BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
kein’ Schuss mehr gehabt, seit er den Alten in seim Farmhaus, der seine Kids fickte, ins Kackloch gerammelt hatte. Nommalerweise fraß Bighead ja Hirn und Därme und was nich’ alles, so viel wie er konnte, und ließ keine Gelengheit für ’n Schuss aus – he, er wär’ drüber hergefallen wie Fliegen über Stinkkäse.
Aber jetz’ war er einfach nich’ intrissiert, no Sir.
Was war’s nur? Die Stimme? Die ’innerung an sein’ guten alten Grandpap? Sein fillersofisches Aufsteign in ’n ekserstenschalistischn Bereich? Oder ’ne Kommination von allem?
Bighead wusste ’s nich’! Er wusste sowieso ’n Scheißdreck! Er war’n hässlicher, Leute murksender, Hirn fressender, Pussy fetzender Idiot!
Aber ’s war egal, weil auch ’n hässlicher, Leute murksender, Hirn fressender, Pussy fetzender Idiot Momente ham konnte, wo er über seine Selbsvewirkelichigung nachdachte. So wie in Abraham Maslows Bedürfnishirrachie erkannte auch Bighead, dass ’s wichtigere Dinge im Leben gab wie nur zu mampfen und abzuspritzen.
Gestern, als er ’n Friedhof gefunden hatte, war er sogar noch mehr verwirrt und durchnander gewesen. War fast so, als hätt’ ihn jemand dahin geführt . Aber warum? Warum? ’n Friedhof? ’n Platz, wo die Leute aus der Welt-da-draußen annere Leute verbuddelten, wenn sie tot war’n?
Das war noch so ’ne Sache, war das. Noch ’ne Sache, die übahaupt kein’ Sinn machte!
Er hatte da geschlafen und am Morgen war er weitergegangen.
Und jetz’ saß er unterm Hickorybaum und starrte in ’n Wald, und ’ne große Kröte hüpfte vorbei, aber Bighead murkste sie nich’ mal ab. An jedem annern Tag hätt’ er auf jeden Fall den Quadder aus der Kröte rausgequetscht und aufgefuttert, aber heute nich’. Und auch wenn er keine Pussy oder ’n Kackloch gefunden hätte, hätt’ er bis jetz’ schon zwei- oder dreimal sein’ Prügel abgerubbelt.
Aber nich’ heute.
Yeah, irnkwas war komisch, und ’s wurde immer komischer. Sein Kopf fühlte sich an, als wär’ er mit Nebel voll, machte ihn ganz durch’nander und ließ ihn über Sachen nachdenken, die er übahaupt nich’ mal verstand. Scheiße, Mann, er wünschte, sein alter Grandpap wär’ noch am Leben! Bighead vermisste den stinkigen, krächzenden, weißbärtigen alten Sack und wie sein kleiner Stummel von ’nem Arm rumflatterte, wenn Grandpap sich über was aufregte. Wir sin’ alle aus ’m bestimmten Grund hier auf der Erde, Bighead, hatte der alte Mann oft gesacht. Und ich weiß jetz’, dass ich wegen ei’m ganz bestimmten Grund hier bin: um dich großzuziehn. Dafür bin ich hier auf der Erde. Und irnkwann wirst du erkennen, warum du hier bist ...
Aber das war nu mal das Problem, ne?
Wie sollte Bighead denn genau wissen, warum er hier war? Grandpap konnt’ ihm nix mehr erzähln – Grandpap war tot.
Du wirst’s wissen, Junge, wenn die Zeit reif is’. ’s wird zu dir komm’, wenn du’s am wenigsten erwartest. Grandpap hustete und spuckte ’n dicken Klumpen Schleim aus. ’s wird zu dir komm’ wie ’ne Stimme, die in dei’m Kopf flüstert ...
Da stand Bighead auf und seine nich’ auszuhaltende Gestank-Aura stand mit ihm auf. Er ging weiter. Meilenweit. Seine großen Füße stampften durch die Büsche und rissen Blätter und Zweige ab. Die Hitze kam auf ihn runter wie kräftiger Regen und nach ’ner Weile blieb er stehn.
Sein großes und sein kleines Auge starrten durch die Bäume, ohne dass er blinzelte, und da hörte er’s wieder:
Die Stimme:
KOMM.
Und da sah er’s auch:
Das Haus.
(II)
Tschink-tschink-tschink!
»Was kann ich tun, um Ihnen zu helfen?«
»Hm?« Alexander blickte etwas unwirsch über seine Schulter, bevor er zum nächsten Schlag mit der Spitzhacke ausholte. Jerrica sah gelangweilt aus und völlig nass geschwitzt, wie sie da im schwachen Lampenlicht stand. »Ich hätte Sie nicht bitten sollen, hierher mitzukommen; Sie sehen aus, als würden Sie gleich vor Hitze aus den Latschen kippen.«
»Es geht schon«, antwortete sie höflich.
Der Priester setzte die Spitzhacke auf dem Boden ab und atmete durch. Er hatte noch keinen großen Fortschritt erzielt, aber immerhin kam er mit der Spitzhacke besser voran als mit dem Vorschlaghammer. »Das wird länger dauern, als ich dachte. Wahrscheinlich werde ich hier noch einige Stunden zu tun haben. Warum fahren Sie nicht zu Annie zurück? Es bringt ja nichts, wenn wir uns hier beide gar kochen lassen.«
»Nein, ich bleibe lieber hier und warte auf
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