Bilder aus der Anderwelt
schmetterte, entschlossen, mich zu erreichen. Ich ta u me lte zurück, und Bettie klammerte sich verzweifelt an meinen Ar m. Der T-Rex jaulte auf, ein ohrenbetäubendes Brüllen voller H a ss und Frustration. Der Gestank verwesenden Fleischs aus sei ne m Maul war überwältigend. Ich wich noch weiter zurück, und Bett ie wandte sich ab und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Ic h legte die Arme um sie und hielt sie. Wir beide bebten.
Der T-Rex schnaubte noch einmal drohend, dann wandte er seine gewaltige Masse ab und stapfte wieder in den Dschungel.
Der Boden bebte, wenn er sich bewegte.
Ich hatte Bettie immer noch im Arm. Wir keuchten beide. Ich spür te, wie ihr Herz nahe dem meinen erregt schlug. Ihre Augen waren geweitet. Ich spürte ihren Atem in meinem Gesicht. Ihr Wohlgeruch sickerte in meinen Kopf. Unsere Gesichter waren Millimeter voneinander entfernt. Es war länger her, seit ich eine Frau zum letzten Mal so eng gehalten hatte.
Es fühlte sich gut an.
Ich stieß sie sanft weg, und von einem Augenblick auf den nächsten waren wir wieder Profis. Ich blickte auf den Urwald. Ich glaubte, die Silhou e tte des T-Rex ausmachen zu können, wie er zwischen den Bäumen lauerte.
„Großer Bursche, nicht wahr?", stellte ich fest. „Und schnell." „Er riecht nach Fleisch und Blutvergießen", stimmte Bettie zu.' „Nach Tod."
„Er ist ein Killer", meinte ich.
„Wie zum Geier sollen wir da vorbeikommen?"
Ich sah sie an. „Sicher, dass du das versuchen willst?"
„Teufel auch, natürlich! Keine gewaltige Eidechse jagt mir Angst ein! Außerdem darf einen so etwas nicht von einer Geschichte ablenken. Das ist das erste, was man beim Unnatural Inquirer lernt. Naja, fast, gleich nachdem man erklärt bekommt, wie man die Spesenrückerstattungsformulare und die Benachrichtigungszettel für die unmittelbaren Verwandten ausfüllt." Sie sah mich abschätzend an. „Du könntest ihn nicht einfach töten?"
„Ich denke, dass ziemlich viele Leute mit ziemlich guten Verbindungen ziemlich sauer mit mir wären."
„Das hat dich doch noch nie aufgehalten."
„Stimmt. Aber der T-Rex ist einfach etwas zu Besonderes, um ihn zu töten, außer, es muss absolut sein."
"Also, was nun? Rufen wir irgendwelche von deinen gemeingefährlichen Freunden an, damit wir Verstärkung bekommen? Suzie oder Eddie Messer? Oder das graue Eidolon?"
„Nein", sagte ich. „Ich regle meine Angelegenheiten selbst."
Ich musterte den künstlichen Urwald, der heiß, dampfend und stinkend unter seiner künstlichen Sonne lag. Stechfliegen, riesengroße Libellen und andere, bizarrere Insekten summten hungrig. Der Dschungel selbst war auch ohne T-Rex Hindernis genug. Nun konnte ich die Echse genauer sehen, wie sie ihr Gewicht langsam von einem Bein aufs andere verlagerte, wobei ihr Schwanz unausgesetzt peitschte. Sie stand da, riesengroß und bedrohlich, und wartete nur darauf, dass ich etwas versuchte. Sie wartete auf ihre ' Gelegenheit. Von der Tür des Sammlers war nirgendwo eine Spur a u szu machen; doch sie konnte ni cht weit sein. So groß war der Käfig nicht ... ich begann langsam zu lächeln. Der T-Rex würde wisse n, wo die Tür war. Er würde wissen, dass sie wichtig war. Also würde er sich zwischen uns und die Tür stellen. Was bedeutete ... mei n Lächeln wurde breiter, als ich zu den massiven Beinen und Raum dazwischen hinübersah.
Das ist ein unangenehmes Lächeln", sagte Bettie. „Woran auch imm er du denkst, bitte hör auf damit."
„I ch habe einen Plan", lächelte ich.
„I ch werde ihn nicht wirklich mögen, oder?"
„Wie schnell kannst du laufen?", fragte ich.
„Oh nein", keuchte sie. „Du schlägst doch nicht etwa vor ..." D och, genau", sagte ich.
I c h ging zu den Gitterstäben zurück, und Bettie trottete un glück lich hinter mir her. Der T-Rex stampfte wieder ins Freie und grinste über sein ganzes schreckliches Maul. Die Freßarme au f seiner Tonnenbrust schnappten zuckend durch die Luft. Ich gr iff in meine Manteltasche und fischte eine Blendschockgranate hervor. Ich bedeutete Bettie, sich Augen und Ohren zuzuhalten und warf die Blendschockgranate dann in den Käfig. Der T-Rex schoss nach vorn. Ich schloss die Augen, hielt mir die Ohren zu und drehte den Kopf weg. Die Blendschockgranate explodierte un d erfüllte die Welt mit einem flackernden, grellen Gleißen.
Ich konnte es durch meine zugepressten Augenlider immer noch selten. Der T-Rex kreischte wie ein Dampfventil. Ich drehte mich um, griff nach Betties
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