
    »Habe ich sie zu einem Agenten geschickt, der ihnen Engagements besorgen sollte.«
    »Und?«
    »Er hat ihnen

Weitere Kostenlose Bücher