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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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diese Tür jetzt unpassierbar geworden war. Sie mußten sich für einen Ausgabeschalter entscheiden, durch die Mensa fahren und hoffen, daß sie dem Maschinengewehrfeuer der TUGler ausweichen konnten – genau dafür war die MOBAPEP erbaut worden, aber wenn sie jetzt schossen, würden sie damit ihre erste und einzige Überraschung zunichte machen.
    »Wir müssen das Beste daraus machen, Männer. Wir nähern uns der Linie der SUB/Terroristen-Achse und sammeln alle Waffen ein, die wir finden können. Wenn ihr etwas erkennt, das aussieht, als könnte es eine Rüstung durchdringen, macht ihr Meldung!« Ohne weiteres Gerede und vom leisen Ploppen von Kartoffeln und Ei begleitet, fuhr der Minipanzer zur Küche hinaus zu einem der Ausgabeschalter, die im Kampf Mann gegen Mann verteidigt wurden. Die verblüfften Kämpfer konnten nur fassungslos dastehen; lediglich zwei Schuß prallten vom Panzer der MOBAPEP ab, bevor sie in die Mensa einfuhren.
    Das Auftauchen des Panzers sorgte für Überraschung, wodurch die Kampfhandlungen ein wenig nachließen. Klystron/Chris und Chip Dixon feuerten mit den Innenraummörsern einige Lähmgranaten flach hinter die Reihen der umgeworfenen Tische und das Salatbuffet, das dem SUB als Bunker diente. Daraufhin machten die Achsenmächte kehrt und rannten durch die zertrümmerten Glaswände hinter sich in Richtung F-Turm. Die armselig bewaffneten Gegner, die durch deren übermächtige Feuerkraft eingekesselt gewesen waren, sprangen ebenfalls aus den Verstecken und strebten zu den Ausgängen.
    Den verblüfften und demoralisierten Soldaten im Bunker der Achsenmächte konnten sie eine prima La-dung Waffen abnehmen: eine Kalaschnikow, eine Schrotflinte Kaliber zwölf, Munition, Messer, Keulen und Gasmasken, alle mit zermanschtem Salat und Gemüse verdreckt, aber funktionsfähig. Als Klystron/Chris die Beute eingesammelt und über Funk einen Unterhändler geschickt hatte, der ein Abkommen mit den TUGlern schließen sollte – eindeutig die Sieger auf diesem Schauplatz –, ließ er die MOBAPEP spektakulär durch eine Glaswand fahren, die auf wundersame Weise heil geblieben war, und nahm Kurs auf den E-Turm und den gefährdeten Septimius Severus Krupp.
    Dort trafen wir sie, unter dem E-Turm. Aus der Ferne konnten wir die Insignien erkennen: ein stilisierter Plan des Plex (acht Schweizer Kreuze in einem Rechteck), darunter ein Schwert und ein Phaser gekreuzt und darüber das Wort MARS. »Das muß wohl Fred Fine sein«, sagte ich.
    Die Topluke wurde aufgestoßen, ein Kopf mit Helm und Schutzbrille lugte heraus und sprach durch das Lautsprechersystem. »Dies ist der fliegende PlexBefreiungskorps-Stoßtrupp der großen Armee von Shekondar dem Furchtbaren. Widerstand ist zwecklos.« Der Panzer kam unmittelbar neben uns zum Stillstand, Fred Fine zog die Maske ab und zeigte uns (wohlan) sein Gesicht. Er befleißigte sich seiner üblichen nervtötenden Beflissenheit.
    »Rektor Krupp. Professor Redfield. Entschuldigen Sie, wenn wir Sie beunruhigt haben sollten. Dies ist eine Kleinigkeit, die wir in den letzten Jahren des Zusammenbruchs der Zivilisation als eine Art Projekt zur Demonstration unserer Berufstauglichkeit entwickelt haben. Sobald wir uns auf sicherem Boden befinden, würde ich mich gern über die Möglichkeit mit Ihnen unterhalten, einen akademischen Titel dafür zu bekommen, Rektor Krupp. Die Grundlagen der Konstruktion entsprechen denen jedes anderen Panzerfahrzeugs.«
    »Das sehe ich«, sagte Krupp nickend. »Heimlich würde durchdrehen, wenn er das sehen könnte. Aber was Sie meiner Ansicht nach brauchen, sind mehr Seminare in den geisteswissenschaftlichen Fächern.«
    »Dr. Redfield dürfte die Infrarotausrüstung zur Personenortung sehr interessant finden. Aber, meine Herren, wir haben schwere Kämpfe in der Mensa. Meine Männer haben das andere Ende dieses Flures gesichert, während ich mich auf den Weg machte, Sie zu holen.«
    Chip Dixon war herausgeklettert, damit er sich umschauen und die MOBAPEP untersuchen konnte. Als er die drei gefallenen B-Männer sah, lief er hastig zu ihnen und legte einem die Hand unter das Ohr, damit er den Puls fühlen konnte. Er bekam einen seltsamen Gesichtsausdruck und schaute direkt zu Fred Fine auf.
    »Er ist tot, Jim«, flüsterte er.
    »Für Sie Sir«, sagte Fred Fine verdutzt, »und mein Name ist nicht Jim, er ist … ein anderer. Wie auch immer, meine Herren, meine Männer sichern gerade den D-Turm mit der direkten Fahrstuhlverbindung zum Bunker. Wir

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