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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Redeschwall von Zeit zu Zeit zu unterbrechen und sich auf seine Haltung zu konzentrieren. Daniel und Simon assistierten ihr, Florian und
    Bettina folgten dem Schauspiel von der Tribüne aus.
    „Genug für heute. Ich habe es nicht glauben wollen, aber mir scheint, es wird doch noch ein ganz passabler Reiter aus Ihnen, Edmund“, sagte Bille und klopfte Asterix den Hals. „Noch ein paar Unterrichtsstunden, und Sie können mit uns ausreiten.“
    „Der Himmel bewahre uns“, flüsterte Florian. „Die Quasselstrippe, das halte ich nicht aus!“
    Edmund förderte aus seinen Hosentaschen ein ganzes Arsenal von Zuckerstücken, Möhrenscheiben, Apfelschnitzen und anderen Leckerbissen zutage und begann, Asterix damit zu füttern, um ihn für die Strapazen zu entschädigen.
    „Das macht mein Einfühlungsvermögen in die Tierseele“, erklärte er. „Ich mag vielleicht unsportlich sein, aber die seelische Kommunikation mit Asterix macht das wieder wett. Er hat einen wirklich guten Charakter“, wandte sich Edmund an Daniel. „Er weiß natürlich genau, wie miserabel ich reite, aber er ist zu höflich, um sich das anmerken zu lassen. Ausgezeichnete Manieren, er wäre für den diplomatischen Dienst geeignet!“
    „Vielleicht sollten wir ihn der Königin von England anbieten“, meinte Daniel grinsend. „Es gibt nicht mehr allzu viele Aristokraten unter den Pferden.“
    „Ich sähe da nur eine Schwierigkeit“, erwiderte Bille lachend. „Asterix kann kein Englisch!“
    „Ach, so was lernt sich schnell“, beteuerte Edmund ernst, „bei seiner Intelligenz!“
    Bille und Daniel sahen sich an.
    „Was haben Sie denn heute nachmittag vor, werden Sie sich wieder mit Ihren Studien beschäftigen?“ erkundigte sich Simon lauernd.
    „Natürlich! Samstag nachmittag ist der ideale Zeitpunkt, wenn bis zum Melken niemand im Stall ist. Wir machen gute Fortschritte.“
    „Wir?“ fragte Bille.
    „Ja, Isidor und ich. Ich habe für ihn ein Lernprogramm aufgestellt. Natürlich braucht man viel Zeit und Geduld, manchmal Monate, bis man den ersten Erfolg verbuchen kann. Aber der Einsatz lohnt sich.“ Edmunds Augen bekamen einen verklärten Ausdruck, sicher sah er sich im Geiste mit Isidor vor einer internationalen Professorenkonferenz, die den rechnenden Bullen bestaunte.
    „Wie sind Sie eigentlich ausgerechnet auf Rindviecher verfallen?“ forschte Florian nach. „Wieso nicht Pferde, das wäre doch viel naheliegender?“
    Bei dem Wort „Rindviecher“ zuckte Edmund schmerzlich zusammen.
    „Weil es einen Haufen Leute gibt, die mit Pferden experimentieren“. erklärte er würdevoll. „Aber kaum jemanden, der sich mit dem Seelen- und Geistesleben von Kühen befaßt. Bedenkt doch: Was für wundervolle Tiere - allein die ausdrucksvollen Augen! Was können unsere armen, verkümmerten Milchkühe dafür, daß sie nicht mehr wild über die Steppe galoppieren? Aber tief in ihrer Seele muß noch etwas vom Wildtier in ihnen vorhanden sein, vielleicht nur ein Funken, eine winzige Erinnerung! Welch eine Aufgabe, sie wieder ans Tageslicht zu bringen!“
    „Und warum befassen Sie sich nun speziell mit Isidor, der so bösartig und menschenfeindlich ist?“ wollte Bille wissen.
    „Reine Verleumdung - er ist nicht böse. Menschenfeindlich vielleicht, aber ich bringe ihn dazu, mich nicht als Menschen, sondern als seinesgleichen zu sehen.“
    Bille und ihre Freunde hatten Mühe, nicht laut loszuprusten. Daniel zückte schnell ein Taschentuch und verbarg sein Gesicht, und Florian schaute angestrengt auf seine Stiefelspitzen. Sie wollten Edmund den Weisen nicht verletzen - aber die Vorstellung, wie er Isidor dazu brachte, in ihm einen Bullen zu sehen, war zu komisch. Hätte er ihm als Storch oder Vogel Strauß erscheinen wollen, das wäre glaubwürdiger gewesen.
    „Übrigens hat mich Isidors Stampfen auf die Idee gebracht. Er hat die Angewohnheit, wie wild mit den Vorderbeinen auf den Boden zu stampfen. Da habe ich mir gedacht, ich könnte ihn mit der Zeit dazu bringen, das bewußt zu tun - nach einer bestimmten Methode.“
    „Aha“, warf Bettina neugierig ein, „einmal Klopfen heißt ,ja’, zweimal Klopfen heißt ,nein’ und dreimal Klopfen ,weiß nicht’?“
    „Und lang-kurz-lang heißt .rutsch mir den Buckel runter“‘, kicherte Simon.
    „Nun, so weit sind wir natürlich noch lange nicht. Im Augenblick versuche ich nur festzustellen, inwieweit er sich an etwas erinnern kann. An Töne, Worte. Gesten. Rinder denken sehr langsam, das

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