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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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wissen, dass es wenig Sinn hatte, einen Priester zu begehren.
    Dann schlugen ihre Gedanken einen Purzelbaum. Der Polizist, fiel ihr ein. Die Morde ... Doch es war dumm, sich darum Sorgen zu machen. Wie der Polizist schon gesagt hatte, es war nur eine Vorsichtsmaßnahme. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mörder ausgerechnet in Luntville sein Unwesen treiben sollte; das war einfach absurd. Ich bin nur verwirrt, dachte sie. Die Hitze ...
    Nach scheinbaren Meilen öffnete sich der feuchte Waldweg vor ihr. Der Anblick des offenen, sonnenbeschienenen Friedhofs war atemberaubend, trotz der Hitze. Wildgräser schaukelten in der warmen Brise. Die Dolden wilder Möhren wippten. Charity ging direkt zum Grab ihrer Mutter. Sie blickte ernst und mit gefalteten Händen auf das Grab. Das Einzige, was auf dem einfachen, abgenutzten Stein stand, war: SISSY. Meine Mutter. Annies Schwester. Sie hatte Selbstmord begangen, als Charitys Vater bei der Bergwerksexplosion ums Leben kam; Annie hatte ihr alles erzählt. Trotzdem war es ein merkwürdiges Gefühl, so vor dem Grab ihrer eigenen Mutter zu stehen, einer Frau, die sie nie gekannt hatte.
    Ruhe in Frieden, Mutter, dachte sie.
    Dann ging sie weiter. Sie war nicht nur gekommen, um das Grab ihrer Mutter zu sehen. Sie wurde die Erinnerung an den gestrigen Tag nicht los. Wie bizarr das alles gewesen war. Nachdem Tante Annie die Blumen auf Sissys Grab gelegt hatte, hatte sie Charity gebeten, zurück zum Waldrand zu gehen und auf sie zu warten. Und Charity hatte gesehen, wohin ihre Tante gegangen war.
    Zu einem anderen Grab in der hinteren Ecke des Friedhofs, mit einem zweiten Blumenstrauß.
    Wer?, dachte sie. Wer?
    Die hinterste Ecke, ja, fast schon jenseits des eigentlichen Friedhofs. Charity folgte ihrer Erinnerung und fand schnell das Grab. Sie wusste, dass es die richtige Stelle war, da sie die Blumen sah, die ihre Tante gestern dort hingelegt hatte, einen zusammengebundenen Strauß aus ihrem eigenen Garten. Dort lagen sie.
    Sie beschattete ihre Augen vor der Sonne und starrte hinab.
    Die Blumen waren bereits vertrocknet, so heiß war es. Aber die Stelle sah so nüchtern aus. So klein. Und ...
    Das ist komisch ...
    Ein völlig blanker Grabstein.
    Er war alt, erkannte sie, Regen und Wetter hatten über Jahre ihre Spuren hinterlassen. Doch auf dem abgerundeten Stein befand sich keine Inschrift.
    Es sei denn ...
    Charity kniete sich hin. Da war etwas, oder? Direkt an der Grasnarbe.
    Sie drückte das Gras am Fuß des Grabsteins herunter. Sie kniff die Augen vor Anstrengung zusammen und drückte noch fester. Ihre Finger fühlten ... etwas .
    Doch es war zu tief!
    Sie stand wieder auf und packte mit beiden Händen den Grabstein, sie wollte es unbedingt herausfinden. Niemand würde es sehen, oder? Es war ein Familienfriedhof und wer würde sich hier schon an so einem Tag freiwillig rösten lassen? Nur ich, dachte sie und hätte fast gelacht.
    Sie drückte den Stein vor und zurück. Zuerst bewegte er sich gar nicht, doch schließlich –
    Ja!
    – gab er ein bisschen nach. Dann noch ein bisschen. Dann noch mehr.
    Bald war der Stein so locker, dass er wackelte.
    Okay, dachte Charity, jetzt völlig schweißüberströmt, aber mit ungebrochener Entschlossenheit.
    Sie zog aufwärts, und ...
    Ughhhh!
    Der Stein löste sich und fiel auf den Boden.
    (IV)
    Ich hätte nicht mitkommen sollen, dachte sie. Sie ließ den Kopf jetzt schon so lange hängen, dass ihr der Nacken schmerzte. Ich hätte im Haus bei Charity bleiben sollen, an meinem Artikel arbeiten sollen, was auch immer ...
    Alexander parkte den Mercedes hinter einem kleinen, tristen Komplex aus Steingebäuden, vermutlich dem Diözesanzentrum. Jerrica wusste nicht viel über Richmond, war vorher kaum in dieser Stadt gewesen. Sie waren an Gettos, Reihen verwahrloster Mietshäuser und verlassenen Straßen voller Müll vorbeigekommen. War die ganze Stadt in einem solchen Zustand?
    Wie befohlen, hatte sie seit seinem Wutausbruch kein Wort gesagt. Was hätte sie auch sagen sollen? Jerrica hatte sich in ihrem Leben schon oft geschämt, aber nicht so wie heute, wie jetzt. Er hat recht, verurteilte sie sich selbst. Ich bin ein Junkie, ich bin eine Versagerin. Er muss sich vor mir ekeln.
    »Okay«, sagte er schließlich, als er eingeparkt und den Motor abgestellt hatte. Dann fuhr er zögernd fort: »Hören Sie, Jerrica. Es tut mir leid, dass ich Sie so angeschrien habe.«
    Sie blickte überrascht auf; das war das Letzte, was sie erwartet hatte. Es

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