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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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los!“ quiekte das Küchenmädchen.
    Jetzt erschienen auch Huberts und Karlchens Kopie in der Stalltür drüben. Sie hatten in der Sattelkammer das Zaumzeug geputzt und nichts von der Aufregung gemerkt.
    „Dunnerlittchen“, brüllte Hubert, „das darf doch nicht wahr sein! Die Mistgabeln her - schnell!“
    „Was macht der denn da? Trainiert der für die Olympiade?“ fragte Karlchen naiv und konnte sich nicht von dem Anblick losreißen.
    „Die Mistgabeln, sag ich! Schnell! Und eine Decke!“
    Isidor harte beschlossen, das Spiel zu Ende zu bringen. Mal von rechts, mal von links treibend, scheuchte er Edmund auf die Jauchegrube zu.

    Edmunds weiße Jeans mußten ihn auf diese glorreiche Idee gebracht haben. Edmund, am Ende seiner Kräfte, stürzte vorwärts. Platsch! schlugen die braunen Wellen neben ihm hoch. Bis zur Hüfte steckte er im Morast.
    Isidor sah befriedigt auf sein Werk. Du kommst mir nicht mehr in die Quere! schien sein Blick zu sagen.
    „Isidor! Jetzt reicht’s aber!“ japste Edmund. „Geh sofort in deinen Stall zurück!“
    Aber Isidor drehte sich gleichgültig um und trabte über den Hof davon. Vor der Allee blieb er unschlüssig stehen und sah sich um. Aus Lohmeiers Küche kamen verlockende Düfte. Isidor setzte sich langsam in Bewegung. Von hinten schlichen Hubert und Karlchen heran, Karlchen mit einer Mistgabel bewaffnet, Hubert die Decke in den Händen. Isidor marschierte auf die Lohmeiersche Haustür zu.
    „Gleich haben wir dich!“ flüsterte Hubert.
    Hinter ihm erschienen jetzt die Peershofer Jungen, sie hatten sich mit Knüppeln bewaffnet. Bille und Bettina bemühten sich, Edmund aus seiner mißlichen Lage zu befreien.
    „Ha!“ Hubert warf Isidor mit gezieltem Griff die Decke über den Kopf. Isidor erschrak, entsetzt preschte er vorwärts, den Kopf gesenkt, die Augen von dem dunklen Tuch bedeckt. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm brach er durch die Lohmeiersche Haustür. Glas und Holz splitterte, die Decke blieb an dem Hindernis hängen und umgab den Bullen wie ein schützender Schal.
    „Sieg! Wir haben ihn gefangen! Er sitzt in der Klemme!“ grölte Karlchen und schwang die Mistgabel.
    In der Klemme saß Isidor wirklich. Sein Kopf ragte in den Lohmeierschen Flur, der übrige Körper befand sich außen vor der Tür. Daß Isidor sich in dem großen Garderobenspiegel betrachten konnte, der ihm gegenüber hing, stimmte ihn nicht heiterer. Er ließ einen wild-verzweifelten Schrei los, rückte vor und zurück, aber es half nichts. Er saß fest.
    Frau Lohmeier, die sich im Badezimmer die Haare gewaschen hatte und eben dabei gewesen war. sich den letzten Lockenwickler einzudrehen, erstarrte. Der explosionsartige Knall, der Schrei - was hatte das zu bedeuten? Zitternd warf sie sich ihren geblümten Morgenrock über und stieg - schneeweiß im Gesicht - die Treppe hinunter.
    Und jetzt geschah etwas Unerwartetes. Was Edmund nicht gelungen war - Frau Lohmeier schaffte es! Isidor erblickte die magere Gestalt mit den Lockenwicklern, hörte ihren schrillen Schrei und wich entsetzt zurück. Wieder splitterte Glas, Hubert ergriff geistesgegenwärtig die Decke und warf sie dem Bullen über den Kopf, die anderen sprangen heran und halfen sie festzubinden, ein Strick wurde durch Isidors Nasenring gezogen, dann wurde er im Triumphmarsch in seinen Stall zurückgebracht.
    Am Weg stand Edmund der Weise, triefend vor Jauche. Bille und Bettina sahen ihn mitleidig an. Welch ein Mißerfolg! Würde er ihn für alle Zeit entmutigen? Er hatte so an Isidor geglaubt!
    „Habt ihr’s gesehen?“ seufzte Edmund und sah mit großen Augen dem Trupp nach, der Isidor das Geleit gab. „Glaubt ihr’s nun?“
    „Was?“ fragten Bille und Bettina gleichzeitig.
    „Nun, wie unglaublich intelligent dieser Bursche ist! Wie er mich in die Jauche getrieben hat - einfach genial!“

Bille startet auf Black Arrow

    In Vinfeld fand das große Herbstturnier statt. Seit Tagen sprachen sie über nichts anderes. Bille, Simon und Daniel hatten sich auf Herrn Tiedjens Vorschlag hin angemeldet. Florian, dessen Schulnoten in letzter Zeit zu wünschen übrig ließen, hatte von seinen Eltern nicht die Erlaubnis bekommen, zwei Tage schulfrei zu nehmen. Er und Bettina sollten am Samstag nachmittag nachkommen und würden dem großen Ereignis nur als Zuschauer beiwohnen.
    Herr Tiedjen hatte mit Bille lange über die Wahl des Pferdes, das sie reiten sollte, gesprochen. Und schließlich hatte er ihr den Herzenswunsch erfüllt: Sie durfte auf

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