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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihren kleinen eigensinnigen Kopf zu hämmern geht ja wohl schlecht …“
    „Sie möchte hierherkommen, nach Parable.“
    „Das überrascht mich nicht“, erwiderte Layne. „In Parablebist schließlich du. Und ich glaube, da liegt das Problem. Derzeit bist noch du der Stiefvater für sie. Sie kann sich immer noch einreden, dass du und ich uns irgendwann versöhnen. Aber sobald Onkel Bentley und ich heiraten.“
    Slade schloss einen Moment lang die Augen. „Ja“, sagte er schließlich, als sie vielsagend schwieg, „ich verstehe, was du meinst. Aber denkst du nicht, es ist ein bisschen übertrieben, Shea gleich auf ein Internat zu schicken? Wo ist es denn überhaupt?“
    „Havenwood liegt gleich nördlich von Sacramento“, antwortete Layne leise. „Es hat einen hervorragenden Ruf, Kinder wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Außerdem ist das Bildungsniveau außergewöhnlich hoch.“
    „Was veranlasst dich zu der Annahme, dass Shea kooperieren wird, Layne?“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob sie kooperiert“, gab Layne zu. „Doch ich sehe keine andere Möglichkeit. Ich liebe meine Tochter, Slade, aber ich liebe auch Bentley. Und ich bin noch relativ jung und möchte wieder in einer Beziehung glücklich sein. Ist das denn so falsch?“
    „Natürlich nicht.“
    „Falls du einen Vorschlag hast, Cowboy“, meinte Layne, „würde ich mich freuen, ihn zu hören.“
    Und jetzt sagte er es. Sagte, was er gar nicht sagen wollte. Sagte die absurden, verrückten Worte, die auszusprechen ihm eigentlich gar nicht zustanden.
    „Du könntest sie hierherschicken, nach Parable. Nur für den Sommer.“
    Es folgte ein kurzes und, wie Slade vorkam, vielversprechendes Schweigen.
    „Ist das dein Ernst?“, erkundigte sich Layne vorsichtig.
    „Ja.“ Slade war genauso überrascht wie seine Exfrau. „Es ist mein Ernst.“
    „Okay. Versuchen wir es. Wenn Shea sich nach einem Sommer weit weg von ihrer Familie beruhigt, können wir diese ganze Sache mit dem Internat im Herbst neu überdenken.“
    „Okay“, sagte Slade nun ebenfalls.
    Layne lachte leise. Allerdings war eine gewisse Traurigkeit herauszuhören. „Ich wünschte, wir hätten es geschafft. Du und ich.“
    „Das hätte ich mir auch gewünscht“, entgegnete Slade. „Aber es hat nicht geklappt.“
    „Stimmt. Du bist wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt, dem ich meine Tochter anvertraue. Das weißt du, nicht wahr?“
    „Ja.“ Slades Stimme klang rau. Er war gerührt, weil das, was Layne gerade gesagt hatte, der Wahrheit entsprach: Sie konnte sich auf ihn verlassen, und das war ihr auch klar. „Ich weiß das zu schätzen, Layne. Es bedeutet mir viel.“
    Beide schwiegen. Beide dachten daran, wie es hätte sein können.
    „Ich rede mit Shea und rufe dich dann wieder an, damit wir alles für ihre Reise zu dir besprechen können“, erklärte Layne schließlich. „Und noch etwas, Slade …“
    Er wartete.
    „Danke“, sagte sie schließlich, bevor sie sich voneinander verabschiedeten und das Gespräch beendeten.
    „Was zum Teufel mache ich jetzt bloß?“, wandte er sich an den gähnenden Jasper, als der von seinem Nickerchen aufwachte, während Slade den Telefonhörer auflegte.
    Der Hund sah skeptisch zu ihm auf. Vermutlich fragte er sich, welcher Idiot einem Hund eine Frage stellte und offenbar auch eine Antwort zu erwarten schien.
    Slade fuhr sich durchs Haar und atmete tief durch. Dann ging er in das schäbige Badezimmer mit der schäbigen Dusche und der schäbigen Badewanne. Er drehte das Wasser in der Dusche auf und holte sich frische Kleidung aus der Kommode in seinem Schlafzimmer.
    Jasper lag die ganze Zeit mitten im Durchgang zum Bad, während Slade sich auszog, sich unter die Dusche stellte und so lange einseifte, bis er sich sauber fühlte.
    Danach trocknete er sich mit einem – ebenfalls – schäbigenHandtuch ab. Er musste dringend neue Handtücher besorgen, bevor Shea kam, das stand fest. Verdammt, er brauchte ein neues Haus!
    Eine Viertelstunde später saßen er und Jasper im Pick-up und fuhren Richtung Whisper-Creek-Ranch.
    Es war zwar noch einigermaßen hell, doch der Himmel über der Bergkette in der Ferne war bereits in ein mit tiefrosa Streifen durchzogenes Orange getaucht. Bald würden sich die blaue Abenddämmerung und schließlich die Dunkelheit über die Berge senken.
    Wenn Slade sich auf der Ranch einen gründlichen Überblick über das verschaffen wollte, was nun rechtmäßig ihm gehörte, würde er bis morgen warten

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