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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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merkwürdig freundlichen Stirnrunzeln zur Kenntnis. Dann deutete er auf das Haus. „Im Moment gehört es dir genauso wie mir.“ Es war unmöglich, seine Stimmung und auch seine Miene zu deuten. Hutch Carmody gäbe ohne Zweifel einen erstklassigen Pokerspieler ab, schoss es Slade durch den Kopf. Und er würde dafür weder ein Kapuzenshirt noch eine Baseballkappe oder eine Panoramasonnenbrille brauchen. „Dann kannst du auch gleich reinkommen und dir alles anschauen.“
    Slade blickte an Hutch vorbei und betrachtete das weitläufige Gebäude. Er hatte dieses Haus noch nie betreten, und nun gehörten ihm rechtmäßig 50 Prozent davon.
    „In Ordnung“, antwortete er nach langem Zögern. Er drehte sich nach Jasper um, der wie ein Wachhund im Auto saß und ihn durch das halb hinuntergelassene Fenster beobachtete. Für ein paar Minuten kann ich den Hund schon allein lassen, dachte Slade. Er folgte Hutch durch das weiße Gartentor, den Plattenweg entlang und die Verandastufen hinauf.
    Er hatte sich schon immer gefragt, wie es in diesem Haus wohl aussehen mochte. Hier zu wohnen oder auch nur einen Fuß über die Schwelle zu setzen hatte er sich jedoch nie gewünscht. Jetzt, da er einen Hund hatte und Shea den Rest des Sommers bei ihm verbringen würde, war sein Interesse an Immobilien jedoch beträchtlich gestiegen.
    Morgen war sein freier Tag. Er würde bei Kendra vorbeischauen und vielleicht noch einmal das Kingman-Haus besichtigen. Das Gebäude war nichts Luxuriöses, auch nicht annähernd so groß wie dieses hier und stand seit Langem leer. Mit ein bisschen Muskelkraft und viel heißem Wasser und Scheuermittel konnte man es aber durchaus wohnlich machen.
    Ein Badezimmer zu wenig hätten sie trotzdem.
    Im Inneren von Hutchs Haus war Slade sofort von der hohen Balkendecke und dem offenen Grundriss beeindruckt. Im Gegensatz zu den vielen Blumen im Garten war die Inneneinrichtung mit den schweren Ledermöbeln und den schlichten, massiven Tischen durchgehend maskulin gehalten. Nirgendwostand oder lag Krimskrams herum. Ein paar Navajo-Teppiche und hochwertige Gemälde sorgten hier und da für gedämpfte Farbtupfer. In Anbetracht von Hutchs Ruf, ein Draufgänger zu sein, erstaunte Slade die ruhige, meditative Atmosphäre ein wenig.
    Was hatte er erwartet? Spiegel an der Decke? Einen Saloon wie in einem alten John-Wayne-Film oder vielleicht einen mechanischen Bullen mitten im Wohnzimmer?
    Slade musste über sich selbst ein wenig reumütig lächeln. Aber nur kurz.
    „Schau dich ruhig überall um“, sagte Hutch in demselben lockeren Ton wie zuvor. „Ich glaube, du wirst einsehen, dass in diesem Haus – so groß es auch ist – kein Platz für uns beide ist.“
    Slade lächelte wieder, damit man ihm seine plötzliche Verlegenheit nicht anmerkte. Er kam sich vor wie ein Eindringling. „Du hast recht“, stimmte er zu. „Und ich habe genug gesehen. Es ist schon spät, und Jasper wird ein paar Dinge brauchen, wenn er zu mir zieht.“
    Hutch blickte ihn ziemlich lange schweigend an. Dann meinte er: „In der Vorratskammer steht ein Sack Trockenfutter, und Jasper besitzt ein Hundebett und ein paar Spielsachen. Du kannst das Zeug gern haben, wenn du willst.“
    „Klar“, antwortete Slade ein wenig verlegen. Es war durchaus sinnvoll, Jaspers Habseligkeiten mitzunehmen. Die Dinge waren dem Hund vertraut und würden ihn daher beruhigen. Außerdem ersparte sich Slade dadurch, extra zum Discounter außerhalb der Stadt fahren zu müssen. „Danke“, sagte er wieder.
    „Hier entlang.“ Hutch drehte sich um.
    Slade folgte ihm durch eine Doppelschwingtür in eine große Küche mit dem gleichen dunklen Holzboden wie im vorderen Teil des Hauses, mit hohen Fenstern und jeder Menge Küchengeräten aus blitzendem Edelstahl. Die Kücheninsel in der Mitte des Raumes war größer als Slades gesamte Küche.
    Hutch verschwand in einem Raum, bei dem es sich offenbar um die Vorratskammer handelte, und kam mit einem großen, dreiviertelvollen Sack Trockenfutter zurück. Er stellte ihn ne-ben eine der Anrichten, die alle aus glattem, grauem Granit waren und sich meilenweit durch die Küche zu ziehen schienen. Dann hob er zwei Hundenäpfe aus Keramik vom Boden auf.
    „Jaspers Bett und sein Spielzeug sind in Dads Zimmer“, erklärte Hutch. „Ich hole alles.“
    Slade nickte. „Das wäre nett.“ Er hatte vor, inzwischen das Trockenfutter und die Näpfe zum Pick-up zu tragen.
    Nachdem Hutch gegangen war, blieb er jedoch einfach in der großen

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