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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Hand, und gemeinsam quetschten wir uns durch die Gitterstäbe. Sie waren gebaut, um einen T-Rex drinnen, aber nicht, um Leute draußen zu halten. Der T-Rex stampfte mit seinen riesigen Klauen auf und schleuderte seinen keilförmigen Schädel hin und her, als er versuchte, den Schmerz abzuschütteln, der durch seine zeitweise geblendeten Augen drang. Ich rannte auf die Bestie zu, während Bettie mit einem gewissen sportlichen Ehrgeiz neben mir her sauste.
    Die Hitze traf mich wie ein Schmelzofen, und der Gestank war nahezu unerträglich. Der T-Rex wusste, dass wir kamen, aber er war zu verstört, um uns auszumachen. Er schnappte nach der leeren Luft, und seine Kiefer schnappten zu wie eine Bärenfall e . Ich rannte auf den Zwischenraum zwischen seinen Beinen z u. Ich hatte das Gefühl, nun spürte er, wie nahe wir waren, da sei n Schädel auf uns herunterstieß. Bettie und ich rannten geradewe gs zwischen seinen gespreizten Beinen hindurch und auf der andere Seite wieder hinaus und mussten uns nur ein wenig ducken. Der Schädel des T-Rex krachte auf den Boden, als er uns verfehlte.
    Als der T-Rex seine Verwirrung und seine neuen Kopfschmerzen abgeschüttelt hatte und dazu kam, sich wieder nach uns umzudrehen, hatte ich schon längst die Tür des Sammlers gefunden und aufgestoßen. Sie war nicht abgeschlossen. Selbstgefälliger Bastard! Ich schubste Bettie hindurch und folgte ihr. Ich drehte mich um, um die Tür wieder zu schließen, und da war der T-Rex, der vor Wut brüllte. Ich streckte ihm die Zunge heraus und wart ihm die Tür ins Gesicht.
    Im Versteck des Sammlers war es angenehm kühl. Ich brauchte einen Augenblick, um zu Atem zu kommen. Ich machte mir keine Sorgen, ob die Tür halten würde. Jede Tür, die der Sammler gebaut hatte, um seine Sammlung zu beschützen, konnte sich sehr gut um sich selbst kümmern. Ich sah mich um, während Bettle sich unter einer wahren Sintflut kindlicher Flüche zwang, ihren rasenden Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Das neue Reich des Sammlers sah fast so aus wie sein altes. Es erstreckte sich, so weit das Auge reichte, in alle Richtungen, und vieles war geeignet, dem unvorbereiteten Betrachter die Retina auszubrennen. Wände, Boden und Decke waren in grellen Technicolorfarben gestrichen, und quietschbunte Seidenbahnen trennten die verschiedenen Bereiche voneinander ab. Der Geschmack des Sammlers war in den psychodelischen Sechzigern geprägt worden und hatte sich seitdem nicht mehr verändert.
    Aber während seine alte Sammlung auf dem Mond in endlosen Reihen hölzerner Kisten verstaut gewesen war, waren hier seine Beutes tücke ganz offen ausgestellt und sorgfältig auf endlosen Reihen gläserner Regale präsentiert. Schmuck und Waffen, Folian ten  und Dokumente, Maschinen und Artefakte aus der gesamten beka nnten Geschichte. Ich erkannte einige der größeren Objek te; das trojanische Pferd und ein halb verbrannter Weidenmann für rituelle Menschenopfer - mit einem toten Polizisten darin -  etwa , die unter sorgsam arrangierten Scheinwerfern prangten. Ich musste gar nicht wissen, worum es sich beim Rest handelte, um zu er kennen, dass es bedeutende Stücke waren. Sie alle strahlten einen Zauber aus.
    Ich zuckte herum, als die Sicherheitsabteilung des Sammlers eintraf und über den grellblauen Boden klickerte. Glänzende, hu manoide Roboter aus einer zukünftigen chinesischen Zivilisation, ästhet isch und tödlich, mit Stahlklauen statt Händen und stilisier t e n Katzengesichtern mit hervorsprießenden Metallschnurrhaaren.
    Die Augen mit den schlitzartigen Pupillen leuchteten grün. Ein du zend Roboter umstellte uns schnell, und ich bedeutete Bettie, sic h ruhig zu verhalten. Die Roboter waren nicht gekommen, um uns zu töten, sonst hätte ich ihr Eintreffen wahrscheinlich üb erhaupt nicht mehr mitbekommen. Bettie stand aufrecht da und s ah sich nervös um.
    ' Ru f sie zurück, Sammler", sagte ich mit lauter, tragender Stimme. „Oder ich verwandle sie alle in Altmetall."
    „Du hattest noch nie Respekt vor dem Eigentum anderer Leute .“
    Die Katzenroboter zogen sich leise zurück, und der Sammler näherte sich uns. Ein pummeliger Mann mittleren Alters mit ein e m roten Gesicht und Knopfaugen, der eine römische Toga mit einem purpurnen Saum um sich gewickelt trug. Man sah Messereinstiche und Blut auf der Toga. Sogar ziemlich viel.
    „G efällt sie dir?", fragte er und hielt in einem gewissen Respektabstand inne. „Eine neue Errungenschaft. Die Robe Kaiser

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