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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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einen Ring geschenkt, der zwölftausend Dollar wert ist, und Sie wissen nicht…«
    »Zwölf? Dieses Arschloch von Jude hat mir nur drei gegeben!«
    Das machte sie bei Meyer nicht gerade beliebt. Als Kind hatten die irischen Jungs, die ihn durch die Straßen jagten, immer »Meyer Meyer, Jud ins Feuer!« intoniert. Kling gefiel es auch nicht besonders gut.
    »Mein Partner ist Jude«, sagte er.
    »Und?« sagte sie.
    »Also passen Sie auf, was Sie sagen«, sagte er.
    »Ach, soll das etwa heißen, daß das Arschloch in der Pfandleihe kein Jude war?«
    »Lady, strapazieren Sie Ihr Glück nicht zu sehr«, sagte Meyer. »Wieso wissen Sie nicht, wo dieser Typ wohnt?«
    »Weil ich ihn in einer Bar kennengelernt habe, deshalb nicht.«
    »Wann?«
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Sie haben ihn in einer Bar kennengelernt, und er hat Ihnen einen Ring geschenkt, der zwölftausend Dollar wert ist?«
    »Nicht in der Bar.«
    »Wo dann?«
    »Genau hier.«
    »Er hat Ihnen den Ring geschenkt, den Sie dann sofort versetzt haben?«
    »Ich hatte keine Verwendung dafür. Er war mir zu groß.«
    »Wieso hat er Ihnen den Ring geschenkt?«
    »Er war wohl hingerissen von meiner Schönheit«, sagte sie.
    »Ach was?«
    »Er hat ihn mir angeboten, ich habe ihn genommen.«
    »Wie verdienen Sie Ihr Geld, Miss Munro?«
    »Ich bin zur Zeit arbeitslos.«
    »Und was tun Sie, wenn Sie nicht arbeitslos sind?«
    »Verschiedene Jobs.«
    »Was war Ihr letzter Job?«
    »Das ist schon ‘ne Weile her.«
    »Wann?«
    »Vor zwei Jahren oder so.«
    »Wo haben Sie da gearbeitet?«
    »In einem Burger King.«
    »Und seitdem?«
    »Worauf läuft das hinaus?«
    »Wir versuchen herauszufinden, warum ein völlig Fremder Ihnen einen Ring im Wert von zwölftausend Dollar geschenkt hat.«
    »Er hat wohl nicht gewußt, daß er so viel wert ist. Ich will Ihnen die Wahrheit sagen, ich war überrascht, als der Jude mir drei anbot. Ich dachte, er wäre höchsten fünfhundert wert, wie er gesagt hat.«
    »Wie wer gesagt hat?«
    »Arthur. Falls er wirklich so hieß.«
    »Wieso glauben Sie, daß er nicht so hieß?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich lerne nicht viele Männer kennen, die mir ihren richtigen Namen nennen.«
    »Schaffen Sie an, Miss Munro?«
    »Herrje, Sie haben mich enttarnt.«
    »Und er hat Ihnen den Ring als Bezahlung für Ihre Dienste angeboten, nicht wahr?«
    »Superschnüffler«, sagte sie.
    »Sind Sie schon mal verhaftet worden?«
    »Noch nie. Wollen Sie mich jetzt verhaften?«
    »Hat Arthur - falls er so hieß - erwähnt, daß der Ring gestohlen war?«
    »Hätten Sie das erwähnt?«
    »Ich frage Sie, was er getan hat.«
    »Nein, hat er nicht.«
    »Hat er erwähnt, wie er in den Besitz des Rings gekommen ist?«
    »Also wirklich.«
    »Hat er es erwähnt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Als Sie den Ring versetzt haben…«
    »Ja, das müssen Sie mir nicht erzählen, ich war dabei.«
    »Sie haben Mr. Schwartz gesagt, er sei ein Erbstück, das Sie verkaufen müßten, weil Sie Ihr Portemonnaie mit all Ihrem Geld und Ihren Kreditkarten darin verloren hätten.«
    »In einem Taxi liegengelassen, habe ich ihm gesagt.«
    »Warum?«
    »Was sollte ich ihm denn sagen? Irgendein Mann hat mir den Ring für einen erstklassigen Blowjob gegeben?«
    »Hat er ihn Ihnen dafür gegeben?«
    »Ich weiß nicht, ob er erstklassig war, aber ich kann angeblich ziemlich gut blasen. Ich habe ihm gesagt, es würde zweihundert kosten. Er hat gesagt, er würde mir einen Goldring geben, der fünfhundert wert sei. Ich habe ihn mir angesehen, dachte, er würde vielleicht drei-, vierhundert bringen. Also haben wir einen kleinen Tausch gemacht.«
    »Sind Sie je auf den Gedanken gekommen, er könnte gestohlen sein?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ein Typ, der einen antiken Ring in seiner Tasche herumträgt …«
    »Er war nicht in seiner Tasche. Er steckte an seinem Finger.«
    »Und er hat ihn vom Finger abgenommen?«
    »Bevor wir anfingen.«
    »Und dann?«
    »Hat er seinen Hut gelüftet und ist gegangen.«
    »Er hat einen Hut getragen?«
    »Das war nur so eine Redewendung.«
    »Was hat er getragen?«
    »Wer kann das jetzt noch sagen?«
    »Sind Ihnen irgendwelche Narben aufgefallen, oder Tätowierungen, Muttermale…«
    »Worum geht es? Um Clintons Schwanz?«
    »Irgendwelche besonderen Kennzeichen…?«
    »An seiner rechten Hand fehlte ein Finger. Das ist mir aufgefallen, als er den Ring abgenommen hat.«
    »Welcher Finger?«
    »Der kleine Finger. Es kam mir ziemlich widerlich vor.«
    »Danke, Miss

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