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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Werkzeugen aus dem Mercedes. »Die katholische Kirche interessiert es einen Scheißdreck, wie die Abtei aussieht. Alles, was sie interessiert, ist der Preis, und der Preis stimmt: umsonst.«
    Jerrica nahm die restlichen Sachen, die sie in der Stadt gekauft hatten, und folgte dem Priester. Innen war das Gebäude noch eigentümlicher, ein wildes Durcheinander verschiedener Bauweisen. Eingang und Vorraum waren hoch und dunkel und hatten Steinbögen, Wandleuchter und Spitzbogenfenster, in denen es früher sicherlich Buntglasscheiben gegeben hatte, von denen jetzt allerdings nur noch die Bleieinfassungen übrig waren. Ein Schieferboden führte zum Mittelsaal, bedeckt von einer zentimeterhohen Staubschicht. Halb zerfallene Teppiche, über deren ursprüngliche Farbe man nur noch spekulieren konnte, führten den Hauptgang entlang.
    »Wie im Hilton, hm?«, scherzte Alexander. Dann holte er seine Kopien des Grundrisses heraus und studierte sie eingehend.
    »Mein Gott, ist es hier heiß!«, sagte Jerrica, die bereits stark schwitzte.
    »Finden Sie? Sie hätten gestern hier sein sollen, bevor ich die Bretter losgebrochen habe, mit denen die Fenster vernagelt waren. Es war wie in einer Sauna. Wenigstens haben wir jetzt ein kleines bisschen Durchzug.«
    Ein kleines bisschen war richtig. »Wie haben Sie die Bretter von den Fenstern bekommen?«, fragte Jerrica, um überhaupt etwas zu sagen.
    »Der gute alte 20-Pfund-Vorschlaghammer«, antwortete der Priester und hob dessen Stiel aus der Werkzeugkiste.
    Jerrica kicherte leise. »Irgendwie kann ich mir nur schwer einen Priester vorstellen, der Bretter mit einem Vorschlaghammer einschlägt.«
    »Nun, wenn ich herausfinde, wo das Verwaltungsbüro ist, werden Sie sogar einen Priester zu sehen bekommen, der eine Ziegelsteinmauer damit einschlägt.« Seine Augen flogen über die Pläne. »Das muss es sein«, vermutete er. »Genau da. Sehen Sie mal. Sieht das nicht wie neues Mauerwerk aus?«
    Jerrica fühlte sich geschmeichelt, dass er sie nach ihrer Meinung fragte. Normalerweise sahen Männer in ihr nur eine Partybegleitung oder Bettgespielin. Doch als sie auf die von ihm bezeichnete Stelle blickte, sah sie, was er meinte. Neuere, dunklere Steine füllten eine Lücke in dem älteren Mauerwerk. »Ich glaube, Sie haben recht«, bestätigte sie und wischte sich mit dem Unterarm Schweiß von der Stirn. »Warum sonst sollten diese neueren Steine hier sein?«
    Alexander nickte zustimmend, dann packte er den Vorschlaghammer. »Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.«
    Jerrica zuckte bei jedem der heftigen Schläge zusammen, aus dem Priester war plötzlich ein Bauarbeiter geworden, oder besser gesagt: ein Abrissarbeiter. Alexander handhabte den langstieligen Hammer mit offensichtlicher Sachkenntnis – das war nicht gerade das, was sie erwartet hatte.
    Tschink-tschink-tschink!
    Der Hammer traf immer wieder, während sie zusah, und es dauerte nicht lange, bis die ersten dunkleren Ziegelsteine nachzugeben begannen und pulverisierter Mörtel aus den Zwischenräumen rieselte.
    Tschink-tschink-tschink!
    Er hielt einen Moment inne, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »Gott sei Dank ist das ziemlich schlampige Maurerarbeit; die Steine lockern sich schnell. Als würden sie nur durch Kitt zusammengehalten.« Er seufzte, wischte sich wieder die Stirn und legte den weißen Priesterkragen ab. »Jesus, Sie haben recht. Es ist heiß wie in der Hölle.« Dann zog er sein schwarzes Baumwollhemd aus.
    Tschink-tschink-tschink!
    Jerrica sah weiter zu, doch sie war nicht mehr an der handwerklichen Geschicklichkeit des Mannes interessiert. Sie konnte die Augen nicht von seinem Körper abwenden ...
    Er war oberhalb der Hüfte nackt; Jerrica fand ihn sehr attraktiv. Straffe Muskeln bewegten sich unter einer noch strafferen Haut. Keine Spur von Fett. Er hatte natürlich nicht die ausgeprägte Muskulatur von Goop, aber es mangelte Pater Tom Alexander definitiv nicht an körperlicher Wohlgestalt. Ein angedeutetes Kruzifix aus Haaren kreuzte seine entblößte Brust. Aber ...
    »Warten Sie«, sagte sie, ohne zu überlegen. Ein Feld von Narben bedeckte seine Seite. »Was ist das?«
    Der Priester stützte sich auf den Hammer und zündete sich eine Zigarette an. »Schrapnellnarben«, antwortete er sachlich. Seine Finger strichen über die leicht geröteten Vertiefungen. »Ich war auf einer Fernaufklärungspatrouille; ich gab dem Späher Rückendeckung, einem Freund von mir. Aber er löste eine russische

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