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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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verschwinden wie Dorothy in „Der Zauberer von Oz“.
    Kendra, die immer noch neben ihr stand, stieß sie sanft mit dem Ellbogen in die Seite. „Kopf hoch, Brust raus.“
    Tara schien wegen dieser Bemerkung etwas irritiert, sagte aber nichts.
    Joslyn beherzigte Kendras Rat und straffte energisch die Schultern.
    Rasch nahm Kendra zwei Gläser von einem Tablett, das gerade herumgereicht wurde, und drückte Joslyn eines davon in die Hand.
    „Auf die Heimkehrerin!“, sagte Kendra absichtlich so laut, dass alle es hören konnten, und hob ihr Glas.
    Auch Joslyn und Tara erhoben ihre Gläser, und alle drei stießen miteinander an.
    Joslyn musste unwillkürlich an die „Drei der Kelche“ denken, eine Tarotkarte, auf der drei Frauen abgebildet waren, die sich mit Kelchen über ihren Köpfen fröhlich zuprosteten.
    Die Situation kam Joslyn seltsam schicksalhaft vor. Es war wie der Beginn einer neuen Ära. Wie einer jener Momente, in denen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und sich alles wie bei einem Puzzle zusammenfügte.
    Kendra und Tara schienen es auch zu spüren, denn beide sahen einigermaßen verblüfft aus. Dann lächelten sie.
    Alle drei Frauen nippten an ihrem Wein.
    „Du kommst allein zurecht, Joslyn?“ Kendras Frage hörte sich eher wie eine Feststellung an. Immerhin war sie die Gastgeberin und musste sich nun unter ihre Gäste mischen, damit alle sich willkommen fühlten.
    „Alles bestens“, antwortete Joslyn.
    Dann wurden Joslyn, Kendra und Tara von einer Traube Menschen beiseitegedrängt, und im nächsten Moment stand Joslyn praktisch Brust an Brust mit Slade Barlow.
    Da er seine Sheriffmarke am Gürtel trug, war er offenbar noch im Dienst. Abgesehen davon war er jedoch gekleidet wie die meisten anderen Männer auf der Party – in Jeans, polierten Stiefeln und einem frisch gebügelten, langärmeligen Baumwollhemd.
    Joslyns Herz setzte einen Schlag aus, als sie ihn anschaute. Er war so nah; er roch so männlich.
    „Tag.“ Seinen Mund umspielte ein kleines Lächeln, und seine blauen Augen blitzen spitzbübisch. „Nette Party.“
    Joslyn nahm die Party – nett oder nicht nett – kaum mehr wahr. Dieser Mann raubte ihr den Atem.
    Erst jetzt merkte sie, dass sie Wein auf sein Hemd verschüttet hatte, als sie mit ihm zusammengestoßen war.
    „Es tut …“
    Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Sag nicht, dass es dir leid tut.“
    Die Berührung elektrisierte sie, und sie errötete. Glücklicherweise war es nur Weißwein. Wahrscheinlich würden auf seinem Hemd keine Flecken zurückbleiben.
    Trotzdem versuchte sie hastig, mit der rechten Hand den Fleck wegzuwischen. Ohne Erfolg.
    „Joslyn.“ Slade schloss seine Hände um ihre Finger, damit Joslyn aufhörte. „Es ist doch nichts passiert.“
    Sie errötete wieder und wollte ihre Hand rasch wegziehen. Doch er hielt sie fest. „Ich glaube, ich bin ein bisschen nervös“, gestand sie. Sie wusste, dass die Leute sie anstarrten und über sie redeten. Sie spürte die aufgeladene Stimmung in jeder Faser ihres Körpers.
    „Welchen Grund hättest du, nervös zu sein?“, wollte Slade wissen.
    Männer, dachte Joslyn.
    „Du weißt, warum“, entgegnete sie irritiert. Slade hielt ihre Hand immer noch fest, was sowohl gut als auch schlecht war. Gut, weil sie seine ruhige, männliche Kraft spürte. Und schlecht, eben weil sie seine ruhige, männliche Kraft spürte. „Wegen Elliott und allem, was er angerichtet hat.“
    Slade schien dieser Sache nicht allzu viel Bedeutung zuzumessen. „Ich muss relativ bald wieder zurück zur Arbeit“, meinte er und ließ ihre Hand endlich los. „Wie wär’s, wenn du mir den Rücken freihieltest, während ich mich in der Schlange am Büfett vordrängle?“
    Joslyn schmunzelte. Da die Schlange vor dem Büfett sich noch gar nicht gebildet hatte, bestand keine Notwendigkeit, sich vorzudrängeln.
    Froh darüber, etwas zu tun zu haben, führte sie ihn zum Grill und zu den langen Tischen, auf denen das Büfett aufgebaut war: Es gab Unmengen von Salaten, von Obst und verschiedenen Saucen und Berge von Focaccias. In großen Wannen mit Eis wurden Saft, Bier und Wein gekühlt. Joslyn nahm einen Teller und gab ihn Slade.
    „Bitte sehr, Sheriff. Hau rein!“
    Der Mann am Grill legte ein mittelgroßes Steak auf Slades Teller, und die beiden wechselten freundlich ein paar Worte, wie es Leute eben tun, die sich schon ihr ganzes Leben kannten.
    Beide empfanden das vermutlich als eine Selbstverständlichkeit, stellte

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