BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
»Morgen gehen wir raus und nehmen ein Sonnenbad!«
Die Idee erschien Charity befremdlich und sie war immer noch von Jerricas fast nacktem Körper verwirrt. »Äh, ja, okay. Das wäre nett.« Charity reichte Jerrica verlegen das Deodorant.
»Oh, wow! Sieh dir das an!«, rief Jerrica wieder. Das war der Moment, in dem sie die offene Tür zu Charitys Balkon sah. Sie marschierte hinaus und blickte voller Erstaunen über das schwere Holzgeländer.
Charity folgte ihr. »Tante Annie liebt Blumen. Deshalb ist der Hinterhof voll von ihnen. Es ist komisch, wie gut ich mich an alles erinnere.«
Jerrica drückte ihre kaum bedeckten Brüste gegen das Geländer und schaute hinaus. »Die einzigen Blumen, die ich in der Stadt zu sehen bekomme, sind unecht.« Als sie sich noch weiter hinauslehnte, konnte Charity ihre Augen nicht von diesem perfekt geformten Hintern abwenden. Noch mehr Neid, noch mehr Eifersucht. Ihre Begleiterin so zu sehen gab Charity noch mehr das Gefühl, unbeholfen zu sein und nicht in diese Welt zu gehören. Wenn ich einen Körper wie sie hätte, vermutete sie, würden die Männer vielleicht wieder anrufen ...
»Sie hat schon immer Blumen geliebt«, riss sie sich aus ihrer heimlichen Grübelei. Plötzlich und völlig unerwartet spürte sie den Schweiß auf ihrem Körper. »Als ich klein war, bevor der Staat mich mitnahm, bin ich stundenlang im Garten herumspaziert, den ganzen Sommer lang.«
»Das kann ich mir gut ...«, begann Jerrica, hielt dann aber inne. Sie deutete über das Geländer. »He, ist das nicht Goop?«
Charity hatte ihn nicht bemerkt. Doch ja, dort hinten beim Komposthaufen stand er, eine riesige Fleischskulptur im Overall. Goop Gooder, Tante Annies Gehilfe. Er starrte zum Balkon herauf. »Ja, das ist er. Und wie es aussieht, hast du einen heimlichen Verehrer.«
Als Goop sah, dass sie ihn bemerkt hatten, drehte er sich schnell um und fuhr fort, den Gartenschlauch aufzurollen.
»Er ist irgendwie, na ja ...« Jerrica hielt inne. »Er ist süß.«
Goop Gooder! Charity konnte es nicht glauben. Er ist ein Hinterwäldler! Aber wieder konnte sie es nicht verhindern, dass ihre Augen einen Seitenblick auf die schlanke Kurve von Jerricas Beinen und Rücken warfen.
»Hi, Goop!«, rief Jerrica fröhlich und winkte. Ihre kaum bedeckten Brüste schaukelten – ein weiterer Stich der Eifersucht bei Charity – und sie schickte ein strahlendes Lächeln nach unten.
»Äh-äh-äh, hi, Miss, äh, Jerrica«, stotterte er und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
»Der Bursche ist echt ein Trip«, sagte Jerrica zu Charity. »Er ist ein wandelndes Klischee.«
Warte ab, bis du erst mal eine Woche in der Stadt bist, dachte Charity.
»Na ja, auf jeden Fall danke, dass du mir dein Deo leihst. Ich bringe es dir gleich zurück.«
»Wir sehen uns später«, sagte Charity.
Und ein letztes Mal fiel Charitys Blick auf Jerrica, als sie den Raum verließ und die Verbindungstür zwischen den Zimmern schloss.
Charity zögerte nicht. Sie ging schnell zum Spiegel und streifte ihre Kleidung ab. Was ihr dort entgegenblickte, war ein Körper, den sie hasste. Ihre Brüste begannen, schlaff zu werden, ihr Nabel sank tiefer, und ihre Nippel waren oval, so ganz anders als die kecken, vollen und perfekt runden Nippel ihrer Reisebegleiterin. Und ich bin fett , verdammte sie sich selbst, obwohl es nicht stimmte. Ihr Körper hatte eine elegante weibliche Fülle, aber kein Fett, und ausgeprägte feminine Kurven. Doch es war die perfekte Makellosigkeit von Jerrica Perry, die sie so befangen machte. Sie bekam das Bild nicht aus dem Kopf: der flache Bauch, die schlanken, muskulösen Beine, ein straffer, voller Hintern. Ich sollte mehr auf mich achten, wusste Charity.
Ihre Haut war milchweiß, am ganzen Körper. Ihr Schamhaar wucherte wild. Sie hatte längst nicht den Muskeltonus oder die strahlende Vitalität ihrer Freundin. Und ihr Haar, das sie auch leidenschaftlich hasste, hing in wilden schokoladenbraunen Locken um ihren Kopf. Naturlocken zu haben, schien dank solcher Zeitschriften wie Cosmopolitan, Vogue und Elle nichts anderes als ein Fluch zu sein ...
Kein Wunder, dass kein Mann mehr als einmal mit mir ausgehen will, dachte sie. Charity war eine schöne Frau, aber dank der ständigen Gehirnwäsche der Kosmetik- und Modeindustrie war ihr das nie bewusst geworden.
Ihre Hand wanderte langsam zur zarten Furche ihres Geschlechts. Ein dumpfer Funke durchschoss sie und für eine Sekunde fühlten sich ihre Brüste prickelnd und
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