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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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»Oh, ja. Ich ... war nur gerade mit meinen Gedanken woanders.«
    »Wo denn?«
    Wow. Was sollte sie sagen? Oh, ich hab’ mich gerade gefragt, ob ich es aushalte, zwei Wochen lang nicht zu vögeln? Nein, das konnte sie natürlich nicht sagen! Stattdessen griff sie zu einer Halblüge. »Ich dachte gerade über meinen Artikel nach.«
    »Es muss aufregend sein, für so eine große Zeitung zu schreiben und zu wissen, dass Hunderttausende deine Worte lesen.«
    Tatsächlich, es war aufregend, aber das gab sich schnell. »Man gewöhnt sich dran. Glaub mir, das vergisst man schnell, wenn man sich jeden Tag mit Textprogrammen und Chefredakteuren und Korrektoren herumschlagen muss. Ganz zu schweigen von einem Boss, der so liebenswürdig ist wie ein tollwütiger Hund. Aber ich kann mich nicht beklagen. Es ist ein guter Beruf.«
    Charity nahm noch einen Schluck Bier und entspannte sich immer mehr, nachdem sie erkannt hatte, dass die großen, bösen Rednecks sie nicht in die Wälder verschleppen würden. »Aber was sind deine Ziele, deine langfristigen Ziele? Was willst du in zehn oder 20 Jahren machen?«
    Eine verzwickte Frage. »Nun, ich will nicht immer die kleine Journalistin bleiben und ganz sicher will ich nicht in die Verwaltung.« Sie dachte darüber nach und zündete sich eine neue Zigarette an. »Ich will die beste Feuilletonistin der Washington Post werden. Wie klingt das als bescheidenes Karriereziel?« Sie lachte leise. »Und eines Tages werde ich es erreichen, da bin ich mir sicher ... Was ist mit dir?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Charity. »Ich bin nicht sehr ehrgeizig, glaube ich. Mein Job ist okay und solange ich genug verdiene, um meine Rechnungen bezahlen zu können, brauche ich auch nicht unbedingt mehr. Ich wäre gerne Buchhalterin, aber ... ich schätze, im Endeffekt wünsche ich mir eher einige traditionellere Dinge.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Du weißt schon, Heirat, Kinder.«
    Jerrica zuckte die Schultern. Das stand ganz sicher nicht auf ihrer eigenen Liste, aber sie respektierte es. »Irgendwann wirst du deinen Prinzen finden, da bin ich mir ganz sicher.«
    Charity stützte ihr Kinn auf die Hand. »Das ist es, was mir Sorgen macht. Wahrscheinlich hast du recht – aber dann bin ich wahrscheinlich schon zu alt, um Kinder zu kriegen.«
    »Red keinen Blödsinn«, sagte Jerrica. »Warum die Eile?«
    »Ich bin 30, Jerrica. Nicht gerade ein junges Küken.«
    Jerrica lächelte und schüttelte den Kopf. »Du hörst die biologische Uhr ticken, Charity. Verdammt, Frauen können bis Anfang 40 problemlos Kinder bekommen. Du hast noch über zehn Jahre Zeit.«
    »Und auch das macht mir Sorgen«, fuhr Charity bedrückt fort. »Ich habe noch zehn Jahre, aber in den letzten zehn Jahren bin ich nicht mal in die Nähe einer Beziehung gekommen. Wir haben ja auf der Fahrt darüber geredet. Um ehrlich zu sein, ich bin noch nie vom selben Mann zweimal eingeladen worden.«
    Jerricas Augenbraue hob sich unwillkürlich. Das war wirklich ein bisschen merkwürdig und Charity war nicht der Typ für Übertreibungen. Sie war sympathisch, intelligent und nachdenklich. Ein bisschen schüchtern, gut, und ein bisschen unsicher, aber solche Eigenschaften machten eine Frau ja wohl kaum abstoßend. Und ...
    Sie sieht auf jeden Fall gut aus, vergewisserte sich Jerrica schnell. Attraktiv wäre vielleicht das passendere Wort. Ihr Gesicht war auf einfache, unspektakuläre Weise hübsch, und auch wenn sie kräftig gebaut war, konnte man sie ganz sicher nicht als übergewichtig bezeichnen. Nette Kurven, nette Beine. Und – wie Jerrica jetzt zum ersten Mal bewusst feststellte – ein recht üppiger Busen, der stramm in ihrer Bluse saß. So üppig, dass Jerrica sogar ein bisschen neidisch wurde. Sie konnte sich keinen Grund vorstellen, warum ein Mann sie nicht wollen sollte.
    »Es ist wie bei allem«, versuchte sie es mit einem einfachen Aphorismus. »Geduld ist eine Tugend. Um im Leben das zu bekommen, was man will, muss man geduldig sein.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Jerrica wünschte, sie könnte etwas Ermutigenderes sagen.
    Doch die Unterhaltung war ihr mittlerweile viel zu trübsinnig geworden, also brach sie das Thema ab. »Entschuldigung?«, rief sie den Barkeeper. »Können wir bitte noch zwei Bier bekommen?«
    »Na klar!«, antwortete der Barkeeper fröhlich.
    »Bin gleich wieder da«, sagte Jerrica. »Muss mal kurz die sanitären Einrichtungen benutzen.«
    Charity lächelte vage und nickte, als Jerrica von ihrem

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