BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
APM aus.«
»APM?«, fragte Jerrica fasziniert.
»Anti-Personen-Mine. Nicht viel mehr als eine Granate, die in einem Busch hing. Mein Freund löste sie aus und biss ins Gras ...« Alexander bekreuzigte sich. »Ich hatte Glück und bekam nur ein paar Splitter in die Seite. Im Grunde war es das Beste, was mir je passiert ist, denn ich wurde von einem komplett irren Stabsfeldwebel ausgeflogen und saß in einem Lazarett, als die Tet-Offensive begann. Wenn mich das Schrapnell nicht getroffen hätte, würde jetzt ein anderer abgehalfterter Priester diese Wand einreißen.«
»Sie sind nicht abgehalftert!«, protestierte Jerrica spontan.
»He, ich gehe auf die 50 zu und sehe wahrscheinlich aus wie 60.«
Jerricas Augen wurden groß und sie hielt den Atem an. »Glauben Sie mir, Sie sehen gut aus.«
Alexander lächelte, die Zigarette hing ihm von den Lippen. »Oh, finden Sie? Na, danke für das Kompliment. He, vielleicht können Sie mir einen Gefallen tun. Sie könnten nachsehen, ob der Zugang zum Glockenturm blockiert ist. Und ob es einen Keller gibt. Die Pläne sind da nicht so ganz eindeutig.«
»Äh, okay«, sagte Jerrica. Sie wusste, dass sie mit allem einverstanden sein würde, um das er sie bat. Und sie wusste auch: Er hat das ziemlich schnell abgewürgt, weil er weiß, dass ich ihn heiß finde . Warum sonst sollte er ihr für das Kompliment danken und sie dann wegschicken?
Aber es war auch egal. Verdammt, er ist Priester, brachte sie sich in Erinnerung. Nachdem sie einige Momente durch den Staub am nördlichen Ende der Halle getapst war, fand sie eine Tür, die zum Glockenturm führte. An diesem Ende der Halle gab es auch einige nicht versiegelte Räume, Schlafräume wahrscheinlich: leere Pritschen, alte Spinde. Hier müssen die Nonnen geschlafen haben, überlegte sie. Ein größerer Schlafsaal enthielt ein halbes Dutzend leerer Krankenbetten: der Patientenbereich. Alles ziemlich langweilig.
Doch dann fand sie eine Tür im gleichen Treppenhaus, die in den Keller führte. Als sie zurückeilte und Alexander davon berichtete, sah sie, dass er inzwischen alle Steine herausgeschlagen hatte; sie lagen auf einem Haufen zu seinen Füßen. »Verdammt«, sagte er. »Das hätte ich wirklich besser mauern können! Lassen Sie uns reingehen.«
Ein weiterer mit Brettern vernagelter Raum, so muffig, dass man das Gefühl hatte, darin ersticken zu müssen. Sofort schlug der Hammer des Priesters – Ka-RACK! – die Bretter von den Fenstern und das Büro füllte sich mit Sonnenlicht und frischer Luft. Alexanders Muskeln spannten sich an, als er den ersten von vielen verrosteten Aktenschränken aufriss und feststellte: »Halford hatte recht. Die ganzen Akten sind noch hier.«
»Das ist großartig«, sagte Jerrica, nur um überhaupt etwas zu sagen.
Und ihre Augen öffneten sich wieder für den Mann, ergötzten sich an seinem harten Fleisch. Selbst die dunklen Spuren seiner Kriegsnarben fand sie erotisch ...
Sie lehnte sich an die Wand, ihr heißer Atem brannte noch heißer in ihrer Kehle. Ihre Fantasie beging einen heimtückischen Verrat: Sie sah sie beide beim Sex, direkt dort in dem zentimeterdicken Staub auf dem Boden, wie sie übereinander herfielen, sich gegenseitig den Schweiß ableckten. Ihre Augen weiteten sich, aber ihre Vision war so deutlich, als würde sie mit geschlossenen Augen träumen. Sie zog ihm verzweifelt seine schwarze Priesterhose herunter, nahm seinen Penis in den Mund. Und dann saß sie auf seinem Gesicht, verdrehte die Augen, als seine Zunge ihre Klitoris massierte und seine Finger in ihr Geschlecht eindrangen. Erst ein Finger, dann zwei, dann ... vier. Das war eine weitere ihrer zahllosen Fantasien: gefistet zu werden, bis sie nicht mehr geradeaus schauen konnte. Und hier war er, der gute Pater Alexander, und machte genau das in diesem Szenario ihrer obszönen Wunschvorstellungen – verpasste ihr einen Faustfick. Er stöhnte, als sie an ihm saugte. Seine Muskeln verkrampften sich. Sie saugte fester, fühlte, wie sein Penis pochte und seine Hoden sich zusammenzogen. Und dann schoss dieser ganze aufgestaute Samen aus den vielen Jahren des Zölibats aus ihm heraus und überflutete ihren Rachen. Sie schluckte es alles wie warme, salzige Suppe, während sie selber kam, laut schreiend ...
»He, Jerrica. Wo sind Sie gerade? In der Twilight Zone?«
Sie rastete wieder in die Realität ein, errötete ein wenig. »Oh, ich habe gerade ... nachgedacht.«
»Nachgedacht, hm?« Ahnte er ihre verbotenen Gedanken?
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