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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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sagte Krupp, »aber Casimir ist im Treppenhaus. Wenn sie da runterkommen, dann wird er sich vorkommen wie ein Laubfrosch in einer Schlangenstampede.«
    Wir hörten zum ersten Mal Schreie und Schüsse aus dem Hauptflur, der zur Mensa führte. »Ich habe keine Lust, mir da den Weg durchzukämpfen, so, wie sich das anhört«, sagte Krupp.
    »Scheiße. Scheiße in einer braunen Tüte. Beim Geiste Rommels«, sagte ich. »Dieses Ding ist ein Panzer.«
    Tatsächlich näherte sich ein kleiner Panzer unserem Standort. Wir traten den Rückzug an.
    Auch für Fred Fine war es ein mörderischer Tag. Er war schon am Anfang körperlich ausgebrannt. Die große Armee von Shekondar dem Furchtbaren stand seit zwei Tagen in Alarmstufe Gelb bereit, und er hatte die ganze Zeit wie ein Androide geschuftet und die Einrichtung von Vorratslagern in den sichersten Regionen von Plexor überwacht. Klystron mochte ein draufgängerischer Schwertkämpfer sein, der den Nahkampf genoß, aber Chris der Computerprogrammierer war ein meisterhafter Stratege, der begriff, daß in einem langwierigen Krieg Nahrung gleichbedeutend mit Macht war. Die jüngste Vermischung von Klystron und Chris war bedauerlich, ermöglichte ihm aber, mit magischer Intuition und technologischem Wissen zugleich für die bevorstehenden Wochen zu planen, eine Kombination, die sich als enorm wirkungsvoll erwies.
    Schließlich hatten Consuela und Chip Dixon darauf bestanden, daß er schlief, und Klystron/Chris hatte der Aufforderung zugestimmt. Er schlief vom Ende unserer Expedition bis 12.00 Uhr am ersten April, dann rollte er sich behende aus dem Schlafsack, ließ sich von einem Adjutanten kurz über die Lage informieren und ging in die Mensa, um sich ein paar Fressalien und einige Tassen Kaffee reinzufegen. Hier, in der Mensa, begann der Krieg, genau wie er es vorhergesagt hatte.
    Viele Faktoren trugen zum Erfolg bei. Die Mega-Gewerkschaft hatte endlich den geheimen Fahrstuhl gefunden, mit dem Streikbrecher in die Mensa geschmuggelt wurden, was zu Kampfhandlungen zwischen haitianischen und vietnamesischen Köchen und den Professoren und Seelsorgern führte, die ihnen im Weg standen. Das Ende war vorhersehbar; als die arg mitgenommenen Kämpen zum Hauptstreikposten vor dem Eingang der Mensa zurückkehrten, vergatterte Yllas Freedperson sie dazu, daß sie dranbleiben und Frieden und Freiheit im Plex gewährleisten sollten, indem sie die brutalen Kerle suchten, die ihnen wehgetan hatten, und ihnen die Nasen blutig schlugen.
    Scharen hungriger Studenten durchbrachen die Streiklinie mit bloßen Händen und dem offenkundigen Ziel, das Essen der Streikbrecher zu sich zu nehmen. Die Gewerkschaftler waren nach dem ersten Kampf noch so angepißt, daß es zu neuerlichen Handgemengen und Steinewerfen kam. Zwanzig TUGler mit antikommunistischen Spruchbändern nutzten die Verwirrung und errichteten eine Barriere rings um den Informations-stand des SUB und bauten ihren OM-Generator auf, ein schwarzes Kästchen mit großen Lautsprechern, der ihre persönlichen OMs verstärken sollte, die sie jetzt schon durch Megaphone ommten. Es kam zu einem Duell mit Spruchbändern; rasch wurde deutlich, daß das SUB die eigenen Transparente verstärkt und damit in gefährliche Waffen verwandelt hatte. Auf ein Zeichen ihres Anführers Messias Nr. 645 brachten die TUGler abgesägte Billardqueues zum Vorschein und führten erstaunliche Kendo-Fähigkeiten vor.
    Dann trafen offenbar sämtliche Terroristen auf einmal ein. Zwanzig Droogs, zweiunddreißig Blaulicht-Spezialisten, neunzehn Roy G Bivs, acht Ninjas mit Big Wheels auf der Stirn, vier von der Flammenschwadron-Bruderschaft und dreiundvierzig von der Plex-Abteilung des provisorischen Flügels der Irisch-Republikanischen Armee (inoffiziell) marschierten mit ihren politisch korrekten Vespertüten ein, brüllten, fuchtelten mit Stöcken in der Luft und verlangten, daß ein großer Bereich von Streikbrechersympathisanten und anderem Abschaum geräumt würde, damit sie sich setzen konnten. Zu diesem Abschnitt der Streiklinie gehörten ein Tisch mit fünfundzwanzig sturzbetrunkenen durchtrainierten Athleten und eine Anzahl von Leuten, die mit einem Gettostipendium hier waren und wirklich wußten, wie man mit unangenehmen Situationen fertig wurde. Nach ausufernden Handgemengen wurden die Terroristen gedemütigt. Aber es kamen noch mehr. Ein riesiger Arenakreis bildete sich um die Kämpfenden, Tische wurden an die Wände geschoben, um Platz zu schaffen. SUBler

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