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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Bob? Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass die Patienten von Wroxeter Abbey verlegt wurden, als die Abtei geschlossen wurde. Die Kirche hat diese Sache mit der Sondervollmacht nicht gemacht, um die Hospizsteuern zu umgehen, sondern, um zu verhindern, dass ein County-Inspektor in die Abtei kam, denn sie hatte Angst, er würde irgendwas sehen. Ich will wissen, was es war, das er nicht sehen sollte.«
    Halford knirschte mit den Zähnen und rang die Hände. »Es gab immer noch Spuren auf dem Gelände. Wir wollten nicht, dass ein County-Inspektor dorthin ging und einen Polizeibericht verfasste.«
    Alexander starrte ihn an. »Einen Polizeibericht?«
    »Einen Mordbericht . Großer Gott, Tom. Warum können Sie nicht einfach tun, was man Ihnen aufträgt? Ich habe Sie dahingeschickt, damit Sie das Gebäude für eine Wiedereröffnung instand setzen. 20 Jahre sind lang genug, dass niemand mehr Fragen stellt. Doch damals? Das ist nicht gerade die Art von Publicity, die sich die katholische Kirche hätte leisten können.«
    Jetzt verstand Alexander gar nichts mehr. » Was konnte sich die Kirche nicht leisten?«
    Halford warf entnervt die Hände in die Luft. »Die Nonnen wurden ermordet«, sagte er.

VIERZEHN
    (I)
    »Ich könnt’ schreien!«, kreischte die Stimme.
    Jerrica zuckte in der Sonne zusammen. Ja, das war wirklich der üble Teil der Stadt. Was mache ich hier nur? Ich muss verrückt sein.
    Die Federal Street war ein Fluchtpunkt der Trostlosigkeit und des Abfalls; die Straße selber stank und Jerrica glaubte fast sehen zu können, wie der Gestank mit der heißen Luft aus dem Asphalt aufstieg. Dunkle Gesichter starrten sie unter den Vordächern der Reihenhäuser an. Jerrica hatte Angst.
    »Mh-hm. Yeah.« Der Schwarze trat aus einer engen Seitenstraße, aus der der strenge Geruch nach Urin drang. Er war groß und schmächtig, aber mit einem Bizeps wie harte Tennisbälle und Schultern wie aus Marmor. Jeans, ein enges T-Shirt mit der Aufschrift NWA. Aber er trug einen völlig uncharakteristischen riesigen Afro, wie ein Relikt aus den 70ern. »Mh-hm«, wiederholte er. »Ich sag’, ich könnt’ schreien, denn ich hab’ noch nie so ’ne scharfe Weiße gesehn.«
    »Hi«, sagte Jerrica dümmlich. Erst jetzt wurde ihr klar, wie bizarr das aussehen musste, wie aberwitzig: eine junge weiße Frau, in abgeschnittener Jeans und Top, die allein durch ein Getto spazierte.
    »Ich seh’ schon, yo«, sagte er. Er blinzelte sie an, mit einem Lächeln schmal wie eine Messerklinge. »Ich kann sehn, was du brauchst.«
    »Ja?«, fragte sie und versuchte, nicht ängstlich zu klingen.
    »Ich seh’s an dein’ Augen, lass mich mal raten, was du brauchst: Ice, du willst Ice. Ich hab’ was, damit fliegst du zehn Stunden lang. Oder ’n bisschen erstklassiges Rock? ’n Zehner, ’n Zwanziger? Hab’ ich alles.«
    Die Tatsache, dass er die Verzweiflung in ihren Augen sehen konnte, ließ sie innerlich noch mehr zusammenschrumpfen. »Ich will Blow«, sagte sie. »Ich habe 200 Dollar.«
    Das Grinsen wurde breiter. Die großen Hände rieben sich aneinander wie schwarze Frettchen, die sich balgten. »Und Blow hab’ ich auch, jede Menge. Komm, Baby, lass uns in mein Büro gehn.«
    Jerrica zitterte; seine Hand zeigte auf die Gasse. »Können wir es nicht gleich hier erledigen?«
    »Spinnst du, Süße? Du willst mitten auf der Straße Drogen von mir kaufen? Scheiße, Mann.«
    Da war etwas dran. »Okay«, stimmte sie zu und sie verließen die sonnenüberflutete Straße.
    Was mach ich nur, was mach ich nur, was mach ... Der Gedanke wirbelte in ihrem Kopf herum. Sie hatte noch nie in einer solchen Gegend Drogen gekauft, aber ... sie wusste, dass es ihr egal war. Sie brauchte es. Die Dunkelheit der Gasse hüllte sie ein, brachte aber keine Erleichterung von der Hitze. Der Uringestank war wie ein Schlag ins Gesicht; sie musste durch den Mund atmen.
    Eine Hand fuhr in seine Tasche. »Will erst deine Scheinchen sehn.«
    Ohne zu zögern, gab sie ihm das Geld, und dann zog er die Hand aus der Tasche.
    Oh Gott.
    Plötzlich fühlte sie sich, als hätte sie kochend heißes Wasser getrunken: Eine brennende Angst blähte ihren Magen auf und breitete sich aus. Eine kleine Pistole lag in seiner Hand, nicht das Kokain, nach dem es sie verlangte. Die Erkenntnis traf sie so brutal wie der Uringestank. Er wird mich ausrauben, vergewaltigen, umbringen ...
    »Bitte«, war das einzige Wort, das sie herausbrachte.
    Das Messergrinsen blieb unbewegt. Seine Augen waren wie

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