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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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schloss zwei Dinge daraus: Erstens, Kendra hatte endlich die Hühnerfarm verkauft, die sie so vielen Interessenten gezeigt hatte. Zweitens würde sie, Joslyn, ebenfalls bei diesem Grillfest dabei sein müssen. Sie und höchstwahrscheinlich die halbe Stadt. In Parable waren Partys in der Regel nicht privat; sie waren meist Gemeinschaftsfeste, denn auf gewisse Art und Weise waren die Bewohner der Stadt eine einzige riesige Familie.
    Sie unterdrückte die leichte Panik, die sie in sich aufsteigen spürte. Ihre Begegnung mit Daisy Mulligan gestern war zwar nicht schlecht gelaufen, doch wer wusste schon, wie die inächste Person reagieren würde? Andererseits musste sie sich dieser Person – und vielen anderen – nun mal stellen.
    Kendra beendete ihr Telefonat und stand grinsend auf. „Falls du hier bist, weil du zu arbeiten beginnen willst“, zog sie Joslyn auf, „bist du ein paar Tage zu früh dran.“
    Joslyn seufzte und sah sich um. Sie empfand die Atmosphäre im Haus angenehmer und weit weniger emotional aufgeladen als bei ihrem letzten Besuch hier. „Ich wollte nur mal schauen, ob du vielleicht meine Hilfe brauchst“, erklärte sie. Dann legtesie den Kopf schief und lächelte ihre Freundin an. „Mir scheint, man darf gratulieren. Du hast einen Käufer für die Hühnerfarm gefunden, nicht wahr?“
    „Endlich. “ Kendra klang hocherfreut. „Keiner kann Tara Kendall vorwerfen, eine überstürzte Entscheidung getroffen zu haben. Sie sieht sich die Farm schon seit einigen Jahren immer wieder an.“
    „Ist sie hier aus der Gegend? Der Name sagt mir gar nichts.“
    Kendra schüttelte den Kopf. „Tara ist aus New York. Sie leitet die Marketingabteilung einer großen Kosmetikfirma, glaube ich.“
    „Kein gerade kleiner Schritt von einem Marketing-Job im Big Apple auf eine Hühnerfarm am Stadtrand von Parable, Montana“, stellte Joslyn fest. Sie fand diese Tara bereits jetzt ziemlich faszinierend. Zumindest würde sie sich – als die Neue in der Stadt – nicht als eines der vielen Opfer von Elliott entpuppen.
    „Soviel ich verstanden habe, hat sie gerade eine schlimme Scheidung hinter sich und möchte ein neues Leben anfangen.“ Kendra ging in die Küche, und Joslyn blieb nicht viel anderes übrig, als ihr zu folgen. „Ich hoffe stark, dass da keine Reality-Serie in Planung ist.“
    Joslyn lachte, obwohl sie beim Betreten jenes Raums, der so viele Jahre lang Opals Reich gewesen war, etwas nervös wurde. „Das wäre der größte Aufreger, den es in dieser Stadt gegeben hat, seit …“
    Joslyn verstummte, da ihr einfiel, was der letzte größte Aufreger in Parable gewesen war – nämlich Elliott Rossiters Investment-Skandal. Das Lachen blieb ihr plötzlich im Hals stecken.
    Kendra blickte sie über die Schulter an. Offensichtlich wusste sie, warum Joslyn gerade die Fassung verloren hatte. „Lass uns einen Kaffee trinken“, schlug sie freundlich vor.
    Joslyn sah sich in der Küche um und entspannte sich ein wenig. Das plötzliche Gefühl der Scham über die Machenschaften ihres Stiefvaters legte sich langsam wieder. Kendra hatte der Küche ihren eigenen Stil gegeben – genau wie dem Wohnzimmer, das nun ihr Büro war. Hier gab es keine Geister.
    „Stört es dich?“, erkundigte sich Kendra, während sie auf die Espressomaschine – eines dieser schicken Dinger, die den Kaffee jeweils für eine Tasse portionierten – zusteuerte. „Ich meine, nach all den Jahren wieder hier in diesem Haus zu sein.“
    „Eigentlich dachte ich, dass es mich stören würde“, gab Joslyn zu. „Und ich glaube, anfangs hat es das auch getan. Aber anscheinend bin ich darüber hinweg. Schließlich sind es die Leute, die in einem Haus wohnen, die ihm seine gewisse Atmosphäre verleihen. Jetzt bist du hier, und in dem Haus ist deine Persönlichkeit spürbar. Und genauso soll es ja auch sein.“
    Kendra wirkte nachdenklich, vielleicht sogar eine Spur traurig, während sie sich mit der Kaffeemaschine beschäftigte. „Wenn du das sagst …“
    Joslyn wartete. Sie stand hinter einem der modernen Küchenstühle an dem glänzenden, modernen Küchentisch. Früher waren die Möbel und Küchengeräte antike Stücke gewesen – bis hin zu dem holzbefeuerten Herd. Opal hatte immer darauf bestanden, das Essen für die Familie darauf zu kochen.
    Kendra sah in Joslyns Richtung, zuckte kurz mit einer Schulter und zwang sich zu einem schwachen Lächeln. „War es nicht John Lennon, der gesagt hat: ‚Leben ist das, was passiert, während du

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