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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sich auf den Rücken der Stute.
    Sandys hintere Flanken zitterten, und ihr Schweif zuckte hin und her.
    „Sie wird sich nicht aufbäumen oder durchgehen“, sagte Hutch beruhigend. Er hatte Joslyns Gesichtsausdruck richtig gedeutet: jämmerliche Angst.
    Sandy ging, wie sich herausstellte, ebenso wenig durch wie Remington.
    Hutch fing es ruhig an. Er ritt mit Remington auf die grüne Weide, die sich vermutlich über viele Meilen erstreckte, und Sandy folgte ihm gemächlich.
    Nachdem Joslyn anfangs den Sattelknauf so fest umklammert hatte, dass ihre Handflächen zu schwitzen begannen, konnte sie sich nun endlich ein bisschen entspannen und das Reiten im langsamen Schritt genießen.
    Sie und Hutch ritten bis zum Fluss, dem „Creek“, von dem die Ranch ihren Namen hatte, und machten dort Rast, damit die Pferde trinken konnten. Für die relativ kurze Strecke hierher hatten sie zwanzig Minuten gebracht. Das reine, klare Wasser glitzerte in der Sonne.
    „Geht’s dir gut?“, erkundigte sich Hutch.
    „Alles bestens.“ Joslyn war immer noch ein wenig zittrig, fühlte sich allerdings schon wesentlich sicherer im Sattel. Wer weiß, vielleicht fand sie sogar Gefallen am Reiten.
    Irgendwann.
    „Du hast nicht einmal Stiefel gebraucht“, stellte Hutch auf dem Rückweg trocken fest. Der arme Remington war unruhig und zappelig wie ein Rennwagen, dessen Motor bei angezogener Handbremse auf Hochtouren läuft.
    „Vielleicht kaufe ich mir ein Paar.“ Das kleine Erfolgserlebnis des Ausritts hatte Joslyns Selbstbewusstsein gestärkt. Wenn sie einer ganzen Stadt voller Leute gegenübertreten konnte, die von ihrem Stiefvater abgezockt worden waren, dann würde sie bestimmt auch richtig reiten lernen können. In Montana war es praktisch selbstverständlich, dass man diese Kunst beherrschte.
    „Fein.“ Hutch grinste.
    Sie machten sich auf den Rückweg. Hutch ließ Remington draußen an der Pferdestange, und er und Joslyn führten Sandy zurück in ihre gemütliche Box.
    Die Stute wirkte erleichtert, dass sie niemanden mehr auf ihrem Rücken herumtragen musste und sich nun wieder ganz dem Fressen und Trinken widmen konnte.
    Hutch nahm den Sattel, die Decke und das Zaumzeug und ging gemeinsam mit Joslyn wieder hinaus.
    Er deutete auf Remington. „Dieser Junge wird mir nie verzeihen, wenn ich ihn nicht ein bisschen laufen lasse. Stört es dich?“
    Joslyn schüttelte lächelnd den Kopf. „Nur zu.“
    Hutch band den Wallach los, schwang sich in den Sattel und ritt durch das offene Tor hinaus auf die grüne Weide. Das Gras wogte im Wind, und der weite Himmel von Montana schien endlos zu sein.
    Joslyn kletterte auf den Lattenzaun, um Pferd und Reiter zu beobachten.
    Hutch stieß plötzlich einen Freudenschrei aus, und im nächsten Moment galoppierte Remington los. Mann und Tier verschmolzen zu einer Einheit und bewegten sich so schnell und mit einer derartigen Leichtigkeit und Anmut, dass es aussah, als würden sie gleich die Schwerkraft durchbrechen und sich in die Lüfte erheben.
    Joslyn schirmte mit einer Hand ihre Augen vor der Sonne ab und schaute den beiden nach, bis sie plötzlich abbogen und verschwanden. Als sie nach einer Weile allmählich begann, sich Sorgen zu machen, tauchten die beiden wieder auf. Remington war vom Galopp in Trab gewechselt. Hutchs dunkelblondes Haar glänzte in der Sonne, und Joslyn konnte sein breites Lächeln aus der Ferne erkennen. Sie spürte ein wehmütiges Ziehen in ihrem Herzen.
    Sosehr sie Hutch auch mochte – sie wusste, dass er nicht für sie und sie nicht für ihn bestimmt war.
    Wie schade. Sie wären ein tolles Paar gewesen.
    Shea erkundete zusammen mit Jasper, der sich an ihre Fersen geheftet hatte, gerade das Haus und das Grundstück der gemieteten Ranch. Layne und Slade standen – merkwürdig einträchtig – zwischen ihren beiden Autos.
    Im kommenden Herbst würde Sheas elftes Schuljahr an der Highschool, ihr „Junior Year“, beginnen, aber für Slade war sie immer noch sein kleines Mädchen.
    Layne sah lächelnd zu, wie ihre Tochter sich gerade den verfallenen alten Stall von außen anguckte. „Seltsam, nicht wahr?“,überlegte sie laut, „dass Shea dir mit ihren dunklen Haaren viel ähnlicher sieht als mir.“
    Slade gab es einen Stich ins Herz. Das tat es immer, wenn er – auch nur andeutungsweise – daran erinnert wurde, dass Shea nicht seine leibliche Tochter war. Er hätte alles dafür gegeben, wenn er ihr richtiger Vater hätte sein können.
    Er nickte kurz und räusperte

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