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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Katholischen Universität, die er mit einem Punktedurchschnitt von 3,9 und einem doppelten Abschluss in Philosophie und Psychologie beendete. Dann zwei weitere Jahre mit Scheißjobs und freiwilliger sozialer Arbeit, die meiste Zeit in AIDS-Kliniken. Man wusste, dass die Menschen einem etwas bedeuteten, wenn man ihnen ehrenamtlich den Arsch abwischte. Doch ...
    Würde die Kirche einen ehemaligen Soldaten nehmen, einen Mörder?
    Die Zulassung zum Priesterseminar war nicht einfach gewesen. Sie hatten es ihm nicht leicht gemacht. Es war Halford selbst gewesen, der die Vorbefragung am Christ-The-King-Seminar abgehalten hatte. »Warum wollen Sie Priester werden, Tom?«
    »Damit ich den Menschen sagen kann, wie sehr ich Jesus liebe. Damit ich sie näher zu Ihm bringen kann«, war Alexanders einfache, aber ehrliche Antwort.
    »Das reicht nicht«, sagte Halford. »Das ist eine Standardantwort.«
    »Ich will etwas für die Welt und nicht für mich tun.«
    »Reicht immer noch nicht.«
    Doch dann hatte Alexander mehrere Dissertationen auf den Tisch gelegt. Arbeiten, die er selbst geschrieben hatte: moderne Anwendungen der Werke von Ignatius, Aquin, Kierkegaard; christliche Philosophie angewandt auf die 90er. Alexander hatte das Seminar im Alter von 32 Jahren als Klassenbester beendet.
    Doch er brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass sie ihm nie eine eigene Gemeinde geben würden. Sie sind als Psychologe zu wertvoll, Tom, war jahrelang Halfords bevorzugte Ausrede gewesen. Wertvoll? Manchmal gab ein Priester auf, und dann war es Alexanders Job, ihn wieder in die Spur zu bringen. Normalerweise war er erfolgreich, aber er fragte sich jedes Mal, ob es richtig war. Warum jemanden dazu zwingen, etwas zu tun, was er nicht mehr tun wollte? Den Rest der Zeit saß er in seinem kleinen Büro hinter der Hauptpfarrei von Richmond und versuchte, gebrochene Männer zusammenzuflicken. Nie kamen Priester aus eigenem Antrieb zu ihm, ihnen wurde die Psychotherapie von der Kirche oder vom Gericht befohlen . Er bekam viele Alkoholiker und viele mutmaßliche Pädophile. Disulfiram für die Alkoholiker, Verhaltenstherapie für die Pädos. »Du bist ein gottverdammter Priester, du Arschloch!«, schrie er sie an. »Priester fummeln nicht an Kindern herum! Und komm mir jetzt nicht mit irgendwelchem Scheiß von wegen schwerer Kindheit oder Hormonstörungen! Du bist Priester, und du trägst Verantwortung! Die Leute vertrauen dir wegen diesem Scheißkragen an deinem Hals und du hast eine Verpflichtung ihnen gegenüber. Wenn du weiter mit Kindern rummachst, wanderst du in den Bau, und da wirst du feststellen, was wirklich sexueller Missbrauch ist. Ist es das, was du willst, du harter Bursche? Willst du die Zellenblocknutte werden? Hast du überhaupt eine Ahnung, was Schwerverbrecher mit Kinderfickern anstellen? Sie machen dich zur Knastpussy. Sie machen dich schneller zur Nutte, als du drei Ave Marias aufsagen kannst, und sie reichen dich jede Nacht für ’ne Handvoll Zigaretten weiter. Aber das wird die kleinste deiner Sorgen sein, denn wenn du das noch einmal machst, werd’ ich dir dermaßen in den Arsch treten, dass deine eigene Mutter dich nicht wiedererkennt!«
    Er setzte sie auf Depo-Provera und schickte sie verdattert nach Hause. Natürlich gab es viele Beschwerden über Alexanders Methoden. Doch die Diözese klopfte ihm nie auf die Finger, da seine Erfolgsquote außergewöhnlich hoch war. Jeder Priester, der vom Weg abkam, war eine Peinlichkeit, und die Kirche mochte keine Peinlichkeiten. Hier ist das Problem; bring es in Ordnung . Es interessierte sie nicht, wie.
    Doch was war mit Alexanders eigenen Problemen? Zölibat seit 28 und kein einziges Mal hatte er daran gedacht, sein Gelübde zu brechen. Verdammt, ich hole mir noch nicht mal einen runter . Er rauchte und trank in Maßen, und – na ja – er hatte eine Vorliebe für Kraftausdrücke, nicht gerade eine besonders priesterliche Eigenschaft. Einmal hatte er bei den Feierlichkeiten anlässlich einer Priesterweihe Monsignore Tipton ein Arschloch genannt, als sie sich darüber stritten, ob Mädchen als Messdiener zugelassen werden sollten. Halford hatte sich fast in seine Soutane gemacht. »Verdammt, Tom! Dieser Mann wird eines Tages Kardinal werden und Sie haben ihn gerade ein Arschloch genannt!«
    Alexander zuckte die Schultern. »Er ist ein Arschloch.«
    »Das spielt keine Rolle! Er könnte einen Verweis fordern! Wollen Sie das in Ihrer Priesterakte stehen haben? Er könnte Sie auf eine

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