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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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mein Dad ist irgendein Samenspender, dem es egal ist, dass es mich gibt. Und was bist dann du? Hm? Mein Stiefvater – oder nur jemand, der mit meiner Mutter mal verheiratet war?“
    Slade brachen ihre Worte beinahe das Herz. In den paar Jahren, in denen sie eine Familie gewesen waren, hatte er das Mädchen mit der Zeit geliebt wie sein eigenes Kind. „Ich werde immer dein Stiefvater sein“, antwortete er sanft. Sheas Vater war kein „Samenspender“ gewesen – Layne hatte den Mann geheiratet. Allerdings hatte es keinen Sinn, mit Shea darüber zu streiten. Das Mädchen würde ihm nicht zuhören.
    Shea schniefte, und ihre Stimme bebte. „Sie ist unmöglich.“
    Slade lächelte. Abgesehen von den Problemen, die Layne und er gehabt hatten, war seine Exfrau eine gute Mutter und ein durch und durch verantwortungsbewusster Mensch. Sie hatte sich in L.A. ein eigenes Unternehmen aufgebaut – sie verschönerte Häuser für Immobilienfirmen – und war sehr erfolgreich. „Und du bist ein Teenager.“
    „Was soll das denn heißen?“
    Slade ignorierte die Frage, da sie ohnehin nur rhetorisch war. „Shea“, begann er. „Du und ich, wir wissen beide, dass deine Mom dich liebt. Worum geht es dir wirklich?“
    „Sie schickt mich nächsten Herbst auf ein Internat.“
    „Was?“ Einen Moment lang dachte Slade, er hätte sich verhört.
    „Mom hat einen Freund“, erklärte Shea und schniefte wieder. „Die beiden wollen heiraten.“
    „Alles klar.“ Slade atmete tief durch. Internat? Was zum Teufel ging da bloß in Laynes Kopf vor? „Und was hat die Tatsache,dass deine Mom jetzt eine Beziehung hat, damit zu tun, dass du auf ein Internat sollst?“
    Shea seufzte tief und theatralisch. „Möglicherweise war ich in letzter Zeit ein bisschen schwierig.“
    Slade lehnte sich an die Anrichte und presste den Hörer so fest ans Ohr, dass es wehtat. Sein Magen fühlte sich genauso verknotet an wie die Telefonschnur.
    „Dieser Freund …“, fuhr er fort, nachdem er sich geräuspert hatte, „… magst du ihn?“
    „Bentley ist ganz okay“, räumte Shea nach einigem Zögern ein.
    Bentley? Was war denn das für ein Name?
    „Und weiter?“
    „Kann sein, dass ich ein bisschen über die Stränge geschlagen und Probleme gemacht habe. Und das war wahrscheinlich der Grund, weshalb Mom beschlossen hat, dass das Kind eine Weile weg soll. Damit der großen Liebe nichts im Wege steht.“
    Slade näherte sich dem Kühlschrank, öffnete ihn, nahm das verschrumpelte Stück Pizza heraus und gab es Jasper. Der Hund schlang es sofort hinunter.
    Hatte Joslyn dem Tier denn weder Wasser noch etwas zu fressen gegeben?
    „Definiere ‚über die Stränge geschlagen‘.“ Slade überlegte, ob er Shea bitten sollte, Layne ans Telefon zu holen. Er brauchte ein paar genauere Informationen.
    „Ich habe mir ein Tattoo stechen lassen.“
    Slade musste sich beherrschen, um nicht laut loszulachen; er hatte erwartet, dass sie sagen würde, sie hätte Drogen genommen oder sei schwanger. Das Tattoo war zwar keine wirklich erfreuliche Neuigkeit, aber Slade war erleichtert.
    „Braucht man dazu nicht das Einverständnis der Eltern?“ Er sah zu, wie Jasper sich nach dem Verzehr seiner Pizza die Lefzen leckte.
    „Es gibt Möglichkeiten, wie man diese Einverständniserklärung umgeht“, antwortete Shea leichthin. „Aber egal. Mom ist jedenfalls ausgeflippt, als sie es herausgefunden hat. Sie und Bentleyhaben sich lange darüber unterhalten und dann beschlossen, mich für die letzten zwei Highschool-Jahre wegzusperren.“
    Bei dem Wort „wegzusperren“ musste Slade unwillkürlich schmunzeln. „Ist deine Mom da? Ich würde gern kurz mit ihr reden.“
    „Ich bin nicht zu Hause“, antwortete Shea. „Sag jetzt bloß nicht, du bist abgehauen.“
    „Natürlich nicht. Ich weiß doch, dass das keine gute Idee ist, Dad. Ich bin mit ein paar Freundinnen im Einkaufscenter und telefoniere von meinem Handy aus mit dir.“ Sie machte eine Pause und holte tief Luft. Dann platzte es aus ihr heraus: „Kann ich bei dir leben? Statt aufs Internat zu müssen, meine ich.“
    Eine schicksalsschwere Frage.
    Es wäre vielleicht anders gewesen, wenn es eine Frau in seinem Leben gegeben hätte – eine Ehefrau oder wenigstens eine feste Freundin. Aber Slade war alleinstehend und lebte in einer Ein-Zimmer-Wohnung mit behelfsmäßig ausgestattetem Bad. Sein Job war anstrengend und manchmal gefährlich. Außerdem konnte er Shea nicht jene Aufmerksamkeit und Unterstützung

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