Bilder von dir: Roman (German Edition)
reden.
»Ich – ich habe es heute M-m-morgen erfahren. Mein Dad ist im Sch-schu-schulausschuss, und es gibt eine disziplinarische Anhörung für dieses – dieses Arschloch L-L-L-L.«
»Hey ..?« Oneida streckte ihre Arme aus, was annähernd einem offenen Reifen gleichkam. Dani blickte auf und sagte, als sie merkte, dass Oneida sie aus einem Meter Entfernung zu umarmen versuchte, mit sehr sanfter Stimme: »Du musst wissen, dass ich wahnsinnig verknallt bin in ihn. Schon, eine ganz schön lange Zeit, und ich – er würde mich nicht mal ansehen, aber wenn er dich gemocht hat, ich meine, ich hasse dich, aber du musst – du scheinst irgendwie cool zu sein.«
Oneida ließ ihre Arme fallen. »Du magst Andrew Lu?«
Diese Behauptung erschreckte Dani so sehr, dass sie sofort wieder in ihre übliche Rolle verfiel. »Also bitte, das ist doch absolut lächerlich . Ich meine Wendy . Er ist der einzige Typ auf dieser ganzen zurückgebliebenen Schule, der den Durchblick hat, der ein Ziel hat, für etwas kämpft, weißt du. Und den Mumm, was infrage zu stellen und D-Dinge zu verändern . Hier läuft so viel Mist. Wendy stand für etwas anderes.«
»Du hast ja keine Ahnung«, sagte Oneida und verdrehte die Augen.
»Danke. Sehr rücksichtsvoll, Jones.«
Oneida wurde bleich. »Was?«, sagte sie. »Ich hab doch gar nichts gesagt.«
»Doch hast du. Du sagtest: Ich habe gerade erfahren, dass du wahnsinnig verliebt in meinen Freund bist, und ich werde es dir ins Gesicht reiben, wie viel besser ich ihn kenne als du.« Dani presste ihre Finger auf die Augen. »Tut mir leid. Ich – ich dachte nur, vielleicht bist du durcheinander und möchtest reden. Deshalb habe ich dich gebeten, mit mir hier hochzukommen.«
»Durcheinander?«
»Ja, durcheinander , Dummi. Wegen allem, was passiert ist?«
Oneidas Magen, der seit Beginn des Gesprächs in Anspannung gewesen war, rutschte nach unten. Was passiert ist. Was war denn in den vergangenen achtundvierzig Stunden passiert?
Dani redete weiter. »Du bist doch seine Freundin. Ich dachte, du seist vielleicht – ich dachte, du bist vielleicht verstört oder, ja, durcheinander. Ich muss auch nicht hier sein und versuchen dich zu trösten, weißt du.« Ihr Gesicht zog sich pathetisch zusammen und frische Tränen kullerten über ihre Wangen. »Pah!«, schrie sie, dass Oneidas Herz einen erschrockenen Satz machte. »Warum ist es so schwer , nett zu dir zu sein?«
»Ich weiß es nicht. Warum fällt es dir so schwer«, sagte Oneida mit lauter werdender Stimme, »nett zu mir zu sein?«
»Ich weiß es nicht!«, schrie Dani zurück. »Pass auf, ich sollte einfach – ich sollte einfach gehen. Ich hätte nicht …« Dani stupste den Kuchenbehälter aus Plastik an, der von Oneidas Picknick mit Eugene zurückgeblieben war. Ein Klumpen getrockneter Zuckerguss löste sich, und sie zerrieb diesen bedächtig mit dem Absatz ihrer Turnschuhe auf dem Boden.
»Danke«, sagte Oneida nach einem langen Moment der Zuckergusspulverisierung. »Danke, dass du dir Sorgen machst. Ich bin … ziemlich durcheinander. Wegen allem.«
Dani schniefte. »Und was tun wir jetzt?«
»Was meinst du?«, hakte Oneida nach.
»Ich meine … was sollen wir tun ?«
»Du meinst wohl … ein paar Filme ausleihen und Eiscreme essen oder was in der Art?«
»Mein Gott, bist du …«
» Was , Dani? Was bin ich, dass du mich nicht in Ruhe lassen kannst?«
»Ich tue doch nichts anderes, als dich in Ruhe zu lassen, wovon verdammt redest du?«
»Dich um sich zu haben, ist manchmal einfach absolut nervig, mehr nicht. Du bist sarkastisch und wehrst dich ständig und glaubst alles zu wissen …«
»Es tut mir leid, wenn meine Persönlichkeit dich traumatisiert. Finde dich ab damit, Törtchen.« Dani kickte den Plastikbehälter weg. Er schlitterte über den Boden und flog über den Rand des Speichers. »Wenn man dich um sich hat, geht natürlich die Sonne auf, weißt du – du bist die ganze Zeit so freundlich und entgegenkommend und fröhlich, und ich weiß genau, dass du nie die Welt betrachtest und zu dem Urteil kommst, dass nichts davon, aber auch gar nichts gut genug ist für dich.«
»Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel für deinen Sarkasmus. Und deine Abwehr. Und dass du alles über jeden weißt. Du weißt eigentlich überhaupt nichts über mich, Dani – oder auch über Eugene.«
Oneida hatte keine Ahnung, wie all das passieren konnte oder auch nur möglich war, aber ging ihr das in letzter Zeit nicht mit allem so? Es
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